Nissan Juke Nismo Test: Eine mutige Kombination

, 18.02.2013


Heiß erwartet wurde die Serienversion des Nissan Juke Nismo, der als Crossover eine gehörige Portion Motorsport, etwas mehr Power und ein geschärftes Design auf die Straße bringt. Bislang waren es nur rassige Kleinserien, die Nissans berühmte Motorsport-Abteilung Nismo für die Straße schuf. Das ändert sich nun: Nismo will künftig auch sportliche Top-Varianten von weiteren Großserien-Fahrzeugen kreieren. Als erster Vertreter hat sich nun der Nissan Juke Nismo als sportliche und dabei noch immer erschwingliche Version des erfolgreichen Kompakt-Crossovers zu beweisen.

Kontrovers diskutiert und doch von vielen geliebt, erhält der Juke nun seine sportliche Speerspitze für jedermann. Durch den neuen Bodykit wirkt der Juke Nismo deutlich bulliger, aggressiver und sportlicher als sein Serienbruder. So besticht die tiefer heruntergezogene, komplett neu gezeichnete Frontschürze durch eingelassene LED-Tagfahrlichter und eine rote Zierleiste, die sich um das komplette Fahrzeug herumzuwickeln scheint.

Am Heck fällt sofort der riesige Dachkantenspoiler ins Auge, der neben der neuen Heckschürze mit einem mächtigen Diffusor und einem dicken Auspuffrohr, das von außen einen besseren Ton abgibt als im Innenraum, dem gesamten Erscheinungsbild unglaublich viel Sportlichkeit verleiht.

Ebenso dynamisch wirken die neuen, mit einem Diamantschliff vollendeten 18-Zoll-Felgen im 10-Speichen-Design, die dem Nissan Juke Nismo den letzten Schliff verleihen und aus dem ohnehin optisch auffallenden Juke eine Fahrmaschine machen, die nur so nach Landstraßen zu schreien scheint.

Alles andere als auffällig dagegen erscheinen die drei zur Auswahl stehenden Außenfarben „Pearl White“ (Weiß), „Black Metallic“ (Schwarz) und „Silver Grey“ (Grau), die alle drei - trotz ihrer Schlichtheit - bestens mit Nissans erstem Nismo-Fahrzeug für Europa harmonieren. Neben den roten Seitenspiegeln sind der Rallye-Streifen, der sich über das komplette Fahrzeug zieht, und die Zierstreifen an den Seiten des Fahrzeuges maßgeblich daran beteiligt, dass sich der Juke Nismo sofort als solcher erkennen lässt.

Kurvenräuber mit der DNA aus dem Motorsport

Das Herz des Nissan Juke Nismo ist ein 1,6 Liter großer Vierzylinder-Direkteinspritzer mit satten 200 PS und einem maximalen Drehmoment von 250 Nm, die von 2.400 bis 4.800 U/min anliegen. Die von uns getestete 2WD-Variante des Juke Nismo sprintet in nur 7,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h. Der Normverbrauch erweist sich im Idealfall mit 6,9 Litern auf 100 Kilometern als für ein Auto dieser Klasse optimal.

Das Leistungsplus von gerade einmal 10 PS mehr gegenüber dem 1,6 Liter großen Serienbruder scheint auf den ersten Blick nicht überzeugend genug, um über 4.000 Euro Aufpreis für den Nismo gegenüber dem 190-PS-Juke in der gehobenen „Tekna“-Ausstattung zu zahlen. Wer jedoch einmal den Juke Nismo fährt, dem wird schnell klar, dass der Preis von 26.400 Euro durchaus berechtigt ist; denn die größten Modifikationen erfolgen an anderen Stellen.

Das Fahrwerk legten die Motorsport-Spezialisten von Nismo deutlich straffer und sportlicher aus als beim Serienkollegen, wodurch mit dem Juke Nismo sogar Kurvenräubern möglich wird. Auch das in unserem Testwagen verbaute, Sechsgang-Schaltgetriebe steht dem sportlichen Fahrstil nicht im Wege. Ganz im Gegenteil: Durch die kurzen Schaltwege und die passenden Übersetzungen unterstützt das manuelle Getriebe den sportlich ambitionierten Fahrer.

Leider fallen am Fahrwerk die notwendigerweise eingebauten, sehr harten Stabilisatoren vorne auf, welche die Wankneigung verringern sollen und das auch wunderbar machen. Gleichzeitig verliert jedoch das kurveninnere Rad bei engen Kurven sehr schnell die Haftung. Dies ist zumindest bei dem von uns getesteten 4x2 Modell der Fall, bei dem lediglich die Vorderachse angetrieben wird, so dass sich nicht die ganze Leistung auf die Straße bringen lässt. Doch selbst das kann nicht davon ablenken, dass der Juke Nismo ein wirklich gelungener Kompromiss zwischen SUV, Crossover und „Rennwagen“ darstellt.

Noch im Winter 2013 folgt die nächste Stufe des Nissan Juke Nismo, bei dem die Japaner die Leistung nochmals um ca. 20 PS anheben und den „Nissan Juke Nismo Plus“ noch sportlicher auslegen wollen. Auf einem Handlingkurs hatten wir bereits die Möglichkeit, den Prototypen zu fahren, der durch eine aggressivere Beschleunigung und ein noch strafferes, direkteres Fahrwerk besticht.

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