Nissan Juke Nismo Test: Eine mutige Kombination

, 18.02.2013


Einzug der virtuellen Welt im Innenraum

Im Interieur tat sich ebenfalls einiges. Insbesondere verschrieb sich Nismo der virtuellen Welt. Als Option und als Vorstufe für kommende Projekte gibt es im Juke Nismo ein iPad Mini, auf dem der Nutzer mittels einer eigens entwickelten App zwischen verschiedenen Anzeigen wählen kann. So lassen sich während der Fahrt jegliche Informationen direkt auf das iPad liefern, wie zum Beispiel die genaue Drehzahl des Motors, die Öltemperatur, die Auspufftemperatur, die Fliehkräfte und vieles mehr.

Über den Sinn dieses Features lässt sich sicher streiten, cool ist es jedoch allemal. Einzig die Position der iPad-Halterung sollten die Macher noch einmal überdenken, da diese momentan die Sicht, zumindest das periphere Blickfeld des Fahrers, leicht beeinflusst. Denn wer möchte bei diesem Fahrwerk und 200 PS unter der Haube schon abgelenkt sein?

Die mit Alcantara bezogenen Sportsitze bieten optimalen Halt für Fahrer jeglicher Statur und Größe und sind gleichzeitig nicht beengend. Eine optimale Lösung fanden die Japaner ebenfalls für das Lenkrad, das die Macher mit einer Leder/Alcantara-Kombination bezogen und mit dem roten Einsatz am obersten Punkt des Lenkrades ein wenig Rennsportflair in den Innenraum brachten. Zum Teil überzog Nismo die Türverkleidungen ebenfalls mit Alcantara, was das Interieur deutlich aufwertet.

Das verstellbare Multifunktionslenkrad lässt sich leicht bedienen und ist nicht mit unnötigen Knöpfen überladen. Gleichzeitig ermöglicht das Lenkrad bei richtiger Einstellung einen freien Blick auf den Tacho, die Multifunktionsanzeige und den Drehzahlmesser, so dass der Fahrer auch ohne iPad immer über die aktuellen Fahrdaten informiert ist.

In der mit Pianolack überzogenen Mittelkonsole findet das gut durchdachte Multimediasystem „Nissan Connect“ seinen Platz. Vor allem das Navigationssystem lässt sich einfach bedienen und weist eine gute Zielführung auf. Durch die neue „Send to Car“-Funktion von Google ist es möglich, sogar eine Route von zu Hause aus am PC zu planen und sie direkt an das Navigationssystem im Fahrzeug zu senden. Wer lieber am Schreibtisch mit dem PC die nächste Urlaubsfahrt plant, der wird sich über dieses neue Feature freuen.

Wie bereits in der Serienversion des Nissan Juke, besitzt der Nismo ebenso serienmäßig das „Nissan Dynamic Control System“, kurz NDCS, das die Einstellungsmöglichkeiten der Fahrmodi („D-Mode“) und der Klimaanlage („Climate“) umfasst. Durch Betätigen des jeweiligen Schalters ändern sich auch die Beschriftungen der sechs Auswahltasten.

Über die Anwahl von drei Fahrprogrammen (Normal, Sport und Eco) ist es möglich, die Drosselklappenstellung, die Schaltpunkte des Getriebes, die Lenkcharakteristik und die Leistung der Klimaanlage den Fahrbedingungen anzupassen. Im „Sport"-Modus werden die Gänge höher ausgedreht und damit das Ansprechverhalten des Motors „spitzer". Im „Eco"-Modus hingegen erfolgt ein früheres Wechseln der Gänge und eine Entlastung der Klimaanlage.

Fazit:

Unser Fazit zum Nissan Juke Nismo fällt durchaus positiv aus. Der neu gestaltete Innenraum weiß mit Alcantara und einem schwarzen Filzhimmel klar zu überzeugen und lässt keinen Zweifel daran, dass es sich hier um das Topmodell der Juke-Baureihe handelt. Das Äußere ist und bleibt nach wie vor Geschmackssache, es polarisiert. Die neuen, sportlichen Ambitionen unterstreicht das „Makeover“ von Nismo. Das Fahrwerk und der Motor harmonieren wunderbar und bereiten auf der Landstraße viel Spaß. Der Preis, mit dem sich Nissan von Premiummarken der Hersteller absetzen möchte, ist nahezu unschlagbar.

Wer einen sportlichen Crossover zu einem attraktiven Preis sucht, sollte den Nissan Juke Nismo nicht außer Acht lassen. Der Einstiegspreis liegt für den Nissan Juke Nismo mit der 6-Gang-Handschaltung bei 26.400 Euro, der für die allradangetriebene und mit einer 7-Gang-Automatik kombinierten Version bei 29.400 Euro.

Nissan plant 2013 einen Absatz von 210 Einheiten des Juke Nismo. Dies stellt gerade einmal 1,7 Prozent des Gesamtumsatzes an Fahrzeugen des Modells Juke dar, das die japaner 2013 insgesamt 12.600 Mal verkaufen möchten (2012 waren es 12.360 Einheiten, während es 2011 noch 10.522 Einheiten waren). Ob die Japaner beim Nissan Juke Nismo gezielt tief stapeln oder es realistisch sehen, dass sich die wenigsten Leute vorstellen können, einen Juke sportlich zu fahren, bleibt vorerst das Geheimnis von Nissan.

Wenn wir allerdings vor der Wahl zwischen einem Nissan Juke 1.6 DIG-T oder einem Nissan Juke Nismo stünden, würden wir, ohne zu zögern, zum Topmodell der Baureihe greifen, da dieses im Gesamtpaket eine starke Performance an den Tag legte.


Technische Daten Nissan Juke Nismo 1.6 Turbo:

Antriebsart: Frontantrieb | Hubraum: 1.618 cm³ | Leistung: 147 kW/200 PS | Drehmoment: 250 Nm bei 2.400-4.800 U/min | Vmax: 215 km/h | Beschleunigung 0-100 km/h: 7,8 Sekunden | Durchschnittsverbrauch: 6,9 l/100 km | CO2-Emission: 159 g/km | Preis: ab 26.400 EUR

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