Renault Sport Spider Test - Vive le purisme!

, 29.10.2010


Auto fahren pur? Was genau heißt denn „pur“, noch dazu in Verbindung mit Auto fahren? Wo sind objektiv nützliche und sichere Hilfsmittel wie ABS, ASR, ESP, DTC usw. nicht nur sinnvoll, sondern auch erträglich? Wo fängt die unerträgliche Bevormundung des Fahrers an? Oftmals ist die Antwort Geschmackssache und deshalb nicht eindeutig. Anders beim Renault Sport Spider, wo sich solche Fragen gar nicht erst stellen:

Der Renault Sport Spider bietet Auto fahren pur; denn er hat keine Windschutzscheibe, kein Dach, keine Heizung, keine Servolenkung, keinen Bremskraftverstärker, keine Schleuderhilfe. Fahrspaß ohne Filter ist die Folge! Nach unseren Testfahrten mit der von 1995 bis 1999 gebauten Straßenversion steht fest: Trotz nur 147 PS ist das grazile Mittelmotor-Leichtgewicht mit lupenreinem Rennfahrwerk und Kunststoff-Karosserie eine brachiale Fahrmaschine und gehört in jede leerstehende Garage für Zweit- oder Drittautos.

Anstrengung statt wohlbehütetem Relaxen

Sportliche Autos - alles recht und schön, aber oftmals sind selbsternannte GTI-Jäger weichgespült und wecken die Sehnsucht nach unverfälschtem Fahrvergnügen. Wohlbehütetes Relaxen ist gefragt auf der Wohnzimmer-Couch oder im Wellness-Hotel, ein agiler Sportwagen dagegen darf ruhig anstrengen, fordern, sogar ein wenig schmerzen und vor allem Fahrtwind ins Gesicht wehen. Wer so denkt, sollte sich den Renault Sport Spider genauer ansehen, den Urahn neuzeitlicher kompromissloser Sportlichkeit.

1995, im Jahr des Schumacher-Triumphes in der Formel 1 mit Benetton-Renault, sorgte der offene Zweisitzer ohne jeglichen Komfort und mit jeder Menge unverfälschtem Fahrspaß für Furore. Nur 930 Kilogramm leicht, da genügten 147 PS für 215 km/h, die hinter dem knappen Windabweiser und ohne Verdeck wie gefühlte 300 km/h wirkten. Eine Rennserie im Vorprogramm der Formel 1 machte den Kult-Status perfekt.

1999 war leider Schluss mit dem ungefilterten Fahrvergnügen. Jedoch findet man heute sehr gut erhaltene Exemplare zu erschwinglichen Preisen: Liebevoll gepflegt, nicht allzu oft gefahren, deshalb mit wenigen 10.000 Kilometern ab gut 20.000 Euro zu haben.

Einsteigen, wohlfühlen? Non, Monsieur, nicht im Sport Spider. Hier heißt es: Gelenkig in die harten Recaro-Schalen hineinschlängeln. Das ist zirkusreife Einstiegsakrobatik! Genug Platz? Oui, Monsieur, sogar mit meinen exakt 2,00 Metern Lebendlänge. Einzig die eng aneinander liegenden Pedale machen mir klar, wie breit meine 46er-Latschen doch sind.

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