VW Eos: Kein Kältefrust im Diesel-EOS

, 27.08.2007


Cabriofahren steckt voller Vorurteile. Wir räumen mit zwei besonders zähen Fehleinschätzungen auf und kommen zu dem Schluß: Cabriofahren macht auch knapp über dem Gefrierpunkt Spaß. Und: Offenfahren und Diesel, das passt zusammen.

[strong]Offenfahren bei 5° Celsius[/strong]

Vorurteile über Vorurteile: Cabriofahren im Winter - geht das überhaupt? Cabrio und Diesel - passt das zusammen? Und als Steigerung: Cabriofahren im Winter mit Dieselantrieb - was bitte soll das denn? Aber: Moderne Cabrios sind vielseitiger denn je. Mit Hightech-Fahrzeugen wie dem VW EOS kann man dank geringer Verwirbelungen, guter Heizung und wirksamem Windschott auch bei winterlichen Temperaturen von 5 bis 10 Grad Celsius genussvoll offenfahren.

Dabei friert man sich weder die Ohren ab, noch stört man sich an der Geräuschkulisse des Dieselmotors, der unser Wintercabrio, den VW EOS 2.0 TDI, antreibt. Ganz im Gegenteil: Der Turbo-Selbstzünder erhöht den (Offen-)Fahrspaß nochmals erheblich.

[strong]Drehmoment dank Diesel[/strong]

Dieselcabrios sind allgemein auf dem Vormarsch. Bei manchen Herstellern fährt schon jedes zehnte mit dem sparsamen, drehmomentstarken Antrieb. Darin liegt auch das Geheimnis der Cabriotauglichkeit: Cabrios sind für ihre Besitzer meist Cruiser. Das gemütliche Dahingleiten verträgt sich nicht mit drehzahlorientierten Schaltorgien. Und genau da haben moderne Dieselmotoren ihre Stärke: Enormes Drehmoment sorgt für Vortrieb schon bei niedrigen Drehzahlen, Gangwechsel haben Seltenheitswert.

Der EOS ist mit seinen Motorvarianten geradezu ein Lehrstück des Dieselphänomens: Der 2.0 TDI leistet 103 kW/140 PS und liegt damit auf den ersten Blick auf einem Niveau mit dem Zwei-Liter-Benziner. Der leistet 150 PS und kostet 2.000 Euro weniger. Aber: Vom Drehmoment her, das für cabriotypisches Cruisen weit wichtiger als die Höchstleistung ist, liegt der Turbodiesel gleichauf mit dem Spitzenbenziner 3.2 V6: 320 Nm Drehmoment für den Diesel, 330 Nm für den Benziner. Und: Der V6 kostet 5.500 Euro mehr als der TDI.

[strong]Viel Kraft aus der Kehre heraus[/strong]

Und der Benziner schluckt auf 100 km 9,2 Liter edles Superplus, während der Turbodiesel mit 6,0 Litern Treibstoff auskommt. Daher der zweite Diesel-Vorteil: Eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometern und mehr kommt dem entspannten Reisen im offenen Auto entgegen.

Typisch außerdem für Offenfahren auf Reisen: Passstraßen mit Serpentinen. Gerade aus den Kehren heraus und bergauf bringt ein hohes Drehmoment mehr Spaß, als eine erst bei hohen Drehzahlen anliegende Spitzenleistung. Die Charakteristik eines modernen Turbodiesels kommt also dem Cabriofahren weit mehr entgegen, als Dieselskeptiker glauben mögen.

[strong]Panorama- und Schiebedach integriert[/strong]

Alles in allem kommen beim VW EOS die Wintereigenschaften moderner Stahldach-Cabrios besonders zum Tragen, weil diese vom Grundkonzept her klar auf Ganzjahreseinsatz ausgelegt sind. Das Dach ist das komplexeste und teuerste Bauteil am VW EOS. Denn: Es soll zwei Fahrzeuggattungen miteinander verbinden. Schnittiges Coupé und frischluft spendendes Cabriolet. Und dieser Verwandlungsprozess dauert nicht länger als 25 Sekunden. Hierfür verantwortlich: Eine Radialkolbenpumpe mit 160 Bar, insgesamt acht Hydraulik-Zylinder und ein zusätzlicher Elektromotor für das Schiebedach. Besonders aufwändig ist das EOS-Dach, weil es auch geschlossen als Panoramadach den freien Blick zum Himmel gewährt und ein Schiebedach integriert ist.

Also nicht wundern, wenn die offen fahrenden Frischluft-Fanantiker bereits bei wenigen Graden über ,,Null" das Dach aufreissen und bei einem ihrer seltenen Tankstellenaufenthalte immer öfter mit dem Cabrio die Diesel-Zapfsäule ansteuern. Nicht wundern, sondern bei Interesse an einem offenen Auto lieber selbst mal probefahren.

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