DTM in Moskau: Warum fährt die Szene in Russland?

, 18.08.2016

Beschwerliche Logistik, zweifelhafte politische Lage: Warum ist der Event in Moskau wichtig für die DTM? - Erinnerungen an 2013: Wehe, wenn Wladimir Putin kommt

Die DTM gastiert am kommenden Wochenende zum vierten Mal in Moskau. Die Piloten und Teammitglieder der drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes reisen teils mit gemischten Gefühlen nach Russland. Die Anreise ist beschwerlich, die Logistik kompliziert und die Lage des Moscow Raceway rund 80 Kilometer abseits der russischen Hauptstadt alles andere als attraktiv. Hinzu kommt die politische Lage, die sich seit dem DTM-Debüt 2013 in Moskau negativ entwickelt hat.

"Für die DTM ist es generell gut, ein paar Auslandsrennen zu haben, auch um in verschiedene Märkte zu gehen. Moskau macht immer viel Spaß", meint BMW-Pilot Marco Wittmann. Der aktuelle DTM-Führende vermeidet Aussagen zur russischen Politik. Er schwärmt einzig von der 4.070 Meter langen Strecke, die bei nahezu allen Piloten gut ankommt. "Für mich persönlich ist es nicht so wichtig, ein Rennen in Russland zu haben. Die ITR hat gesagt, es sei das Beste für die Hersteller", meint Audi-Titelkandidat Jamie Green.

"2013 sind wir erstmals nach Moskau gegangen, weil sich Russland zu einem sehr wichtigen Markt entwickelte - insbesondere zu jener Zeit. Heute muss man sagen, dass die aktuelle Situation im Umfeld das Bild etwas verändert hat. Es hat nicht mehr diese hohe Priorität. Das kann man in dieser Deutlichkeit sagen", spricht Audi-DTM-Leiter Dieter Gass Klartext. Der Markt Russland ist für die deutschen Automobilhersteller mittlerweile wenig attraktiv. 2015 brach der Absatz um 35,7 Prozent ein. Im ersten Halbjahr 2016 ging dort die Zahl der Neuzulassungen um weitere 14,1 Prozent zurück.

"Dennoch ist es so, dass wir dort immer freundlich und interessiert empfangen wurden. Wir fahren gern dorthin. Es ist eine tolle Strecke, es kommt ein gutes Publikum und wir sehen dort auch spannende Rennen. Für die DTM ist es somit einer der interessanteren Orte", meint Gass vor dem vierten Auftritt der DTM in Moskau. Am östlichsten Schauplatz der DTM 2016 muss man nicht nur in den Rennen jederzeit mit Überraschungen rechnen, wie 2013 beim Debüt deutlich wurde.

Damals wurde das Qualifying vor dem letzten Abschnitt abgebrochen. Der Grund: Die für TV-Übertragung und Sicherheit eingesetzten Helikopter mussten am Boden bleiben, weil sich der russische Präsident Wladimir Putin im Anflug auf Moskau befand. Der Luftraum wurde kurzerhand komplett gesperrt. "Der Abbruch der Qualifikation war nicht der beste Start dort, aber das haben wir ganz gut verschmerzen können", schmunzelt Gass bei der Erinnerung an 2013.

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