Jamie Green: Spätstarter im Aufbruch

, 18.03.2008

Mäßige Starts, viele Poles, keine Siege: Das einstige Image Jamie Greens hat sich gewandelt. Seinen Aufwärtstrend will er nun manifestieren.

Spätestens beim Nürburgring-Rennen 2007 schien Jamie Green bei HWA-Mercedes zur tragischen Figur zu werden: Nicht nur, dass ihm nach 29 Rennen in einer aktuellen Mercedes C-Klasse immer noch der erste DTM-Sieg fehlte. Mit einem wenig beherzten Zweikampfverhalten hatte er ausgerechnet an Audi-Titelkandidat Mattias Ekström einen Podestplatz geradezu verschenkt. Sichtlich angeschlagen saß Green später in der Mercedes-Hospitality - und ahnte noch nichts davon, dass er sich sechs Wochen später mit seinem zweiten DTM-Sieg das scheinbar utopische HWA-Cockpit für 2008 in letzter Sekunde sicherte.

Nach seinem wenig beachteten Sieg im Barcelona-Chaos zeigte Green auf dem Weg zum zweiten Triumph in Hockenheim jene kühle Abgeklärtheit, die ihm für den ersten Erfolg lange gefehlt hatte - und glaubt nun an den Durchbruch. "Mit Sicherheit war es eine große Hilfe für mein Selbstvertrauen. Bevor ich in die DTM kam, bin ich in der Formel 3 sehr erfolgreich gefahren und dieses wollte ich auch unbedingt auch in der DTM zeigen", erinnert sich der F3-Champion von 2004 gegenüber der adrivo Sportpresse. Seine nach dem achten Lauf auf dem Nürburgring am Tiefpunkt angekommene Position im HWA-Team sieht der Pole-König von 2006 deutlich gestärkt: "Mit den Pole Positions hatte es ja schon öfters geklappt, aber nun auch Rennen zu gewinnen, ist der Lohn für die harte Arbeit und zudem klasse für das Team und mein Selbstvertrauen."

Nachdem Jamie Green 2007 die komplett erneuerte C-Klasse lange nur wenig Glück brachte - und selbst die gewohnten Topleistungen im Qualifying ausblieben -, will er in dem für 2008 nur mäßig modifizierten Boliden von Beginn an um Siege fahren. Die Testfahrten in Mugello hielten für Green zumindest ein gutes, wenn auch wenig aussagekräftiges Omen bereit: So brannte er am letzten Testnachmittag die schnellste Zeit eines Neuwagenpiloten in den Asphalt - sieben Zehntelsekunden vor seinem hoch gelobten HWA-Kollegen Paul di Resta.

"Dieses Jahr haben wir unter anderen Bedingungen getestet, da das neue Modell der AMG Mercedes C-Klasse im letzten Jahr noch ganz neu war und sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt hat", zieht der Engländer einen Vergleich zum vergangenen Winter. Was bleibt Jamie Green vor seiner vierten, für ihn alles entscheidenden Saison im Mercedes-Neuwagen, als sich nach seinem jüngsten Aufwärtstrend in Optimismus zu üben? "Ich bin zuversichtlich, dass das Auto dieses Jahr noch stärker sein wird als letztes Jahr und auch während der Saison eine Weiterentwicklung stattfinden wird."

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