Spa & Sachsenring: Fahrer wollen "Strecken der alten Schule"

, 08.07.2015

Die Fahrer der DTM-Saison 2015 sprechen sich für ältere Rennstrecken und gegen moderne Kurse im Kalender aus: Spa-Francorchamps und Sachsenring sollen her

Der Norisring in Nürnberg gilt als Höhepunkt einer DTM-Saison. Doch wirklich ins Schwärmen geraten die Piloten meist nur, wenn sie die Reise nach Zandvoort auf sich nehmen. Der Kurs an der Nordsee gilt als Traditionsstrecke der "alten Schule" und fordert die Fahrer viel mehr als andere Rennplätze. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Piloten einstimmig sagen: "Mehr davon, bitteschön!"

Der zweimalige DTM-Champion Mattias Ekström (Abt-Sportsline-Audi) ist beispielsweise einer der Fahrer, die Zandvoort und Co. längst ins Herz geschlossen haben. Er meint: "Es gibt zu wenige Strecken wie Zandvoort auf dieser Welt."

"Das", so sagt der Schwede, "ist ein Kurs der alten Schule mit schnellen Kurven, kleinen Auslaufzonen und rauem Asphalt. Fährst du da neben der Strecke, dann landest du eben im Kiesbett oder in der Leitplanke und zahlst den Preis dafür. Da kitzelt es dir mehr im Bauch. Es gehört ein bisschen mehr Konzentration dazu, um dort vorn zu fahren."

Die Rennqualität hängt auch von den Rennstrecken ab

Modernen Rennstrecken gewinnt Ekström dagegen wenig ab und findet sie teilweise "sehr lahm", wie er sagt. "Ich glaube, die meisten DTM-Fahrer wünschen sich spektakuläre Rennstrecken mit guten Überholmöglichkeiten. Zandvoort ist eine der Strecken, auf der man immer fahren muss, solange es die DTM gibt. Denn nicht nur die Autos entscheiden darüber, wie gut die Rennen sind, sondern auch die Rennstrecken."

Aber welche Kurse, die derzeit nicht im DTM-Kalender vertreten sind, würden dem Wunsch nach mehr Nervenkitzel gerecht werden? DTM-Spitzenreiter Jamie Green (Rosberg-Audi) kann gleich mehrere aufzählen: "Bei unserem Rennen in Spa-Francorchamps hatte ich viel Spaß. Mugello ist geil, Donington Park ebenfalls. Die lange Strecke in Barcelona ist auch gut." Und Ekström hat noch weitere Vorschläge: "Ich fand Misano immer cool. Da hatten wir einmal einen Test. Ich würde auch gern am Sachsenring fahren. Die beiden Kurse mag ich sehr gern."

"Ein bisschen langweilig" wird Green dagegen auf manchen Kursen im aktuellen DTM-Kalender. Es brauche daher unbedingt Strecken, die fahrerisch eine Herausforderung darstellen können, meint der Brite. "Ich finde beispielsweise die Nürburgring-Kurzanbindung nicht so schön. Ich bin zwar noch nie auf der Formel-1-Strecke dort gefahren, halte diese Variante aber für besser."

Ekström geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: "Ich finde, alle kurzen Strecken gehören raus. Die brauchen wir nicht mehr." Doch genau an diesem Punkt kommt es zum Interessenskonflikt zwischen Fahrern und Verantwortlichen: Für die Macher der Rennserie steht nicht der Fahrspaß der Piloten im Vordergrund, sondern die Platzierung ihrer Partner. Und je größer die Rundenzahl, umso mehr haben die Fans vor Ort davon. Alles auf einmal bietet aber nicht jede Rennstrecke.

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