Timo Scheider: Wie viel Drama geht in einer Saison?

, 28.09.2015

Strafen, Ausfälle, Unfälle: Die DTM-Saison 2015 bringt für den zweimaligen Champion Timo Scheider kaum Freude - Versöhnlicher Abschluss in Hockenheim?

Nach 16 von 18 DTM-Rennen in der Saison 2015 belegt Audi-Pilot Timo Scheider in der Gesamtwertung den vorletzten Rang. Der zweimalige Meister erlebt ein "Seuchenjahr" allererste Güte. Einzig auf dem Lausitzring, wo die Ingolstädter in diesem Jahr dominierten, gelangen dem erfahrenen DTM-Pilot mit den Rängen acht und vier zwei Punkteergebnisse - ansonsten hagelte es nur Nullnummern.

"Ich muss wohl ein ganz böser Mensch gewesen sein in meinem ersten Leben", scherzt Timo Scheider nach seinem doppelten Ausfall am vergangenen Wochenende auf dem Nürburgring. "Es ist aber nicht so richtig lustig." Dem 36-Jährigen fällt es zunehmend schwerer, positive Aspekte im Verlauf dieser Saison zu finden. Nach dem Absitzen seiner Strafe in Russland wollte Scheider neu angreifen. Und was passierte? In Oscherleben nicht in die Punkte, am Nürburgring nie in die zweite Runde.

"Der fährt in der ersten Kurve quasi über Adenau, um allen Scharmützeln zu entgehen. Trotzdem erwischt es ihn", schüttelt Audi-DTM-Leiter Dieter Gass mit Blick auf die beiden unverschuldeten Unfälle in der Eifel mit dem Kopf. Im ersten Rennen wurde Scheider vom drehenden Markenkollegen Jamie Green erwischt, im zweiten Rennen schob Robert Wickens (Mercedes) den RS5 des Wahl-Österreichers in das Kiesbett der ersten Kurve.

Scheiders Devise: Positiv denken!

"Es fühlte sich schon so an, als könnte ich nach dem Start ein paar Plätze gutmachen. Aber dann bekomme ich hinten einen Stoß und lande im Kiesbett. Und von dort kam ich nicht mehr weg", sagt Scheider rückblickend. "Vielleicht muss ich in Hockenheim in der ersten Runde einen Umweg über den Lausitzring machen, um sauber durch zu kommen. Ich weiß es nicht."

"Mit all den Vorkommnissen und all dem, was mir bisher in diesem Jahr widerfahren ist, muss ich sagen: Katastrophe hoch zehn! Es fällt mir schwer, für all das überhaupt noch die richtigen Worte zu finden. So viele negative Erfahrungen wie in diesem Jahr habe ich zuvor noch nie gemacht", berichtet der zweimalige DTM-Champion über sein bisheriges Jahr. Aufgeben gibt es nicht, Scheider will seine letzten beiden Chancen in Hockenheim nutzen. "Für mich heißt das, es sollte möglichst ein Sieg herausspringen."

"Ich bin grundsätzlich ein sehr positiver Mensch. Ich bin so erzogen worden und aufgewachsen. Aus meinem Umfeld sagen viele: 'Dass du da noch so ruhig bleiben kannst...' Aber es nützt doch nichts. Warum soll ich negativ denken? Das Leben ist so kurz", sagt er. "Außerdem gibt es ehrlich gesagt abseits des Motorsports noch andere Dinge im Leben, an denen man sich erfreuen und an denen man sich hochziehen kann. Das nutze ich, um meine Motivation hoch zu halten."

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