Alle Caterham-Mitarbeiter seit Freitag arbeitslos

, 16.11.2014

Caterham hat am Freitag verkündet, dass das Team zum Grand Prix von Abu Dhabi antreten wird - Gleichzeitig trennte man sich von der gesamten Belegschaft

Das klamme Caterham-Team hat sich am Freitag von seiner gesamten Belegschaft getrennt - kurioserweise auf eigenen Wunsch vieler Mitarbeiter. Von ihrer Kündigung hat die 230-köpfige Mannschaft am selben Tag erfahren, als Caterham für massenhaft positive Schlagzeilen sorgte, weil man durch das Crowdfunding-Projekt genügend Gelder gesammelt hatte, um beim Saisonfinale in Abu Dhabi an den Start zu gehen.

Finbarr O'Connell, der Insolvenzverwalter, der sich aktuell um Caterham kümmert, spricht von einer kuriosen Entwicklung: "Es ist eine verrückte Situation, aber das Ironischste ist, dass mich die Mehrheit des Team dazu gedrängt hat, sie zu entlassen", erklärt er gegenüber 'The Observer'. "Auf diese Weise können sie ihre formale Arbeitslosigkeit ausnutzen, während ich versuche, das Team zu verkaufen. Wenn ich das schaffe, werden sie vom Käufer neu angestellt, und der Arbeitslosenstatus wird wieder aufgehoben. Wenn nicht, werden sie einige Wochen auf Staatskosten bezahlt."

Die Mitarbeiter haben am Freitag somit eine E-Mail erhalten, die sie von 1MRT (jene Firma, die die Caterham-Rennlizenz innehat) freistellte. Der britischen Zeitung 'The Independent' liegt das Schreiben vor: "Wir haben bei unserem Teammeeting am 31. Oktober in Leafield versprochen, dass wir bis heute Klarheit für unsere Mitarbeiter schaffen wollten - sei es im positiven oder im negativen Sinne. Wir haben zahlreiche Anfragen von Mitarbeitern erhalten, die sich so schnell wie möglich arbeitslos melden wollen. Deshalb stellen wir alle 1MRT-Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung formal frei."

Intern stößt offenbar einigen Teammitgliedern die Wahl des Kündigungszeitpunktes sauer auf: "Es ist erschreckend, die gewaltige Publicity rund um den Erfolg des Crowdfunding-Projektes zu sehen, während am selben Tag das gesamte Personal nach sieben Wochen ohne Bezahlung entlassen wurde", so der ehemalige Aerodynamiker Jim McManus. Zudem gibt er zu bedenken, dass sich auch einige Mitarbeiter aktiv gegen eine Entlassung eingesetzt haben.

"Meine zynische Ader sagt mir, dass beide Ereignisse nicht zufällig am selben Tag passiert sind", so McManus: "Die guten Neuigkeiten boten eben eine gute Gelegenheit, um von den schlechten abzulenken. Wenn dem so war, hat es funktioniert." O'Connell widerspricht dem - der Zeitpunkt der Verkündung sei "reiner Zufall" gewesen: "Ich konnte die Kündigungsschreiben nicht vor Freitag abschicken, weil ich erst genau an diesem Tag zum Verwalter von 1MRT ernannt wurde." Die Mitarbeiter, die nach Abu Dhabi reisen, sollen übrigens eine "Beratungsbezahlung" erhalten.

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