Bernie Ecclestone: "Frustriert" über das "verrückte" Reglement

, 21.11.2016

Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone äußert sich kritisch über das Regelwerk und fordert eine Vereinfachung - "Fans, Fahrer und ich selbst, wir alle sind frustriert"

Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone regt sich gerne über sein eigenes Produkt auf. Der Brite würde sich nicht einmal selbst Tickets für ein Rennen kaufen - mit solchen Aussagen fiel er immer wieder auf. Nun spricht wieder einmal der Racer aus dem 86-Jährigen, wenn er das Regelwerk kritisiert. Alles viel zu kompliziert, so der Tenor.

In einem Interview mit der 'Sunday Times' meinte Ecclestone, man solle das Regelbuch doch umbenennen in "Don't race", immerhin würde es die Piloten vom puren Racing nur abhalten. "Die Regeln sind in solch verworrener Sprache geschrieben, außerdem gibt es viel zu viele." Daher würden sich selbst die Piloten nicht mehr auskennen.

Natürlich spricht er damit auch die "Verstappen-Regel" an, die der Formel 1 abermals den Vorwurf der Überregulierung einbrachte. Beim Verteidigen in der Bremszone darf ein Fahrer nicht mehrmals die Spur wechseln, ansonsten werde der Vorfall den Rennkommissaren gemeldet. Jüngstes Opfer: Sebastian Vettel bekam für sein Manöver gegen Daniel Ricciardo in Mexiko eine Zehn-Sekunden-Strafe, wodurch er seinen dritten Platz verloren hat.

In einem Interview mit 'auto motor und sport' erklärt Ecclestone, warum für ihn Vettel der legitime Dritte von Mexiko gewesen ist: "1966 gewann Graham Hill die 500 Meilen von Indianapolis. Danach gab es Diskussionen, ob er das Rennen tatsächlich gewonnen hat. Ich habe Graham einmal darauf angesprochen. Und was hat er mir gesagt? Weißt du, ich habe das Glas Milch getrunken. Damit bin ich der Sieger. So muss es sein. Vettel hat in Mexiko auf dem Podium den Champagner verspritzt. Also ist er Dritter."

Grundsätzlich bemüht sich die Formel 1, die verworrenen Regularien zu vereinfachen. Darauf einigte man sich auch bei dem Treffen der Strategiegruppe am Mittwoch in Genf. "Die Fahrer, die Zuschauer und selbst ich, wir alle sind frustriert", so Ecclestone, der bei dem Meeting ebenfalls anwesend war. "Es ist verrückt!" Man müsse das Racing für die Fahrer wieder einfacher machen, damit sie anständig fahren können.

"Wenn sie gegeneinander fahren und sich berühren, so what? Manchmal frage ich mich wirklich, ob die Rennen fahren oder einfach nur in einem Formel-1-Auto sitzen wollen", kommentiert Ecclestone. Regeln für das Überholen müsse es keine geben: "Nein. Die Fahrer sollen das unter sich ausmachen."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Zak Brown übernimmt ab Dezember die Geschäfte bei McLaren

Offiziell: Zak Brown neuer Geschäftsführer von McLaren

McLaren hat einen neuen starken Mann an der Spitze gefunden: Zak Brown wird ab dem kommenden Monat als neuer Geschäftsführer ("Executive Director") der McLaren Technology Group fungieren, das hat …

Nico Rosberg möchte sich im Finale noch einen großen Pokal abholen

Kein Taktieren: Nico Rosberg fährt in Abu Dhabi auf Sieg

Obwohl ihm im Falle eines Erfolges Lewis Hamiltons ein dritter Platz reichen würde, um Formel-1-Weltmeister 2016 zu werden, will Nico Rosberg beim Abu-Dhabi-Grand-Prix am Wochenende nicht taktieren und …

Geht er eines Tages zu Porsche und wandelt auf Webbers Spuren?

Fernando Alonso deutet Wechsel in die Sportwagen-WM an

McLaren-Pilot Fernando Alonso hat angedeutet, in naher Zukunft für Porsche in der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) an den Start zu gehen. In einer Videobotschaft anlässlich Mark Webbers …

Keine Überraschung: Marcus Ericsson bleibt auch 2017 Formel-1-Pilot bei Sauber

Sauber bestätigt: Marcus Ericsson auch 2017 Stammpilot

Marcus Ericsson wird ein weiteres Jahr für das Sauber-Team in der Formel 1 an den Start gehen. Wie die Schweizer am Montagmorgen bekanntgeben, hätte sich der Schwede mit der Truppe aus Hinwil auf …

Defekter Silberpfeil: Ein Bild, dass die WM maßgeblich beeinflusst hat

WM-Tabelle ohne Technikpannen: Hamilton vor Titelgewinn

Hätte, wäre, wenn und aber. Es sind die Lieblingsworte der Journalisten. Teamchefs und Formel-1-Piloten jedoch hören sie gar nicht gerne. Besonders, wenn es um technische Defekte und …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo