Chefdesigner: So trieb die "Diva" Mercedes zur Verzweiflung

, 07.01.2018

Mercedes-Chefdesigner John Owen spricht über die Schwierigkeiten zu Beginn der Formel-1-Saison 2017 und hofft, dass der neue W09 weniger Probleme machen wird

Am Ende der Formel-1-Saison 2017 jubelte wieder einmal Mercedes. Die Silberpfeile sicherten sich bereits zum vierten Mal in Folge Fahrer- und Konstrukteurs-WM. Allerdings musste der Serienweltmeister deutlich härter kämpfen, als in den Jahren zuvor. Das lag zum einen daran, dass man mit Ferrari endlich wieder einmal einen echten Konkurrenten hatte. Zum anderen hatte man zu Beginn der Saison große Probleme mit dem eigenen Auto.

"Wir haben dieses Auto nicht verstanden", gesteht Mercedes-Chefdesigner John Owen im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Schnell erhielt der W08 intern - und später auch in der Öffentlichkeit - den Spitznamen "Diva". Owen erklärt: "Die Bezeichnung 'Diva' ist entstanden, weil wir den Eindruck hatten, dass wir alles richtig gemacht hatten. Aber das Auto reagierte nicht so, wie wir es wollten."

"In den ersten Rennen waren wir ehrlich gesagt ziemlich verwirrt. Wir wussten nicht, was wir tun sollten", schildert Owen die Situation. Trotzdem konnten die Silberpfeile drei der ersten fünf Rennen des Jahres gewinnen und in der WM mit Ferrari auf Augenhöhe bleiben. Als die Scuderia dann in der zweiten Saisonhälfte schwächelte, schlugen die Silberpfeile zu und sackten die nächsten beiden WM-Titel ein.

"Wir haben viele Dinge ausprobiert", verrät Owen und erklärt, dass man von Rennen zu Rennen immer besser geworden sei. Das habe allerdings viele Analysen und deutlich härtere Arbeit als in den Vorjahren erfordert. "Wir haben dann verstanden, woher die Probleme kommen", erklärt er. Trotzdem gab es bis zuletzt Kurse, auf den Ferrari und auch Red Bull schneller oder zumindest auf Augenhöhe waren.

"Es gab Strecken wie Silverstone, Montreal oder Monza, Austin, Suzuka. Diese Strecken kamen uns entgegen, aber die langsameren und heißeren Strecken bereiteten uns größere Schwierigkeiten", so Owen. Für den Mercedes-Chefdesigner steht nach gelungener Weiterentwicklung trotzdem fest: "Am Ende der Saison würden wir unser Auto wohl nicht mehr als Diva bezeichnen."

Für 2018 möchte man beim neuen Auto, das wohl die Bezeichnung W09 tragen wird, nun weiter an den entsprechenden Stellen nachbessern. "Hoffentlich entstehen dadurch keine neuen Probleme", erklärt Owen, der eine böse Überraschung wie zu Beginn des Jahres 2017 natürlich gerne vermeiden würde.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Jacques Villeneuve findet Valtteri Bottas' Leistung

Villeneuve ätzt gegen Bottas: "Hätte Pascal Wehrlein geholt"

Jacques Villeneuve hat erneut Mercedes-Pilot Valtteri Bottas kritisiert. Der Weltmeister des Jahres 1997 spart in einem Interview mit 'Auto Bild motorsport' nicht an harschen Worten und sieht in dem Finnen …

Der neue Bolide dürfte sich optisch vom Williams FW40 unterscheiden

Massa: 2018er-Williams "viel aggressiver" als der Vorgänger

Der neue Williams für die Formel-1-Saison 2018 könnte optisch ganz anders daherkommen als sein Vorgänger. Felipe Massa wird in diesem Jahr zwar nicht mehr für das Team aus Grove fahren, doch einen Blick auf …

Flavio Briatore und Robert Kubica kennen sich noch aus alten Formel-1-Zeiten

Briatore schreibt Kubica ab: "Wie heißt der Russe …

Offiziell ist in der Williams-Fahrerfrage für die Formel-1-Saison 2018 keine Entscheidung gefallen - Ex-Teamchef Flavio Briatore aber will erfahren haben, dass Sergei Sirotkin den Zuschlag für das letzte …

Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nimmt Ferraris Drohgebärden sehr ernst

Ecclestone: Ferrari verlässt Formel 1 ohne Wimpernzucken

Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone warnt seine Nachfolger von Liberty Media davor, Ausstiegsdrohungen Ferraris nicht ernst zu nehmen. 'auto motor und sport' sagt er, dass unter dem neuen Präsidenten …

Mick Schumacher steht seinem Vater in Sachen Leidenschaft in nichts nach

Ex-Ferrari-Renningenieur: Mick Schumacher ist wie sein Vater

Michael Schumachers früherer Intimus Lucas Baldisserri erkennt in sportlichen Belangen fast keinen Unterschied zwischen dem Formel-1-Rekordweltmeister und seinem Sohn Mick. Die Rennfahrer würden sich ähnlich …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo