Chefingenieur: Mercedes hat sein Potenzial noch nicht gezeigt

, 11.02.2015

Mercedes-Chefingenieur Aldo Costa verrät, dass man in Jerez erst sehr wenig vom Potenzial des neuen Boliden gesehen habe - Höhere Ziele als 2014

Etwas überraschend gehörten bei den ersten Testfahrten in Jerez nicht Mercedes die Schlagzeilen. Nach der dominanten Saison 2014 erwartete man, dass die Silberpfeile auch bei den Wintertests vor der Konkurrenz liegen würden. Doch weder Nico Rosberg noch Weltmeister Lewis Hamilton konnten an einem der vier Tage eine Bestzeit setzen. Stattdessen war es vor allem Ferrari, das Bestzeit um Bestzeit fuhr.

Doch Fans von Mercedes müssen sich noch keine Sorgen machen, sagt Chefingenieur Aldo Costa, der für den F1 W06 Hybrid mitverantwortlich ist. "Wir sind nicht nach Spanien gefahren, um Performance zu bestätigen, sondern eher Zuverlässigkeit und das Verhalten des Autos", erklärt er gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. Zudem habe man vom Potenzial des neuen Autos noch "sehr wenig" gesehen. "Aber ich denke, dass das bei uns wie bei allen anderen Teams ist", so Costa.

Die Frage dürfte sein, ob Mercedes seinen Vorsprung aus der vergangenen Saison halten konnte, oder ob die Konkurrenz aufgeholt hat. Denn während bei den Gegnern deutliche Unterschiede zum Vorgängerauto erkennbar waren, erscheint der neue Bolide von Mercedes seinem Vorgänger deutlich ähnlich. "Das Auto ist eine Evolution", stimmt Costa zu. "Aber in Wirklichkeit ist er in vielen Teilen, die von außen nicht gesehen werden können, sehr unterschiedlich."

Dazu gehört auch der Motor, um den es in den vergangenen Wochen unterschiedliche Aussagen gab. Mal sollte der Rennstall auf das Modell aus dem Vorjahr setzen, mal hieß es, in Melbourne werde man schon mit dem 2015er-Aggregat fahren. Aldo Costa bringt Licht ins Dunkel: "Ich kann bestätigen, dass wir unsere neue Power-Unit für 2015 verwenden, die sich von der letzten unterscheidet." Wie viele Token man für die Entwicklung während der Saison noch übrig hat, bleibt allerdings sein Geheimnis.

Und so ist es wie in jedem Jahr, dass man bei den Testfahrten im Winter zwar einen ersten Eindruck bekommen kann, für eine genauere Prognose allerdings den Saisonstart abwarten muss. "Erst beim ersten Rennen in Melbourne werden wir die wahre Situation verstehen - vielleicht noch nicht einmal da. Wir werden vielleicht vier oder fünf Grands Prix abwarten müssen", so Costa, der für die Konkurrenz keine guten Neuigkeiten bereithält: "Wir haben uns selbst erheblich höhere Ziele gesetzt als im vergangenen Jahr."

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