Daniel Ricciardo: Verstappen hat mir in den Hintern getreten

, 29.09.2016

Daniel Ricciardo gibt zu, dass ihn die Rivalität zu Max Verstappen zu neuen Höhen treibt: "Hatte immer das Gefühl, dass ich schon am Limit war"

2014 war Daniel Ricciardo noch selbst in der Position des jungen Herausforderers, als er als Newcomer bei Red Bull gegen Sebastian Vettel antrat - und das Stallduell sensationell mit 238:167 Punkten und 11:7 Qualifyings gewann. Jetzt befindet er sich als "Senior" im Team genau in der entgegengesetzten Rolle, und sein Herausforderer heißt Max Verstappen.

Ein Duell, das ihn zu neuen Höchstleistungen anspornt, wie Ricciardo vor dem Grand Prix von Malaysia in Sepang zugibt. Verstappen habe ihn zu "einem weiteren Schritt" in der Qualität seines Fahrens gezwungen: "Ich hatte immer das Gefühl, dass ich schon am Limit war. Im Vergleich zu Daniil (Kwjat; Anm. d. Red.) war ich immer ziemlich gut unterwegs, auch schon beim Testen sowie dann in den Rennen bis Russland."

Der Australier führte im Qualifying-Stallduell mit 4:0, hatte nach Punkten mit 36:21 die Nase vorne. "Aber dann kam Max", erinnert er sich an dessen ersten Sieg gleich im ersten Red-Bull-Rennen in Barcelona. "Ich dachte, ich fahre schon am Limit, aber im Nachhinein schätze ich, dass da irgendwo noch was vergraben war. Ich glaube, dass wir das beide gegenseitig aus uns rausgeholt haben. Cool zu wissen, dass wir noch etwas im Tank haben!"

Ricciardo hätte in Barcelona und Monte Carlo gewinnen können, wurde dort aber jeweils Opfer von Fehlern des Teams. Kurzzeitig sah es so aus, als würde ihm Verstappen den Rang ablaufen. Inzwischen hat sich das Bild relativiert: Er führt nach Qualifyings mit 9:2, nach Punkten mit 143:116. "Es ist ein bisschen wie gegen Seb. Er war damals viermaliger Weltmeister - gegen den gut auszusehen, konnte mir nur helfen", grinst er.

"Jetzt geht's gegen das 'New Kid on the Block'. Gewinne ich das, wird mir das auch helfen", so Ricciardo. "Wir beide haben uns gesteigert. Er ist schon schneller auf ein sehr hohes Niveau gekommen, als wir das vorher erwartet hatten. Selbst ein Alonso lernt immer noch etwas dazu. Einen neuen Teamkollegen zu bekommen, ist immer aufregend, eine neue Herausforderung - und ein neuer Gegner, von dem man etwas lernen kann. Dadurch konnte ich mich verbessern."

"Aber ich wusste schon: Wenn der jetzt ins Team kommt und mir zehn Rennen hintereinander in den Hintern tritt, dann wird meine Karriere schnell vorbei sein", sagt Ricciardo. "Ich würde nicht sagen, dass ich nervös war, aber ich habe Druck gespürt und war neugierig. Ich wusste, dass Max keinen Respekt hatte, aber ich hatte keine Ahnung, wie gut er wirklich sein würde. Das konnte ich dann gleich im ersten Training sehen. Da war mir klar, dass das ein aufregendes Duell wird."

Verstappen unterstreicht die Darstellung, dass die teaminterne Rivalität "sehr Positives" für Red Bull bewirkt hat: "Ich musste mich auch steigern", sagt der 18-Jährige, der davor bei Toro Rosso gegen Carlos Sainz angetreten ist. "Wir hatten von Anfang an ein gutes Verhältnis, denn Daniel ist ein guter Typ, sehr offen, angenehm zum Arbeiten. Das tut dem Team sehr gut. Wir teilen alle Daten, das ist hilfreich für die Performance."

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