Ein Training, fünf Cheeseburger: So quälen sich Formel-1-Stars

, 11.02.2017

Schluss mit der Hungerkur: Die Fahrer legen für 2017 Muskelmasse zu und schuften für die Fitness so hart wie selten zuvor - Carlos Sainz trainiert im Kart

Wer Formel-1-Piloten in T-Shirt und kurzer Hose sieht, der vermutet nicht, dass ihm Hochleistungs-Motorsportler gegenüberstehen. Dünne Beinchen, dünne Ärmchen und eine Figur, die eher an eine Bergziege bei der Tour de France erinnert als an einen Athleten, der mit seinem gesamten Körper arbeiten muss. Das könnte sich ändern, wenn die Formel 1 dank der Regelnovelle 2017 wieder schneller wird. Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz hat vier Kilo aufgespeckt - und zwar Muskelmasse.

Der Spanier wiegt nun 70 Kilogramm bei 1,77 Metern Körpergröße, darf also noch immer als hagere Gestalt gelten. "Statt 50 Minuten zu trainieren, was immer normal war, dauert es bei mir jetzt zwischen eineinhalb und zwei Stunden. Also so lange wie ein Grand-Prix-Rennen", erzählt er von seiner Vorbereitung auf die neuen Autos, die pro Runde drei bis fünf Sekunden schneller sein sollen. Eine solche Einheit verbraucht im Falle Sainz 1.400 Kalorien. Das entspricht fünf kleinen Cheeseburger, drei Kilo Kartoffeln oder zehn Bananen.

Das über 300 Kilometer durchzuhalten, erfordert muskuläre Ausdauer, die sich Sainz unter anderem beim Boxen holt: "Wir arbeiten bei einer Pulsfrequenz von 180 bis 190 Schlägen pro Minute. Es ist gnadenlos und wir machen keine Pausen", schnauft er über eine Leistung, die sonst in Sportarten wie dem Ski-Langlauf oder im Radsport erbracht wird. Knifflig: Kondition alleine reicht im Rennwagen nicht, weil die hohen Fliehkräfte am Körper ziehen. Der Pilot muss gegen sie arbeiten.

Besonders die Nackenmuskulatur wird 2017 stärker beansprucht. Sainz trainiert für die Mehrbelastung klassisch mit Gewichten und Gummibändern, um sich darauf einzustellen, mit seinem Körper gegen hohe g-Kräfte anzukämpfen. Außerdem setzt er sich zwei- bis dreimal in der Woche ins Kart: Er klemmt er sich eineinhalb bis zwei Kilo schwere Zusatzgewichte an den Helm und dreht seine Runden. "Das entspricht den stärkeren Kräften, die mich in der Formel 1 erwarten", so der Spanier.

Einen Vorteil für jüngere Piloten wie ihn selbst erkennt Sainz nicht: "Einerseits denke ich, dass man mit 21 oder 22 Jahren körperlich in Bestform ist. Andererseits haben Fahrer wie Fernando Alonso, Lewis Hamilton and Kimi Räikkonen 2005, 2006 und 2007 schon Erfahrung damit gesammelt", erinnert er an die Zeiten, in denen die Boliden noch urgewaltiger waren als zuletzt.

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