Ex-Formel-1-Pilot Alex Wurz hängt den Helm an den Nagel

, 10.11.2015

Alexander Wurz beendet seine aktive Zeit als Profi-Rennfahrer - der Vorsitzende der Formel-1-Fahrergewerkschaft GPDA sucht sich Aufgaben abseits der Strecke

Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz beendet mit dem letzten Rennen der Langstreckenweltmeisterschaft WEC in Bahrain am 21. November 2015 seine aktive Karriere als Rennfahrer. Der Österreicher nahm zwischen 1997 und 2007 an insgesamt 69 Formel-1-Grand-Prix teil. Bereits bei seinem dritten Rennen in Silverstone gelang Wurz dabei ein Podiumsbesuch. Auch in San Marino 2005 sowie in Kanada 2007 nahm er nochmals an einer Siegerehrung teil.

Für den Schritt nennt Wurz seinen Ausfall bei den 24-Stunden von Le Mans 2014, bei denen der Toyota-Pilot das Rennen lange Zeit führte. "Nach 15 Stunden in Führung im vergangenen Jahr auszufallen, war das härteste überhaupt", teilt der 41-Jährige mit. In der Vergangenheit hätten ihn Niederlagen stärker gemacht, damals jedoch nicht: "Das war der Moment, in dem ich wusste, dass meine Zeit an der Spitze auf ihr natürliches Ende zusteuert."

Der passionierte Radsportler, der als Zwölfjähriger 1986 BMX-Weltmeister wurde, kam 1997 als Ersatz für seinen Landsmann Gerhard Berger zu Benetton, war dort bis einschließlich 2000 als Stammfahrer aktiv und fand dann eine neue Aufgabe als Testfahrer bei McLaren, bevor er dort 2005 für ein Rennen Juan-Pablo Montoya ersetzte. 2007 unterschrieb er noch einmal für eine volle Saison bei Williams.

Mehr als die Hälfte seines Lebens Profi-Rennfahrer

Nach über 21 Jahren möchte Wurz, dessen Zeit im Profi-Motorsport "mehr als die Hälfte meines Lebens" ausgemacht habe, nun kürzer treten: "Ein weiteres Viertel (meines Lebens; Anm. d. Red.) habe ich für den Weg dorthin gebraucht. Daher glaube ich, ist es nun die Zeit gekommen, auf Wiedersehen zu sagen und meine Karriere als professioneller Rennfahrer zu beenden."

"Es gibt vieles, für das ich dankbar bin und auf das ich stolz sein kann. Meine beiden Le-Mans-Siege (1996 und 2009; Anm. d. Red.) sind etwas ganz besonderes und werden mit ebenso wie mein dritter Platz in der Formel 1 in Silverstone immer in Erinnerung bleiben. In der Formel 1 hatte ich das Privileg, für Spitzenteams wie Benetton, McLaren und Williams zu fahren und einige Pokale für ihre Vitrinen beizusteuern. Ich habe es geliebt, bei der Test- und Entwicklungsarbeit in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren nach mehr Performance zu suchen", blickt Wurz zurück.

Vorsitz der Fahrergewerkschaft GPDA bleibt offenbar

Abseits des Cockpits engagiert sich Wurz in der Formel-1-Fahrergewerkschaft GPDA für die Sicherheitsbelange der Fahrer. In der Königsklasse überstand Wurz selbst mehrere schwere Unfälle unbeschadet. Der kurioseste Zwischenfall war jener, als er sich beim Start das Kanada-Grand-Prix 1998 in Folge einer Kollision überschlug. Noch während sich sein Wagen in der Luft befand, funkte er der Box, dass sie für den Neustart das Ersatzauto bereitmachen sollten.

Seit 2014 fungiert Wurz als Vorsitzender der GPDA. Sein Verbleib dort darf als wahrscheinlich gelten: "Meine Zukunft wird weiter im Rennsport liegen, denn das liegt mir im Blut. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer viele Projekte laufen hatte, die ich fortsetzen werde. Dazu zählen die Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr und der Entwurf von Rennstrecken."

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