Formel 1 Brasilien 2015: Lewis Hamilton schlägt zurück

, 14.11.2015

Das Duell der Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton setzte sich am Samstagvormittag in Sao Paulo fort - Sebastian Vettel im Ferrari bester Verfolger

Im Mercedes-Teamduell steht es nach dem Abschlusstraining zum Brasilien-Grand-Prix in Sao Paulo 2:1 für Lewis Hamilton : Der Weltmeister setzte in 1:12.070 Minuten die schnellste Zeit am Samstagvormittag und verwies Stallgefährte Nico Rosberg auf den zweiten Rang . Der Deutsche hatte 0,123 Sekunden Rückstand zu verzeichnen, obwohl sich Hamilton kurz vor den Qualifying-Simulationen einen Abflug geleistet hatte.

Schon auf der Installationsrunde hakte es bei dem Briten, als er auf der Strecke stehenblieb und im Funk klagte: "Ich finde die Gänge nicht mehr!" Hamilton fuhr letztlich aus eigener Kraft weiter und zurück an die Box, wo die Mechaniker das Getriebe nicht anrührten . Offenbar war es mit einem Eingriff in die Elektronik getan. Kurz nach Halbzeit verlor Hamilton dann in der vorletzten Kurve, einer schnellen Bergabpassage, die Kontrolle über sein übersteuerndes Auto und drehte sich von der Strecke.

Im Gespräch mit dem Kommandostand wunderte er sich auf dem Rückweg an die Box: "Ich weiß nicht, was da passiert ist. Das Heck kam wirklich schnell", so Hamilton selbst am Funk. Sein Renningenieur Peter Bonnington schien mehr zu wissen: "Ja. Es sah so aus, als hättest du dich einfach gedreht." Rosberg kam ohne jeden Zwischenfall über die 60 Minuten Training und schien mit den härteren Reifen - also der Medium-Mischung - und mehr Sprit sogar schneller als der Teamkollege.

Mercedes-Technikchef Paddy Lowe zieht ein positives Fazit und ist wegen der Schwierigkeiten bei Hamilton unbesorgt: "Wir hatten ein kleines Problem an Lewis' Auto, ein Elektronikproblem, das sich auf die Gangschaltung ausgewirkt hat. Aber wir haben einen Ausweg gefunden." Den Dreher kommentiert er ähnlich gelassen und wundert sich nicht: "Er hatte Rückenwind. Nico hat drei oder vier Versuche gebraucht, um die erste Kurve sauber zu erwischen. Im Qualifying ein schwieriger Aspekt."

Schnellster Verfolger - wenn auch deutlich abgeschlagen - war erneut Sebastian Vettel (+0,690 Sekunden) vor Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen, der mit 1,026 Sekunden Abstand noch eine ganze Ecke chancenloser war als Vettel. Lowe will sich nicht täuschen lassen, zumal die Scuderia am Freitag auf den Longruns die Muskeln spielen ließ. Eventuell spricht der Reifenverschleiß für Rot: "Es ist zu Ferrari wahrscheinlich knapper, als es aussieht", zeigt sich der Mercedes-Techniker gewarnt.

Rang fünf belegte Valtteri Bottas im Williams (+1,265) während Teamkollege und Lokalmatador Felipe Massa als Zwölfter (+1,672) nach wie vor zu kämpfen hatte. 'Sky'-Experte Marc Surer glaubt an eine individuelle Schwäche des Brasilianers. "Bottas fährt da, wo er immer fährt. Aber Massa ist von der Rolle. Es liegt an Massa. Da ist der Wurm drin", analysiert der Schweizer die Situation bei Williams.

Die Top 10 komplettierten Nico Hülkenberg (Force India/+1,275) vor Romain Grosjean (Lotus/+1,367), Sergio Perez (Force India/+1,436), Pastor Maldonado (Lotus/+1,464) sowie Max Verstappen (Toro Rosso/+1,478).

Position elf ging an Daniel Ricciardo im Red Bull (+1,502) vor Massa und Teamkollege Daniil Kwjat (+1,759). Der Australier war erneut mehr als zwei Zehntelsekunden schneller als der junge Russe, was wohl auf die neue Ausbaustufe des Renault-Verbrennungsmotors zurückzuführen ist, die derzeit nur bei ihm verbaut ist. Red Bull überlegt, auch bei Kwjat umzurüsten, müsste aber eine Strafversetzung von zehn Plätzen in der Startaufstellung in Kauf nehmen. Bisher haben sich die Österreicher nicht entschieden.

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