Formel 1 Österreich 2016: Hamilton siegt nach Kollision

, 03.07.2016

Lewis Hamilton gewinnt in Österreich nach einer Last-Minute-Kollision mit Nico Rosberg vor Max Verstappen und Kimi Räikkönen - Sebastian Vettel mit Reifenplatzer

Ein Reifenplatzer, eine Kollision, abbauende Reifen und drohender Regen, verbunden mit der Taktik prägten den Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring. Immer wieder sorgte leichter Regen für erhöhte Spannung auf dem 4,326 Kilometer langen Kurs, ohne dass es schlussendlich jemals so stark regnete, dass sich die Feuchtigkeit für die Fahrer bemerkbar machte.

Viel mehr kämpften einige Fahrer mit abbauenden Reifen, unter anderem Nico Hülkenberg, der dadurch deutlich zurückgereicht wurde. Noch schlimmer erwischte es Sebastian Vettel, der ausgerechnet an seinem Geburtstag nach einem Reifenplatzer ein unsanftes vorzeitiges Ende des Rennens erlebte - vielleicht, weil man dem abbauenden Gummi zu viel zugemutet hatte.

Am Ende war es Lewis Hamilton, der sich den Sieg nach einem packenden Zweikampf mit Nico Rosberg inklusive Kollision sicherte. Der zweite Rang ging an Max Verstappen im Red Bull vor Kimi Räikkönen im Ferrari. Die Top 5 komplettierten Nico Rosberg und Daniel Ricciardo im zweiten Red Bull.

Punkte gab es ebenfalls dahinter für Jenson Button (McLaren), Romain Grosjean (Haas), Carlos Sainz (Toro Rosso), Valtteri Bottas im Williams und Pascal Wehrlein im Manor nach einem starken Rennen auf dem letzten Punkteplatz. Der erste WM-Punkt für den WM-Debütanten.

Starker Beginn für Hamilton

Hamilton erwischte einen guten Start und konnte seine Pole-Position damit halten. Der zweitplatzierte Hülkenberg fiel vom zweiten auf den fünften Rang zurück, konnte nach wenigen Kurven einen Rang zurückgewinnen. Insgesamt ging es gesittet zur Sachen, bis auf ein paar harmlose Verbremser und Duelle gingen die ersten Meter reibungslos über die Bühne. Daniil Kwjat musste seinen Toro Rosso in der dritten Runde mit einem Problem abstellen.

In den Runden sechs und sieben musste verlor Hülkenberg drei Positionen an Rosberg, Vettel und Ricciardo - beim Deutschen bauten die Reifen ab. Die Reihenfolge nach den ersten sieben von 71 Runden: Hamilton vor Räikkönen, Button, Rosberg, Verstappen, Vettel, Ricciardo, Hülkenberg, Bottas und Sainz. Perez Elfter vor Wehrlein, Alonso, Grosjean, Magnussen, Palmer, Ericsson, Massa Gutierrez, Nasr und Haryanto.

Frühe erste Runde an Boxenstopps

In der neunten Runde kam Hülkenberg zum Stopp, um die nachlassenden Reifen loszuwerden, gefolgt von Button. Beim Force-India-Piloten verlief der Stopp nicht optimal und er fiel bis auf Rang 20 zurück. In der zehnten Runde stoppten dann auch noch Bottas, Sainz, Alonso und Perez. Rosberg kam einen Umlauf später zum Reifenwechsel.

Kommt der Regen? Das Warten beginnt...

In der 14. Runde meldete der siebtplatzierte Wehrlein über Funk: "Es regnet ein bisschen", bevor der Manor-Fahrer an die Box kam. Leichte Regentropfen waren zu sehen, doch noch wirkte sich das nicht auf die Rundenzeiten aus.

An der Spitze fuhren Hamilton, Räikkönen und Vettel noch ohne Stopp, trotz nachlassender Reifen. Man wollte den Stopp natürlich so weit wie möglich hinausziehen, um gegebenenfalls gleich auf Intermediates oder Regenreifen wechseln zu können. davon profitierte Rosberg, der mit neueren Reifen deutlich schneller fuhr und in Runde 20bis auf 21,1 Sekunden auf Hamilton herangekommen war - weniger als ein Boxenstopp!

Vettel stoppt und stoppt nicht - und platzt der Reifen!

In Runde 22 stoppte Hamilton - hinten links klemmte es und prompt war Rosberg locker vorbei. Damit lag nun Vettel in Führung, dessen erster Stopp noch ausstand. Der Ferrari-Pilot dürfte wohl weiterhin auf Regen spekulieren und im Falle ausbleibenden Regens auf einen Stopp setzen. Unterdessen steuerte Hülkenberg in Runde 25 bereits zum zweiten Mal seine Mannschaft an.

In der 27. Runde war das Rennen für Vettel an seinem 29. Geburtstag gelaufen: Reifenschaden hinten rechts auf der Start- und Zielgeraden in Führung liegend. Ist man mit den roten Reifen zu lange gefahren? Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf die Strecke, um das Auto zu bergen und die Trümmerteile zu beseitigen. Vier Runden später wurde das Rennen wieder freigegeben.

Die Abstände zur Halbzeit des Rennens: Rosberg 2,1 Sekunden vor Hamilton, 4,8 auf Verstappen, 6,6 auf Ricciardo, 8,2 auf Räikkönen, 10,2 auf Bottas, 11,4 auf Nasr, 11,8 auf Button, 13,2 auf Grosjean und 13,7 auf Massa auf dem zehnten Rang.

Hülkenberg kassiert Strafe

Dahinter: Perez (+14,7 Sekunden), Alonso (+16,1), Hülkenberg (+17,6), Sainz (+19,2), Gutierrez (+20,0), Magnussen (+20,7), Palmer (+21,3), Ericsson (+22,8), Haryanto (+23,7) sowie Wehrlein (+27,8). Hülkenberg kassierte unterdessen eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse.

Unterdessen war wieder leichter Regen an der Strecke auszumachen. Doch erneut war dieser nicht intensiv genug und auch zu kurz, um Einfluss auf die Streckenbedingungen zu nehmen. Rosberg kämpfte unterdessen mit einem lädierten Auto, nachdem es bei der Fahrt hinter Vettel Reifenteile abgekommen hatte. Diese hatten sich unter dem Unterboden verklemmt und einen seitlichen Windabweiser beschädigt. Dennoch konnte der Deutsche an der Spitze schnellere Rundenzeiten fahren als Hamilton hinter ihm.

In der 55. Runde kam Hamilton zum dritten Mal an die Box und holte sich die härteren Reifen ab. Rosberg stoppte einen Umlauf später und wechselte im Vergleich zu Hamilton hingegen auf die weicheren Gummis! Damit übernahm Verstappen die Führung des Rennens. Nun folgte die spannende Schlussphase des Rennens: Würde Rosberg mit seinen weicheren Reifen an Verstappen vorbeikommen und sich vor Hamilton halten können? In der 61. Runde bremste sich Rosberg an Verstappen vorbei und eroberte damit wieder die Führung zurück. Zwei Umläufe später war auch Hamilton am Niederländer vorbei.

Rund fünf Runden vor Schluss mussten gleich zwei Fahrer ihre Autos an der Box abstellen: Fernando Alonso im McLaren und Nico Hülkenberg im Force India. In der 68. Runde war Hamilton dann an Rosberg dran! Würde es nochmal zu einem Angriff des Briten auf den Deutschen kommen? Ja der Angriff kommt in der letzten Runde und wieder kommt es zur Kollision, die Rosberg den Frontflügel kostet und den Deutschen bis auf den vierten Rang zurückwarf. Der Brite hatte sich neben Rosberg gesetzt, der wiederum in die Seite des Rivalen gerutscht war. Unfassbares Finale eines spannenden Rennens!

Ausführlicher Bericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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