Hamiltons Erwachen als Champion: Wow, ich bin Weltmeister!

, 04.11.2008

Auch ein Formel-1-Champion braucht eine Nacht, um sich seiner Leistung klar zu werden: Lewis Hamilton erwachte am Montagmorgen als F1-Weltmeister.

Es ist Sonntagnacht, die McLaren-Crew feiert ausgelassen den ersten WM-Titel seit Mika Häkkinen 1999. Einen besonderen Titel, einen Titel, den man schon vor einem Jahr sicher glaubte, zumindest mit einem der beiden Fahrer, einen Titel, der zwei Jahre in Serie durch fragwürdige Strafen immer wieder in weite Ferne rückte. Doch einer feierte nicht mit ihnen: der Weltmeister.

Lewis Hamilton saß an der Seite, allein, ganz in Gedanken versunken - bis seine Ohren einen Song vernahmen: We are the champions. "Ich sah alle meine Teammitglieder, meine Mechaniker, meine Ingenieure, die Cateringleute, die Teamchefs, meinen Vater, alle - sie waren so glücklich." Diese Augenblicke sind Hamilton am meisten in Erinnerung geblieben von seiner WM-Feier, natürlich abgesehen von den Eindrücken des eigentlichen Rennens, die er nur so beschreiben kann: "Es war verrückt, einfach verrückt."

Er selbst genoss den Moment, feierte aber nicht wie so manch anderer Champion, der danach mit Gabelstaplern das Fahrerlager von Suzuka umdekorierte... "Ich habe nichts getrunken", verrät Hamilton. Nur ein paar Gläser Champagner, ansonsten hauptsächlich Wasser. "Ich konnte einfach da sitzen und alles in mich aufsaugen. Es war ein Gefühl, das sich nicht in Worte fassen lässt, zu sehen, wie glücklich man alle gemacht hatte." Danach konnte er zufrieden und verrichteter Dinge ins Hotel fahren und sich schlafen legen. "Ich hatte meine Lektion aus dem letzten Jahr gelernt!" Damals musste er den Frust vertreiben...

Am nächsten Morgen ist der frisch gebackene Weltmeister putzmunter. "Es fühlt sich toll an, einfach toll", sagt er. So richtig verarbeitet habe er es allerdings noch nicht. "Ich war entspannt, zufrieden und voller Energie. Dann schoss es mir plötzlich in den Sinn: Wow, ich bin Weltmeister!"

Das Beste daran: "Ich muss nicht mehr die Nummer 22 auf meinem Auto tragen." Stattdessen fährt er 2009 mit der Startnummer 1. "Das ist das Coolste überhaupt." Bislang kennt er dieses Gefühl nur aus Computerspielen. Wie lange das so bleiben wird, hängt von ihm und seinem Team ab, denn Ferrari hat bereits angekündigt, dass man Hamilton die Nummer 1 nur geliehen habe und sie 2009 zurückerobern möchte.

Entsprechend denkt der Brite bereits an die nächste Saison. "Ich bin bereit", sagt er. "Jedes Jahr ist eine neue Erfahrung und stärkt den Charakter", glaubt er. Selbst die Niederlage 2007 habe ihn stärker und besser gemacht. "Deshalb haben wir es diesmal geschafft." Für nächstes Jahr verspricht er: "Ich werde mich weiter verbessern. Ich werde mit jedem Jahr stärker, lerne aus meinen Fehlern und wenn das bedeutet, dass ich noch mehr Titel gewinne, dann soll es so sein."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Michael Schumacher war begeistert vom Finale.

Schumacher war überwältigt: Das war Schicksal

Michael Schumacher konnte sich gut in Lewis Hamilton hineinversetzen. Beim Saisonfinale 2003 musste auch er nur eine Punktlandung auf Position 8 hinlegen und hatte es schwer, diesen Platz und damit den …

Massas Sieg reichte nicht zum Titel.

Massa fehlten ein paar Meter: Der Sport kann grausam sein

Nur wenige Meter haben gefehlt, dann hätte Felipe Massa seinen Traum in die Realität umgesetzt und das Wunder von Sao Paulo geschafft. "Es war ein spannender Tag", sagte der Brasilianer. "Wir haben alles …

Ein schlechter Boxenstop kostete die bessere Position.

Toyota beschließt Saison auf 6 und 8: Spielverderber …

Dass Jarno Trulli mit Platz zwei in der Startaufstellung ein Kandidat für eine Überraschung beim Grand Prix in Brasilien sein könnte, wäre durchaus denkbar gewesen. Allerdings war es am Schluss Teamkollege …

Rosberg blieb ein gutes Ergebnis verwehrt.

Rosberg beendete Coulthards Rennen: Ein …

Bereits in der ersten Kurve beendete Nico Rosberg vorzeitig die Karriere von David Coulthard. Der Williams-Pilot fuhr dem Schotten ins Heck, dieser drehte sich und berührte Kazuki Nakajima. "Es war ein …

Lewis Hamilton hatte viel hinter sich

Hamilton fehlten fast die Worte: Ich kann nur Gott danken

Nach dem Rennen in Brasilien war deutlich zu sehen, welche Anspannung bei Lewis Hamilton abgefallen war, da es mit dem WM-Titel geklappt hatte. So cool er sich an den Tagen vor dem Finale auch gegeben hatte, …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo