Keine Panik nach Australien: Red Bull kennt Problemzonen

, 01.04.2017

Red-Bull-Berater Helmut Marko benennt die Probleme aus dem Australien-Grand-Prix und erläutert den Plan, wie man wieder an die Spitze kommen möchte

Platz fünf für Max Verstappen, null Punkte für Daniel Ricciardo. Der Saisonauftakt der Formel 1 2017 in Australien war nicht so, wie Red Bull es sich erwartet hätte. "Wir haben unsere Erwartungen in Australien nicht erfüllen können", nickt Motorsportberater Helmut Marko. In Sachen Performance hinkte man der Konkurrenz von Mercedes und Ferrari hinterher, und auch die Zuverlässigkeit stimmte nicht, wie Ricciardos Aus noch vor dem Start zeigte.

Es hakt noch bei den Bullen. Dass der Saisonauftakt in gewisser Weise in die Hose ging, hatte dabei viele Gründe. Das Auto spielt noch nicht mit, und auch die Fahrer hatten nicht ihr bestes Wochenende. Verstappen verpasste durch einen Ausritt viel Trainingszeit, Ricciardo warf das Auto im Qualifying weg. "Es hat uns Zeit für die Abstimmung gefehlt", sagt Marko. Und das sei beim RB13 im Frühstadium ein besonderes Problem.

Denn noch hat das Team Schwierigkeiten damit, die richtige Balance am Boliden zu finden. "Änderungen am Auto, die sonst nur minimale Auswirkungen haben, verursachten ein komplett anderes Handling", erklärt der Österreicher. "Das war für den Zeitverlust drastisch, hat dem Fahrer aber ein Gefühl gegeben, das Auto wäre gut. Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn sich der Fahrer gut fühlt, die Zeit aber nicht da ist."

Schrittweise nach vorne

Zudem hatte man auch auf der Motorenseite einen Rückschlag zu vermelden, weil einer der Elektromotoren Probleme machte und daher ein altes Aggregat verwendet werden musste. Hinzu kommt, dass der Renault-Antrieb derzeit noch etwas zu schwer ist und das Auto daher gut fünf Kilogramm über dem Gewichtslimit liegt. Doch Abhilfe soll in allen Bereichen bald kommen.

"Wir glauben zu wissen, was die Probleme sind. Wir bringen entsprechend neue Teile, die die Grundprobleme aussortieren sollen. Über die nächsten Rennen kommen deutliche Weiterentwicklungen", verspricht Marko. In China müssen erste Updates am Chassis reichen, zum Europaauftakt in Barcelona legt dann Renault nach: "Für Barcelona kommt eine neue Motorenversion, die etwas leichter ist, und die im Rennen längere Zeit mit einem schärferen Modus gefahren werden kann", verkündet der Österreicher.

Kanada als Knackpunkt

Richtig ernst wird es dann beim Großen Preis von Kanada. Da soll der Motorenhersteller mit einem richtig großen Update um die Ecke kommen und Red Bull wieder nach vorne bringen - pünktlich zum Heimspiel am Red-Bull-Ring. "Das macht uns optimistisch, dass wir diesmal ganz vorne mitmischen können", so Marko, nachdem man im Vorjahr in Spielberg durch Verstappen auf dem zweiten Rang landen konnte.

Zumindest konnte man in Australien auch positive Dinge mitnehmen. Im Rennen lief es deutlich besser, und man konnte sogar das Zünglein an der Siegwaage spielen. Die Schwächen schiebt man auf die Kompromisse, die man eingehen musste. "Unser Grundkonzept ist aber richtig: Wir sind schnell auf den Geraden", so Marko, der auch Hoffnung daraus schöpft, dass die Konkurrenz 2017 nicht unschlagbar scheint.

"Mercedes hat nicht mehr diese Überlegenheit", sagt er. "Die haben im Qualifying durch ihren Modus noch drei Zehntelsekunden Vorsprung, aber im Rennen hat man gesehen, dass der Speed nicht da ist. Ferrari ist derzeit im Rennen mit Sicherheit das schnellste Auto. Wir müssen arbeiten. Ich nehme an, dass es einen Dreikampf geben wird."

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