Marc Surer warnt vor Kundenautos: "Das geht in die Hose"

, 19.01.2015

Kundenautos? Nein, danke! Formel-1-Experte Marc Surer spricht sich gegen ein DTM-ähnliches Modell aus und fürchtet, die Königsklasse könnte ihr Gesicht verlieren

Angesichts der aktuellen Finanzprobleme, mit denen sich die kleinen Teams in der Formel 1 herumschlagen müssen, gab es zuletzt immer wieder Spekulationen darüber, dass in der Königsklasse schon bald Kundenautos eingesetzt werden könnten. An der Idee, die die Kosten für die kleinen Teams deutlich reduzieren würde, gibt es allerdings auch eine Menge Kritiker, zu denen auch Experte Marc Surer zählt.

Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erklärt Surer auf die Frage, ob die Formel 1 ihr Gesicht durch Kundenautos wahren könnte: "Sie würde es verlieren, denn in dem Moment gehst du in Richtung DTM. Dann hat man quasi eine Firma, die mehrere Autos kontrollieren kann. Das geht in die Hose. Dass jeder Konstrukteur sein muss, ist ja eigentlich genau das, was die Formel 1 besonders macht. Drei Autos wären für mich eine Bankrotterklärung."

Zum Vergleich: Während in der Formel 1 in der Saison 2014 - zumindest zu Jahresbeginn - elf Teams mit je zwei Autos an den Start gingen, gab es in der DTM mit Audi, BMW und Mercedes lediglich drei Hersteller, dafür allerdings insgesamt 23 Autos, also eins mehr als in der Formel 1. In der Königsklasse hingegen muss aktuell jedes Team auch als Konstrukteur auftreten.

"Im Moment ist ja das teuerste eigentlich die Entwicklung der Antriebseinheiten", sagt Surer weiter und erklärt: "Da man die ja jetzt bekommt - meistens auch inklusive Getriebe - bleibt ja nur noch Aerodynamik und Aufhängung. So ein Riesenaufwand ist das nun auch wieder nicht. Aerodynamik hat zum Glück ein bisschen an Bedeutung verloren, wird aber wahrscheinlich wieder kommen, denn Aerodynamik hört nie auf."

"Aber grundsätzlich glaube ich, wenn man einfach mal die Kosten der Antriebseinheiten in den Griff bekommt, dass der Rest nicht so wahnsinnig ist", erklärt Surer, der mit seiner Meinung nicht alleine dasteht. In der Vergangenheit hatten unter anderem auch Force-India-Teamchef Vijay Mallya und Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn teilweise heftige Kritik an Kundenautos geäußert und davor gewarnt, dass die Teams ihre Identität verlieren würden.

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