Marko: WM-Platz drei für Red Bull mittelfristig nicht akzeptabel

, 03.04.2015

Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko hat genug vom Hinterherfahren und möchte mit dem Team in der Formel 1 spätestens 2016 wieder vorne dabei sein

Bei Red Bull ist man an Erfolge gewöhnt. Zwischen 2010 und 2013 gewann das Team mit Sebastian Vettel und Mark Webber viermal in Folge die Weltmeisterschaft. Doch die Zeiten haben sich geändert. 2014 holte man in der Konstrukteurs-WM hinter Mercedes nur den zweiten Platz, 2015 konnte man sogar noch weiter hinten landen. Ausgerechnet Ferrari um den "Ex-Bullen" Vettel scheint in der neuen Saison deutlich schneller zu sein.

Nach den ersten zwei Rennen steht Red Bull in der WM nur an Rang sechs. Auch Williams, Sauber und sogar das Schwesterteam Toro Rosso erwischten einen besseren Saisonstart als die Bullen. In Malaysia überrundete Vettel sein ehemaliges Team sogar, der ehemalige Serienweltmeister fährt den eigenen Ansprüchen meilenweit hinter.

Gegenüber 'Formula1.com' erklärt Motorsportberater Helmut Marko im Hinblick auf das Saisonziel 2015: "Toro Rosso sollte auf Platz fünf landen und Red Bull auf Platz drei. Mit dem Handicap, das wir in diesem Jahr mit dem Antrieb haben, könnte man sagen: 'Das ist für diese Saison okay.' Mittelfristig ist es das aber nicht." Die Bullen wollen endlich wieder an alte Erfolge anknüpfen.

Doch das könnte sich schwierig gestalten. Nach den ersten beiden Saisonrennen scheint selbst der dritte WM-Platz ein recht optimistisches Ziel zu sein. Nicht nur Mercedes und Ferrari enteilten Red Bull dort, auch Williams sammelte 30 Zähler und hat damit bereits ein kleines Polster auf die Bullen, die lediglich magere elf Pünktchen sammelten. Gut möglich also, dass die Gegner in diesem Jahr andere sein werden.

Doch damit beschäftigt man sich bei Red Bull aktuell noch nicht. Das Team richtet seinen Blick nach wie vor auf die Spitze des Feldes. "Wir sind signifikant hinter Mercedes. Sie dominieren klar", räumt Marko ein und erklärt: "Die Situation wird so bleiben, bis sich die Regeln wieder ändern. Wenn man dann so ein desaströses Wochenende hat wie in Melbourne, dann sagt man gewisse Dinge in der Hitze des Gefechts."

Der Österreicher spielt auf seine Drohung an, Red Bull könne die Formel 1 schon bald verlassen. Außerdem wurde erneut Kritik an Motorenpartner Renault laut. Das Wochenende in Malaysia habe zuletzt "nicht dazu beigetragen, dass sich die Situation entspannt." Marko erklärt: "Wie und wann wir Fortschritte machen, ob in dieser Saison oder erst 2016, ist noch immer unklar."

Doch geht es bei Red Bull theoretisch überhaupt ohne Renault? "Wir sind nicht daran interessiert, unseren eigenen Antrieb zu entwickeln", beteuert Marko und ergänzt: "Wir sind ein Chassishersteller und ein Rennstall. Unsere Priorität liegt darauf, unsere Partnerschaft mit Renault wieder erfolgreich zu machen. Sollte das nicht passieren, wäre es ganz normal, sich nach Alternativen umzusehen."

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