Formel 1 für Frauen: FIA-Kommission lehnt Ecclestone-Plan ab

, 03.04.2015

Michele Mouton, Präsidentin der FIA-Frauenkommission, ist "verärgert" über Bernie Ecclestones Idee, eine Formel-1-WM nur für Frauen zu gründen

Es war kein vorgezogener Aprilscherz, sondern sein voller Ernst: Bernie Ecclestone liebäugelt mit der Idee, eine eigene Formel-1-Weltmeisterschaft für Frauen zu gründen und diese im Rahmenprogramm der Formel 1 für Männer abzuhalten. Ein Motiv ist sicher der Rückgang der TV-Zuschauerzahlen. Ecclestone erhofft sich, mit Frauen im Programm das Interesse ankurbeln zu können.

Aber nicht nur bei einigen Rennfahrerinnen wie Susie Wolff stößt diese auf Ablehnung, sondern auch bei der Frauenkommission der FIA. Deren Präsidentin Michele Mouton äußerte sich in einer ersten Reaktion gegenüber der Nachrichtenagentur 'Associated Press' "verärgert und enttäuscht", weil Ecclestone Frauen nur ausnutzen möchte, um seine Show aufzuwerten. Sportliche Motive, die für rennfahrende Frauen wichtig seien, stünden dabei nur im Hintergrund.

Man wolle die Idee einer reinen Frauenserie aber zumindest "nicht ohne angemessene Debatte und Überlegung einfach so ablehnen", zeigt sich Mouton in einer schriftlichen Stellungnahme diplomatisch. Aber: "Aus eigener Erfahrung als Rennfahrerin glaube ich wirklich, dass sich Frauen unter gleichen Voraussetzungen mit ihren männlichen Gegnern messen wollen. Sie haben über die Jahrzehnte bewiesen, dass das möglich ist, wenn auch nur in wenigen Fällen."

Mouton selbst ist möglicherweise die am meisten respektierte Frau in der Geschichte des Motorsports, mit vier Siegen bei WM-Rallyes und dem Vize-WM-Titel 1982 hinter Walter Röhrl. Derzeit ist Susie Wolff als zweite Testfahrerin bei Williams in der Formel 1 engagiert, Carmen Jorda bei Lotus, und Simona de Silvestro stand bis 2014 eng mit dem Sauber-Team in Kontakt. Danica Patrick fährt außerdem in den USA in der höchsten NASCAR-Liga.

"Der Motorsport", so Mouton, "ist eine von nur drei Sportarten, neben Segeln und Reiten, wo Männer und Frauen unter gleichen Regeln gegeneinander antreten. Diese gleichen Voraussetzungen ermöglichen einen echten Leistungsvergleich und spornen Athleten zu Höchstleistungen an, unabhängig von ihrem Geschlecht. Wir müssen die Tatsache bewerben, dass Motorsport für alle zugänglich ist, mit gleichen Chancen erfolgreich zu sein."

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