McLaren in Monaco: Rekordsieger unter Druck

, 19.05.2014

Kein Team gewann im Fürstentum bisher häufiger als McLaren, doch Jenson Button und Kevin Magnussen warten mittlerweile bereits seit drei Rennen auf Punkte

Sage und schreibe 15 Siege hat McLaren bereits in Monaco eingefahren. Dazu gehört natürlich auch die legendäre Siegesserie von Ayrton Senna, der dort zwischen 1989 und 1993 fünfmal in Folge ganz oben auf dem Siegertreppchen stand. Doch momentan durchlebt das Team aus Woking eine Durststrecke, den bis heute letzten McLaren-Sieg im Fürstentum feierte Lewis Hamilton im Jahr 2008. Und auch aktuell läuft es überhaupt nicht rund, Jenson Button und Kevin Magnussen blieben in den vergangenen drei Rennen jeweils ohne Punkte.

"Die vergangenen drei Rennwochenenden waren schwierig für uns, aber das ganze Team arbeitet pausenlos, um die Dinge zu verbessern", versichert Renndirektor Eric Boullier und ergänzt: "Einer der Schlüssel, um ein gutes Ergebnis in Monaco zu erzielen, ist die Arbeit in der Garage und im Truck. Unsere Ingenieure und Strategen haben hart gearbeitet, damit es jedes noch so kleine Stück Performance auf die Strecke schafft."

Der Druck auf Boullier und sein Team ist groß. Eine Serie von drei punktlosen Rennen gab es zuletzt 2009. Button erklärt: "Ich hoffe, dass wir ein besseres Rennen als zuvor in China und Spanien haben werden. Monaco ist in jeglicher Hinsicht ein besonderer Fall. Ich hoffe, dass wir ein gutes Wochenende hinbekommen. Wir müssen im Qualifying und in der ersten Runde das absolute Maximum aus dem Auto herausholen, um eine Chance auf ein gutes Ergebnis zu haben."

Monaco eine Welt für sich

Der Brite weiß, wie es sich anfühlt, in Monaco auf dem Podium zu stehen. Insgesamt dreimal schaffte er das in seiner bisherigen Karriere, 2009 stand er sogar ganz oben. Doch auch für den mittlerweile 34-Jährigen wird dieses Jahr eine kleine Premiere sein: "Natürlich habe ich bisher noch nie ein Formel-1-Auto mit Turboantrieb durch Monaco gefahren und ich genieße diese Gelegenheit."

"Ich denke, dass uns dieses Rennen mehr als jedes andere 2014 den Unterschied zwischen der alten und der jetzigen Formel 1 zeigen wird. Der aerodynamische Einfluss ist hier viel geringer, also denke ich, dass der Einfluss des Antriebs größer sein wird", sagt Button und ergänzt abschließend: "Ich bin bereit für die Herausforderung und das ganze Team macht einen großartigen Job. Sie bleiben stark und arbeiten pausenlos, um zu jedem Rennen Updates mitzubringen. Monaco ist da keine Ausnahme."

Boullier erklärt: "Monaco hat auch in Sachen Performance seine eigenen Ansprüche. Natürlich werden wir ein spezifisches Paket für diese Strecke zum Rennen mitbringen, aber momentan geben wir kein Rennen als Wendepunkt aus. Wir arbeiten einfach hart, um iterative Verbesserungen des Autos zu erhalten. In diesem Prozess sind wir ziemlich zuversichtlich und hoffen, dass wir in der Zukunft die Früchte ernten können."

Magnussen will keine Fehler machen

Magnussen wird zum ersten Mal in der Königsklasse in Monaco an den Start gehen. Ganz unerfahren ist der Däne allerdings auch nicht, in den vergangenen beiden Jahren ging er in der Formel Renault 3.5 im Fürstentum an den Start. Der Däne berichtet: "Mein Rennen in Monaco im vergangenen Jahr war eine verpasste Gelegenheit. Ich bekam nicht alles zusammen und wurde nur Vierter. Daher will ich an diesem Wochenende vor allem ein fehlerfreies und konstruktives Rennen haben. Wir haben nicht die Pace, um ganz vorne anzugreifen, aber ganz egal wo ich bin, ich bin fest entschlossen zu kämpfen."

Trotzdem hatte sich der 21-Jährige den Verlauf seiner Debütsaison in der Formel 1 wohl anders vorgestellt. Nachdem er beim Saisonauftakt in Melbourne noch sensationell Zweiter geworden war, zeigte auch bei ihm die Ergebniskurve zuletzt nach unten. Trotzdem erklärt er: "Es ist merkwürdig, einen Grand Prix nur auf Platz zwölf abgeschlossen zu haben, und trotzdem mit seiner Leistung zufrieden zu sein."

"Das Wochenende in Barcelona hat mir eine Menge darüber beigebracht, wie ich meine Erwartungen setzen muss. Außerdem hat es mir, und das ist noch wichtiger, in diesem Jahr die bisher beste Möglichkeit gegeben, den MP4-29 in den Griff zu bekommen. Ich bin mir sicher, dass ich ohne das Problem im Qualifying Punkte gesammelt hätte." Monaco wäre für den jungen Dänen ein guter Zeitpunkt, um eine Trendwende einzuleiten.

Der Sohn des ehemaligen Formel-1-Fahrers Jan Magnussen erklärt abschließend: "Ich bin glücklicher mit dem Auto. Nicht nur damit, wie ich selbst fahre, sondern auch mit der Art, wie ich mit meinen Ingenieuren am Setup arbeite. Wir haben den Dreh noch nicht komplett raus, aber die Dinge gehen in die richtige Richtung." Für McLaren wäre es gut, wenn sich das auch bald in den Ergebnissen widerspiegelt.

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