Medienbericht: Brawn steht als neuer Formel-1-Boss fest!

, 31.10.2016

Knalleffekt in der Formel 1: Laut 'Auto Bild motorsport' hat Ross Brawn bereits einen Vertrag als Nachfolger von Bernie Ecclestone unterschrieben

Die Fachzeitschrift 'Auto Bild motorsport' lässt am Montagabend mit einem echten Knüller aufhorchen. Demnach soll Formel-1-Eigentümer Liberty Media mit dem ehemaligen Weltmeister-Macher von Michael Schumacher, Ross Brawn, einen Vertrag über den Posten als neuer Geschäftsführer der Königsklasse des Motorsports unterschrieben haben.

Laut 'Auto Bild motorsport' soll sogar der Automobil-Weltverband FIA dem Deal bereits zugestimmt haben. Das wäre keine Überraschung: FIA-Präsident Jean Todt und Brawn haben zwischen 1997 und 2006 höchst erfolgreich bei Ferrari zusammengearbeitet und waren in jenen Jahren maßgeblich an den fünf Ferrari-WM-Titeln von Schumacher beteiligt. Das gute persönliche Verhältnis zwischen den beiden hat seither nicht gelitten.

Brawn hatte sich zuletzt in einem Interview mit dem 'Telegraph' bereits für eine leitende Funktion in der neuen Management-Struktur der Formel 1 ins Spiel gebracht: "Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, auf solche Art involviert zu sein", sagte er der Zeitung. Bei einem Team würde er "nie wieder" anheuern, "aber daran mitzuwirken, die Formel 1 wieder besser zu machen, würde mich wirklich reizen. Das ist wirklich das einzige, was mich in die Formel 1 zurückbringen könnte."

Brawn: Alleiniger Boss oder einer von mehreren?

Ob der 61-Jährige tatsächlich Bernie Ecclestone ersetzen und als dessen Nachfolger Geschäftsführer werden soll, ist derzeit unklar. Auf jeden Fall vorstellbar wäre eine tragende Rolle als wichtiger Berater im neuen Liberty-Imperium. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Formel-1-Vorsitzende Chase Carey Ecclestones Aufgaben auf mehrere Personen verteilen möchte. Brawn könnte durchaus eine der daraus entstehenden Management-Positionen bekleiden.

Für Mercedes-Sportchef Toto Wolff wäre eine solche Konstellation eine Bereicherung für die Formel 1: "Ross hat einen riesigen Erfahrungsschatz, die richtige Persönlichkeit, das technische Wissen, um eine wichtige Rolle dabei zu spielen, die Formel 1 weiterzuentwickeln", sagte er in Mexiko, noch vor Veröffentlichung des Medienberichts. "Er ist gefühlt schon seit ewig da, und nachdem er ein paar Jahre weg war, hat er die nötige Distanz zu den Teams."

Wolff würde für Brawn abstimmen

"Wenn ich dafür unterschreiben müsste, dass er in leitender Funktion in die Formel 1 zurückkehren soll, dann hätte er meine Stimme", hielt Wolff am vergangenen Wochenende fest. Auch dass es zuletzt aufgrund von Brawns neuem Buch, in dem er Wolff und Niki Lauda kritisiert hat, Spannungen zwischen den beiden gab, sei "kein Problem. Die Beziehung ist intakt." Etwaige Meinungsverschiedenheiten wurden in einem persönlichen Gespräch ausgeräumt.

Als unwahrscheinlich gilt in Branchenkreisen allerdings, dass Brawn und Ecclestone Seite an Seite im Management der Formel 1 koexistieren könnten. Als es vor einigen Jahren darum ging, zwischen Mercedes und Ecclestone einen neuen Concorde-Vertrag auszuhandeln, musste Niki Lauda als Vermittler eingesetzt werden, weil Ecclestone mit Brawn auf keinen grünen Zweig kam. Das Verhältnis der beiden galt seither jahrelang als beschädigt.

Auch das könnte sich geändert haben: "Ich habe kein Problem mit Bernie", hatte Brawn im 'Telegraph'-Interview erklärt. "Alles, was wir heute haben, verdanken wir ihm. Ich war manchmal frustriert, weil ich eine methodische und strukturierte Herangehensweise habe; Bernie macht es chaotisch und impulsiv. Wenn diese Dinge aufeinandertreffen, dann kann es interessant und lustig werden." Aber: "Ich bin einer, der klopft so lange an die Tür, bis einer aufmacht."

Leser finden: Ecclestone muss weg

In einem nicht repräsentativen (weil Mehrfachabstimmungen möglich) Online-Voting von 'Motorsport-Total.com' hatten zuletzt 64,21 Prozent unserer Leser erklärt, dass Ecclestone "am besten sofort" gehen soll. Nur 13,06 Prozent gaben an, dass der 86-Jährige "so lange wie möglich" an der Spitze der Formel 1 bleiben soll. In einem weiteren Voting gaben 61,97 Prozent unserer Leser an, dass sie glauben, Brawns Anteil an den heutigen Mercedes-Erfolgen sei größer als jener von Wolff/Lauda.

Dass Ecclestone das Feld kampflos räumen wird, halten Insider übrigens für ausgeschlossen. Sollte ihn Liberty aus dem Spiel nehmen wollen, was bei einer Brawn-Nominierung der Fall sein könnte, dann würde er möglicherweise alles unternehmen, um Liberty zu schaden. Zum Beispiel über eine Beschwerde bei der EU-Kommission. Die EU könnte den Liberty-Einstieg in die Formel 1 nämlich theoretisch sogar noch verhindern...

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