Medienberichte: FIA will Fahrtipps über Funk verbieten

, 09.09.2014

Angeblich soll es den Kommnadoständen auf Basis des Sportlichen Reglements schon in Singapur untersagt werden, den Fahrlehrer zu spielen - Boullier skeptisch

Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen könnten Grund zur Freude haben: Die beiden Superstars, die mit den Funksprüchen "Stop talking while I'm racing" und "I know what I'm doing" im Gedächtnis geblieben sind, bekommen Unterstützung von der FIA. Medienberichten zufolge will der Automobil-Weltverband Fahranweisungen vom Kommandostand schon ab dem Rennen in Singapur verbieten. Eine Änderung des Regelwerks ist nicht nötig, nur eine Neuinterpretation.

Eine Anfrage von 'Motorsport-Total.com' zu dem Thema ließ die FIA am Dienstag unbeantwortet. Sollte es die Initiative tatsächlich geben, wäre sie als Reaktion auf die Kritik an der Königsklasse und ihrem immer unnahbareren Charakter zu verstehen. Deutlich wurde das anhand einbrechender Zuschauerzahlen während der Europa-Saison. Beim Italien-Grand-Prix in Monza platzierten Fans ein Transparent mit der Aufschrift "Hässliche neue Kurse, hässliche Autos, kein Motorensound. Die Formel 1 ist tot" auf der Tribüne.

Obwohl die Einschränkung beim Funkverkehr von offizieller Seite nicht bestätigt ist, gibt es bereits erste Kritik. "Die Einschränkung dieses Jahres besteht in weniger Sprit und härteren Reifen. Für die Fans ist es eine verwirrende Nachricht, wenn die Piloten dann die Pneus schonen und Treibstoff sparen müssen", argumentiert Eric Boullier im Gespräch mit 'Autosport'. "Funksprüche gibt es, seit es das System gibt. Das Problem ist neu, weil es jetzt im Fernsehen übertragen wird", so der McLaren-Rennleiter weiter.

Offenbar wünscht sich Boullier tiefergehende Veränderungen, damit der Fahrer wieder mehr im Mittelpunkt steht: "Warum setzten wir nicht auf eine andere Regel, die die Sache einfacher macht und es dem Piloten erlaubt, sich wieder mehr zu verwirklichen? Das wäre natürlich besser", sagt Franzose. Selbst wenn die Fahrlehrer auf dem Äther künftig schweigen müssen, bleiben viele Fragen offen - vom Strafmaß angefangen über den genauen Kontrollmechanismus bis zum Umgang mit einer möglichen Codierung.

Die rechtliche Grundlage bietet Artikel 20.1 des Sportlichen Reglements. Darin heißt es, dass der Pilot das Auto alleine und ohne Hilfe von außen fahren müsste. Bei strenger Auslegung verstoßen die Teams dagegen, wenn sie ihren Lenkradartisten erklären, wo sie anders schalten, andere Bremspunkte wählen oder Überholmöglichkeiten suchen sollten. Die Debatte um unmündige Piloten ist übrigens nicht neu: Zu Beginn des Jahrtausends war sogar ein komplettes Funkverbot in der Diskussion. Auch aus Sicherheitsgründen setzte sich diese Forderung nicht durch.

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