Mercedes bestätigt: Hamilton nimmt Motorenstrafe in Spa

, 25.08.2016

Lewis Hamilton wird in Spa von hinten starten müssen - Der Weltmeister bekommt eine neue Antriebseinheit und muss damit mindestens 15 Startplätze nach hinten

Die Entscheidung ist gefallen: Lewis Hamilton wird mit einer neuen Antriebseinheit in den Großen Preis von Belgien starten. Weil der Weltmeister, nach einer Defektserie zu Beginn des Jahres, bereits fünf Turbolader und fünf MGU-H-Einheiten eingesetzt hat, wird er damit in Spa in der Startaufstellung mindestens um 15 Plätze nach hinten versetzt werden. "Soweit ich weiß, werden wir die Strafe an diesem Wochenende nehmen", bestätigt Hamilton auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Auch das Team bestätigte die Strafe kurze Zeit später. Genauere Details gab Mercedes zunächst allerdings nicht bekannt. Offen wäre zum Beispiel noch die Frage, ob man sogar einen siebten Turbolader beziehungsweise eine siebte MGU-H an diesem Wochenende einsetzen wird. Damit musste der Champion in Spa zwar definitiv von ganz hinten starten, allerdings hätte man damit weitere Einheiten im Kontingent, die man bis Saisonende straffrei einsetzen könnte.

Eine Entscheidung darüber soll allerdings erst im Laufe des Wochenendes fallen. Hintergrund der Entscheidung ist das Motoren-Upgrade, das Mercedes in Spa an den Start bringen wird. Logischerweise wird auch Nico Rosberg die neuen Teile erhalten, womit beide Piloten der Silberpfeile weiterhin auf dem gleichen technischen Stand wären. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass Rosberg den Motor straffrei wechseln darf.

Hamilton sieht sich als "Versuchskaninchen"

"Es ist ein Teamsport. Wir gewinnen und verlieren zusammen", nimmt Hamilton sein Team in Schutz, ergänzt allerdings: "Es ist einfach ärgerlich, dass ich das 'Versuchskaninchen' war - oder wie auch immer man das nennen soll. Ich hatte all diese Probleme, während bei den anderen Mercedes-Antrieben nichts davon aufgetreten ist." Rosberg steht bei allen Komponenten erst bei drei eingesetzten Einheiten und ist damit noch weit von einer Strafe entfernt.

Ein Pluspunkt für Hamilton dürften an diesem Wochenende allerdings die guten Überholchancen in Spa sein. Alleine auf der langen Kemmel-Geraden dürfte der Brite in seinem überlegenen Silberpfeil kaum Probleme haben, an den meisten der anderen 21 Autos vorbeizufahren. "Es wird härter als im Vorjahr werden, sich durch das Feld zu arbeiten. Ich werde aber alles geben. Es geht vor allem um Schadensbegrenzung", warnt Hamilton jedoch.

Der Brite sieht Mercedes nicht mehr so sehr im Vorteil wie 2014 und 2015. Eine Aufholjagd dürfte sich also - zumindest in den vorderen Regionen des Feldes - deutlich schwieriger gestalten. "Ich werde alles geben, um den Einfluss der Strafe zu minimieren. Abgesehen von der Strafe will ich mein Momentum von vor der Sommerpause mitnehmen", erklärt der WM-Spitzenreiter, der die Weltmeisterschaft seit Ungarn anführt.

Wie weit kann Hamilton nach vorne kommen?

Tatsächlich war unmittelbar vor der Sommerpause eine klare Wende im Titelkampf erkennbar. Hamilton siegte in Spielberg, Silverstone, Budapest und auch zuletzt in Hockenheim. Dadurch hat der dreimalige Weltmeister nun 19 Zähler Vorsprung auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg, der zwischenzeitlich bereits 43 Punkte vor Hamilton lag. Zumindest in Spa dürfte der Deutsche nun aber wieder deutlich bessere Karten haben.

"Natürlich ist es das Ziel, das Rennen zu gewinnen. Aber es wird sehr, sehr hart werden", ist sich Hamilton bewusst. Auf die Frage, welche Platzierung in Spa realistisch sei, antwortet er: "Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie weit ich nach vorne kommen kann. Das hängt auch von der Pace der anderen Autos ab. Wir werden morgen sehen, ob Red Bull nah an uns dran ist."

"Wenn die anderen viel langsamer sind, dann steigen die Chancen natürlich. Es kann auch ein Safety-Car geben und solche Sachen. Vor ein paar Jahren startete ich in Ungarn von hinten und wurde Vierter. Am Sonntag wird es aber definitiv härter werden. Ich hoffe einfach, dass ich Punkte holen kann", so Hamilton. Obwohl es nun also Klarheit in Sachen Motorenstrafe gibt, bleiben an diesem Wochenende noch immer viele Fragen offen...

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