Mercedes fürchtet: Ferrari auf ein oder zwei Zehntel dran

, 13.03.2016

Das Mercedes-Management um Toto Wolff und Niki Lauda rechnet mit einem spannenderen Kampf zwischen den Silbernen und Ferrari: Vorsprung nur noch knapp

Steht der Formel 1 endlich wieder eine spannende Saison bevor? In den vergangenen beiden Jahren war Mercedes das Maß aller Dinge und konnte nur in Ausnahmefällen von der Konkurrenz abgefangen werden. Nach den Testeindrücken von Barcelona gehen die Silberpfeile auch 2016 wieder als Favoriten in die neue Saison, doch womöglich könnte Ferrari Lewis Hamilton und Nico Rosberg diesmal einen echten Kampf liefern.

Schon bei den Testfahrten glänzten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen mit den schnellsten Zeiten, und auch wenn man sich bei Mercedes nicht an der Zeitenjagd beteiligte, hatte man doch ein wachsames Auge auf der Konkurrenz. "Ferrari hat definitiv einen Sprung gemacht. Schon von 2014 auf 2015 haben sie sich wirklich gut weiterentwickelt, und auch jetzt haben sie nachgezogen", sagt Motorsportchef Toto Wolff gegenüber dem 'ORF'.

Dass sein Team wie 2015 dominieren kann, glaubt er daher nicht: "Wenn wir einen Vorsprung haben, dann ist er nicht so wie im vergangenen Jahr. Wir sprechen von zwei, drei Zehntel - vielleicht auch nur einem", fürchtet er die Konkurrenz im Nacken. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda hatte zuvor verlauten lassen, dass der Vorsprung von sechs Zehntel auf vielleicht zwei Zehntel zusammengeschrumpft ist.

Doch wie können die Roten plötzlich auf die dominanten Silberpfeile aufgeholt haben? Wolff erklärt: "Bei uns flacht die Entwicklungsgeschwindigkeit bei stabilem Reglement ab, aber bei ihnen geht es noch steiler aufwärts", so der Österreicher. Es heißt, dass die Scuderia speziell beim Motor gute Fortschritte machen konnte und so das Defizit ein wenig schließen konnte. Bei Mercedes ist man auf jeden Fall gewarnt.

"Wir sagen immer, dass wir uns nicht auf den Erfolgen ausruhen dürfen. Die Ferrari kommen und beißen ununterbrochen", mahnt Lauda, nicht den Schlendrian in das Team einkehren zu lassen. Speziell das Management soll daher dafür sorgen, dass die erfolgsverwöhnte Mannschaft motiviert bleibt. "Wir versuchen, noch besser zu werden, auch wenn das wahnsinnig schwer ist, weil wir im vergangenen Jahr alles gewonnen haben, was man gewinnen kann."

Wie sich die Situation präsentieren wird, wird der kommende Samstag in Australien zeigen, wenn das erste Qualifying der neuen Formel-1-Saison auf dem Programm steht. Aktuell rechnet man jedoch nur mit einem Zweikampf um die Spitze: "Es sieht so aus, als würden Ferrari und Mercedes einen Vorsprung haben, der eigentlich reichen sollte", sagt Wolff, doch Lauda wirft ein, dass auch Red Bull auf Strecken wie in Singapur oder Monaco zur Gefahr werden kann. Gewissheit gibt es in wenigen Tagen.

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