Nico Hülkenberg: Podium? So besessen bin ich davon nicht

, 29.08.2016

Wieder kein Podium für Nico Hülkenberg: Beim Grand Prix von Belgien wird der Deutsche guter Vierter - Seine Geduld hat er noch nicht verloren, trotzdem "wurmt's"

Nico Hülkenberg belegte beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps den undankbaren vierten Platz. Nicht zum ersten Mal schrammte er knapp an seiner ersten Podestplatzierung vorbei. Lewis Hamilton, der von Startplatz 21 durchs Feld pflügte, hatte schlussendlich etwas dagegen und beendete Hülkenbergs Podestträume in Runde 34. Dem Deutschen sollte der Besuch auf dem Treppchen auch im 107. Versuch verwehrt bleiben, aufgeben will er deshalb aber noch lange nicht.

Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' erklärt der Emmericher, der seit 2010 in der Königsklasse aktiv ist: "Natürlich wurmt mich das." Immerhin konnte Teamkollege Sergio Perez in dieser Saison bereits zweimal für Force India aufs Podium fahren, in Monaco und Baku durfte der Mexikaner jubeln. Im Fürstentum lag eigentlich der Deutsche auf Podestkurs, doch die falsche Strategie warf ihn bis auf Platz sechs zurück. In Österreich konnte er den zweiten Startplatz ebenfalls nicht umwandeln.

In aussichtsreichen Momenten würden immer irgendwelche Dinge passieren, schildert Hülkenberg im exklusiven Interview. "Teilweise wurden Fehler gemacht, teilweise war es unglücklich. Zum Beispiel hatte ich in Monaco in diesem Jahr Pech, da wurde eine strategische Fehlentscheidung getroffen, die das Podium verbaut hat. So ist das Leben", nimmt er sein Schicksal hin. "Es gibt eben Momente, wo du da sein musst und die richtigen Dinge machen musst. Und dann wirst du belohnt. Wenn nicht, dann nicht. Es lief bisher einfach nicht gut genug", so sein Fazit.

Hülkenberg: "Natürlich will ich ein Podium"

Hülkenberg teilt sein Schicksal mit drei weiteren Piloten, die es bei über 100 Rennteilnahmen nie auf das Podium geschafft haben. Landsmann Adrian Sutil führt diese Wertung mit 128 Grand-Prix-Starts ohne Podestplatz an, gefolgt von Pierluigi Martini (118) und Philippe Alliot (109). "Natürlich will ich ein Podium und so erfolgreich wie möglich sein", versichert der 29-Jährige, der sich bald selbst aus dieser Wertung nehmen möchte.

Trotzdem relativiert er: "Über allem steht der Fahrspaß. Ich liebe, was ich tue. Das macht mir Spaß. Und das Podium wird kommen - oder nicht kommen. Ich arbeite daran, aber ich bin nicht so verkrampft oder fokussiert darauf", gibt er sich gelassen. "Klar, da willst du hin und darauf arbeitest du auch hin, aber teilweise ist das nicht so einfach. Vor allem ist es schwierig, wenn die Top-6-Autos vorne fahren, weil die zu stark sind", gibt er zu. Zumindest den Mercedes von Lewis Hamilton konnte er auch am Sonntag in Spa nicht auf Abstand halten, außerdem dem Red Bull von Daniel Ricciardo nicht gefährlich werden.

Obwohl er nach dem Start durch die Kollision zwischen Räikkönen, Vettel und Verstappen begünstigt auf den zweiten Rang nach vorne kam und auf aussichtsreicher Position in der Startphase lag, zerstörte der Rennabbruch seine Strategie in Belgien. Hülkenberg wechselte zwei Runden vor der Roten Flagge von Supersoft auf Soft und verlor dadurch zwei Runden später auf Platz drei seine aussichtsreiche Strategie. In Runde 18 wurde er das erste Mal von Hamilton überholt, danach lag er durch den Boxenstopp des Briten erneut auf Podestkurs, doch in Runde 34 wurde er abermals vom Mercedes eingeholt.

Force India bewies jedoch, dass das Team in der zweiten Saisonhälfte durchaus noch auf das Podium fahren kann. "Wir sind auf allen Strecken konkurrenzfähig und immer in der Lage, aus eigener Kraft in die Punkte zu fahren. Singapur könnte vielleicht noch gut für uns werden, China eventuell", blickt der Deutsche auf die letzten Saisonrennen voraus. "Wir haben eine gute Basis und müssen daher versuchen, jedes Wochenende das Maximum herauszuholen."

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