Niki Lauda will Formel-1-Autos zum "in die Hose machen"

, 22.01.2015

Mehr als das kleine Starterfeld stört den Mercedes-Boss, dass Teenager wie Max Verstappen mühelos Formel 1 fahren können - Lauda wünscht sich 1.200 PS

Viele Formel-1-Fans wünschen sich die Zeiten zurück, in denen im Vorfeld der Zeittrainings Vorqualifikationen nötig war, um die Massen an Startern auszusieben. Anders Niki Lauda: Der Aufsichtsratsboss des Mercedes-Teams kann damit leben, dass nach dem mutmaßlichen Aus für Caterham und Marussia 2015 so wenig Autos wie seit Jahren nicht mehr am Start stehen werden: "Die 18 reichen absolut aus", erklärt er im Gespräch mit den 'Salzburger Nachrichten'.

Für die Probleme der Hinterbänkler macht Lauda individuelle wirtschaftliche Fehlplanung verantwortlich. "Jeder, der heute in die Formel 1 geht, weiß, dass man für eine Saison mindestens 100 Millionen Euro braucht. Die Großen sind bei 200 plus", klärt die Rennlegende auf und gibt sich nicht der Illusion hin, dass Caterham oder Marussia jemals eine Chance gehabt hätten: "Wer jetzt mit 40 oder 60 Millionen beginnt, kann nicht überleben, so einfach ist das."

Auf Laudas Wunschliste ganz oben steht ohnehin ein Formel-1-Bolide, der seinen Namen verdient. Der Österreicher hadert, dass Aufsteiger aus Nachwuchsklassen es auf Anhieb schaffen, um Spitzenpositionen zu kämpfen - jüngstes Beispiel war McLaren-Junior Kevin Magnussen, der beim Debüt in Melbourne 2014 beim ersten Grand Prix auf das Podium fuhr. Als außergewöhnliches Talent präsentierte sich der mittlerweile zum Tester degradierte Däne in der Folge nicht.

Lauda erinnert an seine aktive Zeit: "Früher haben sich die Jungen am Anfang wegen der Leistung, Anpressdruck und so weiter fast in die Hosen gemacht und gewusst, was bei einem Abflug bei 300 passieren kann. Heute fährst du einen Formel 1 fast wie einen Straßenwagen." Sein Wunsch für 2017 - wenn Reglementänderungen möglich sind - ist ein "futuristisches" Auto mit 1200 PS, breiten Reifen und anspruchsvoller Aerodynamik, mit der der Pilot wieder kämpfen muss.

"Um einen Sport wie früher zu bieten", erläutert Lauda, steht aber ausdrücklich hinter der Hybridtechnik, auch wenn ihr höhere Durchflussmengen, größerer Tanks und mehr Drehzahl gut zu Gesicht stünden. Hauptsache, den Max Verstappens dieser Welt wird Einhalt geboten, denn Lauda stört, "dass führerscheinlose Teenager Formel 1 fahren können. Wenn wir so weitermachen, wird die Tendenz zu allgemeinem Desinteresse an der Formel 1 noch verstärkt."

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