Pirelli-Prototypen ab Malaysia: Teams wenig begeistert

, 31.08.2016

Pirelli möchte ab Sepang Reifenkonstruktionen für die Formel-1-Saison 2017 testen - Doch können sich die Italiener mit der Forderung bei den Teams durchsetzen?

Breiter und spektakulärer sollen die neuen Reifen für die Formel-1-Saison 2017 werden. Ferrari und Red Bull haben bereits Reifen mit den neuen Maßen getestet. Zuletzt in Spa-Francorchamps brachte Pirelli zudem einen Reifen mit einer neuen Konstruktion und aktuellen Abmessungen als Vorbereitung für die kommende Saison. Nun will der italienische Reifenhersteller noch einen Schritt weiter gehen und ab Malaysia diesen Reifen bereits im Renneinsatz sehen. Das geht einigen zu weit.

Zunächst einmal hat sich ein Versprechen Pirellis beim Großen Preis von Belgien 2016 nicht materialisiert: So waren die Italiener davon ausgegangen, dass zwischen dem eigentlichen Soft und dem neuen Prototyp kein Unterschied in der Performance bestehen solle. Die Teams sind sich jedoch einig darin, dass der neue Reifen langsamer ist und von der Performance her eher in Richtung des Mediums geht. "Die (neuen) Reifen sind eine Ecke langsamer", bestätigt Nico Hülkenberg.

Ursprünglich hatte Rennmanager Mario Isola versichert: "Wenn es bei diesem Test die Rückmeldung von den Fahrern gibt, dass sie einen Unterschied (bei der Performance; Anm. d. Red.) spüren, und dass sich dadurch die Balance zwischen den Teams ändert, dann müssen wir die Einführung noch einmal überdenken." Zwar fügte er damals hinzu, dass er es sich nicht vorstellen könne, dass es dazu käme, doch das ist nun augenscheinlich der Fall. Trotzdem hofft Pirelli weiter auf Tests unter Rennbedingungen.

Würden die neuen Reifen zum Einsatz kommen, beträfe dies alle Mischungen. Allerdings braucht Pirelli dafür die Zustimmung aller Teams. Und die ist bei Weitem nicht gegeben: "Da bin ich gegen", urteilt Hülkenberg. "Mitten in der Saison einen Reifen bringen, bedeutet, dass alle unsere Referenzen wieder über den Haufen geworfen sind." Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagt, dass er kein Fan davon sei, solche Änderungen während der Saison durchzuführen. Er gibt sich aber kompromissbereit: "Wenn es Pirelli hilft, dann sollten wir das tun."

Wenn Pirelli nicht auf eine einstimmige Entscheidung der Teams trifft, bleibt die Hintertür, dass die FIA die Änderung an diesen vorbei durchwinkt. Dann aber müsste Pirelli ein Sicherheitsproblem nachweisen, was imagetechnisch problematisch ist. Schließlich möchte kein Reifenhersteller sein eigenes Produkt als unsicher einstufen. Die Zeit drängt, denn der Große Preis von Malaysia steht bereits am 2. Oktober auf dem Programm. Ihre Reifentypen haben die einzelnen Teams bereits ausgewählt.

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