Renault: Altwagen soll als Basis für 2017er-Auto dienen

, 18.08.2016

Das Renault-Werksteam blickt mit großen Hoffnungen auf die Formel-1-Saison 2017: Neue Regeln bieten neue Chancen - Teamchef fordert gleichzeitig Geduld ein

Renault will sich in der Formel 1 nach der Übernahme des ehemaligen Lotus-Teams an die Spitze des Feldes herankämpfen. Derzeit geht man jedoch durch ein tiefes Tal. Das französische Werksteam hat im Verlauf der Saison 2016 bislang nur sechs WM-Punkte eingefahren, die Aussichten auf weitere Punktgewinne sind bescheiden. Ab der Formel-1-Saison 2017 soll alles besser werden. Die neuen Strukturen in Enstone sollen helfen, auf Grundlage neuer Regeln ein besseres Auto zu bauen.

"Wir sehen 2017 als gute Chance für uns", meint Renault-Teamchef Frederic Vasseur im Interview mit 'Formula1.com'. Für das kommende Jahr plant man auf technischer Seite einen ganz eigenen Weg. Das neue Auto soll auf dem Fahrzeug des Jahrgangs 2015 basieren. "Es ist eine Tatsache, dass wir das 2017er-Auto nicht auf Basis des aktuellen Fahrzeuges entwickeln, sondern auf Basis des 2015er-Wagens", sagt Vasseur.

"Wir fahren derzeit mit einem Auto, das 2015 für den Einsatz eines Mercedes-Antriebes entwickelt wurde. Nun steckt aber ein Renault-Aggregat im Heck", nennt der Teamchef eine der größten Baustellen bei Renault. Das Konzept des Fahrzeuges passt nicht genau zum Antrieb - ein Kompromiss, der sich negativ auf Rundenzeiten auswirkt. "Es ist schön zu sehen, wie gut der Renault-Antrieb im Red-Bull-Auto arbeitet. Das ist eine wirkliche Erleichterung", sagt Vasseur.

Die Probleme der Franzosen liegen in Aerodynamik und Mechanik. Man investiert hohe Summen, um den Standort Enstone wieder auf Vordermann zu bringen. "Als wir die Firma übernommen haben, lag die Mitarbeiterzahl bei 470. Jetzt sind es schon 570 - und wir planen die Verpflichtung von 70 bis 80 weiteren Leuten", erklärt der Teamchef. "Gleichzeitig investieren wir in Gebäude und Maschinen. Das dauert alles seine Zeit", erbittet sich Vasseur etwas Geduld.

"Es ist ein langfristiges Projekt. Wir müssen quasi ein komplett neues Team aufbauen. Wenn jemand 2016 zu uns stößt, dann arbeitet er am Design des Autos für 2018 - so etwas darf man nicht vergessen. Die Ergebnisse werden mittelfristig besser, nicht schon morgen", meint Vasseur. "Unser Ziel ist es nicht, nächste Woche auf dem Podest zu stehen, sondern wir planen langfristig. Aktuell gibt es angesichts unserer Startpositionen oftmals ohnehin keine Chancen auf Punkte. Das geht nur, wenn wir von Zwischenfällen profitieren. Darauf wollen wir uns aber nicht verlassen."

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