Renault-Formel-1-Antriebe: Endlich den Durchbruch geschafft?

, 03.02.2016

Renault-Motorenboss Remi Taffin über Fortschritte mit dem Formel-1-Antrieb, Erwartungen für die Saison 2016 und Zusammenspiel mit der Chassisabteilung

Renault kommt in der Formel-1-Saison 2016 als Werksteam in die Grand-Prix-Szene zurück. Der französische Hersteller hat das bisherige Lotus-Team übernommen und lässt die Chassis erneut im Werk in Enstone entwickeln und bauen. Die Antriebe kommen nach wie vor aus der Renault-Motorenschmiede in Viry-Chatillon, wo man nach den enttäuschenden Leistungen der vergangenen beiden Jahre viel Arbeit vor sich hat.

"Wir mussten uns nach dem Untertauchen wieder an die Oberfläche strampeln. Jetzt fühlt es sich so an, als könnten wir wieder atmen", beschreibt Remi Taffin, der die Antriebsabteilung leitet, den aktuellen Status. "Wir wissen, dass uns ein hartes Jahr bevorsteht, aber wir nehmen die Herausforderung an und haben einen langfristigen Plan." Mit dem Umsetzen der langfristigen Strategie habe man bereits Ende 2015 mit der Einführung einer neuen Spezifikation begonnen.

"Wir sehen bereits Fortschritte. Zum Ende des vergangenen Jahres haben wir mit der Einführung des 'Spec-D-Antriebs' bereits neue Konzepte umgesetzt", erklärt der Franzose. Allerdings kamen bei dem Probelauf in Brasilien 2015 noch nicht alle neuen Komponenten zum Einsatz. "Vor allem an den Brennkammern und am Turbo haben wir gearbeitet, um mehr Performance zu generieren, ohne dabei die Standfestigkeit zu verlieren. Zum Saisonstart in Melbourne bringen wir einen Antrieb, der bereits einen deutlichen Fortschritt darstellt. Dann schauen wir mal, was wir im Verlauf des Jahres nachlegen können."

Zusammenspiel der Abteilungen muss optimiert werden

"Wir stehen noch vor einigen Herausforderungen. Unser erstes Ziel ist es, den Kollegen in Enstone einen Antrieb zu geben, der es ihnen erlaubt, das Renault-Auto zuverlässig zu betreiben - damit wir bekommen wir einfach mal Kilometer auf das Auto. Das muss für die Entwicklung unbedingt sein", erklärt Taffin. "Es ist uns klar, dass die Arbeiten zur Integration unseres Antriebs in das Chassis aus Enstone sehr spät begonnen haben. Wir müssen das Beste daraus machen, uns gleichzeitig realistische Ziele setzen."

Es gelte nun zunächst, das Zusammenspiel der beiden Abteilungen in Frankreich und Großbritannien zu verbessern. "Je besser wir zusammenschmelzen, desto schneller und effizienter können wir gemeinsam Entwicklungsschritte schaffen. Es braucht aber ein wenig Zeit", meint Taffin. "Wir bekommen viel Unterstützung aus Enstone und von dem Renault-Mutterwerk. Wir haben schließlich alle das gleiche Ziel. Wenn man den eigenen Motor in das eigene Chassis einbaut, dann sollte klar sein, dass alle an einem Strang ziehen."

"2016 wollen wir eine gute Basis schaffen", so die Ansage des Motorenchefs von Renault. Man will die Fortschritte auf den Rennstrecken der neuen Formel-1-Saison sichtbar machen, mit den beiden Stammpiloten Jolyon Palmer und Kevin Magnussen zumindest konstant in die Punkte fahren. "Wir blicken jetzt schon auf 2017. Dann müssen wir endgültig bei der Musik sein", sagt Taffin. Immerhin stellt auch Sportchef Cyril Abiteboul klar: "Wir sind nicht dabei, um mitzufahren, sondern wollen Siege und Titel."

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