Rosberg: Hamilton-Strafe macht Spa-Sieg "bisschen einfacher"

, 25.08.2016

Nico Rosberg sieht sich nicht unbedingt als Favorit auf den Sieg in Spa, spricht über das Duell mit Verstappen in Hockenheim, die WM-Chance und seine Starts

Die Ausgangslage an diesem Rennwochenende in Belgien könnte für Nico Rosberg nicht besser sein. Sein einziger ernstzunehmender Rivale, Lewis Hamilton, ist durch eine Strafversetzung ans Ende des Feldes praktisch kein Sieganwärter, Rosberg hat im überlegenen Mercedes nun leichtes Spiel. Doch dadurch wächst auch der Druck, denn nun ist der WM-Zweite der klare Favorit auf den Sieg in Spa-Francorchamps. Der Deutsche selbst glaubt, dass die Strafversetzung seines WM-Rivalen kein großer Vorteil ist.

"Für mich ist an diesem Wochenende nichts anders, ich bin genauso konzentriert und werde genauso ans Limit gehen in jedem Bereich, um die Pole zu holen und das Rennen zu gewinnen", lässt Rosberg am Mediendonnerstag in Belgien wissen. Im Nachsatz gibt er dann aber doch zu: "Es wird natürlich ein bisschen einfacher sein, da Lewis von hinten startet." Es ist bereits das zweite Mal in dieser Saison, dass Hamilton von weiter hinten in ein Rennen gehen muss. In China erkämpfte er sich vom 22. Startplatz aus noch den siebten Rang, Rosberg gewann.

Dem Deutschen ist aber auch klar, dass nicht nur von Hamilton Gefahr ausgeht: "Beim letzten Rennen waren die beiden Red Bulls vor mir, ich muss erst einmal die Konkurrenz schlagen. Die waren in letzter Zeit sehr stark, auch in Ungarn." Seine letzten beiden Pole-Positionen in Ungarn und Deutschland konnte Rosberg nur in einen zweiten und einen vierten Platz umwandeln. Unter anderem waren daran seine Starts mitverantwortlich.

Starts verbessert, Strafe abgehakt

"Ich habe daran nach Hockenheim gearbeitet, weil mir dort der schlechte Start den Sieg gekostet hat", erklärt er auf dieses Thema angesprochen. "Die Regeländerung hat es schwieriger gemacht, daher sieht man so wenig Konstanz bei allen. Jetzt hat es mich erwischt, das darf natürlich nicht sein." Für den Start in Belgien ist er guter Dinge: "Ich hatte am Anfang der Saison so viele mega gute Starts, da muss ich wieder hin."

Beim Heimrennen in Deutschland kam außerdem eine Strafe hinzu, weil Rosberg im Duell mit Max Verstappen zu aggressiv gefahren ist. Fünf Sekunden musste er in der Box stehen, bevor ein routinemäßiger Boxenstopp durchgeführt werden durfte - dabei gab es außerdem ein Problem mit der Stoppuhr.

Im Nachhinein betrachtet Rosberg die Situation nüchtern: "In Hockenheim hatten wir ein tolles Duell, wir beide fuhren am Limit. Max zog in der Bremszone rüber und hat eine Reaktion von mir erzwungen, ich bin dann weit rausgekommen", betont er seinen Standpunkt erneut. Trotzdem: "Es war ein tolles Duell. Die Strafe muss ich akzeptieren und in Zukunft sicherstellen, dass ich keine mehr bekomme." Auch in Österreich (Crash mit Hamilton) und Silverstone (Funkverbot missachtet) hagelte es Strafen für den Mercedes-Fahrer.

Surer über Rosberg: "Akzeptiert nicht mehr, wenn Lewis schneller fährt"

Der Deutsche geht mit 19 Zählern Rückstand auf Hamilton in die zweite Saisonhälfte, im Vorjahr waren es zur Saisonmitte 21. Bereits zum dritten Mal versucht der Deutsche den Briten zu schlagen, konnte bisher jedoch nicht reüssieren. Wie fühlt er sich dabei, im überlegenen Boliden zu sitzen, aber noch keinen Titel gewonnen zu haben? "Ich bin dankbar für diese Möglichkeit, weil ich mich daran erinnern kann, wie es war, nicht um Siege kämpfen zu können. Jetzt ist es so viel aufregender", stellt er klar.

"Das sind tolle Emotionen, wenn du Rennen für Rennen vorne kämpfen kannst." Dies wird auf der Powerstrecke in Belgien auch an diesem Wochenende wieder der Fall sein. Nicht nur Rosberg selbst gibt seine WM-Hoffnungen noch nicht auf, auch Sky-Experte und Ex-Rennpilot Marc Surer ist davon überzeugt, dass der 31-Jährige den Kampf noch einmal drehen kann - nachdem Hamilton in den letzten sieben Rennen sechs Mal gewinnen und 43 Punkte Rückstand aufholen konnte.

Surer argumentiert bei 'Sky.de': "Weil Nico in diesem Jahr gezeigt hat, dass er auch dagegenhalten kann. Er akzeptiert nicht mehr, wenn Lewis schneller fährt. Mit dieser Einstellung wird Nico ihm das Leben schwer machen." Er ist überzeugt: "Wir werden keine Wiederholung vom letzten Jahr sehen." 2015 konnte Hamilton bereits beim viertletzten Rennen in Austin den Titel für sich entscheiden.

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