Rosberg hofft auf gutes Verhältnis zu Hamilton: "Fände ich gut"

, 29.12.2016

Entspannt sich das Verhältnis zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton nach dem Rücktritt des Weltmeisters wieder? - Ayrton Senna und Alain Prost als Vorbilder

Von der einstigen Freundschaft zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton ist nicht mehr viel übrig geblieben. Zu oft gerieten die beiden in den vergangenen vier Jahren als Teamkollegen bei Mercedes auf der Strecke aneinander. Zwar pflegten die einstiegen Kart-Kollegen bis zuletzt einen professionellen Umgang miteinander, doch der Kontakt wurde auf ein absolutes Minimum beschränkt. Noch vor einigen Jahren hätte diese Entwicklung wohl kaum jemand kommen sehen.

"Wir waren beste Freunde", erinnert sich Rosberg im Gespräch mit der 'FAZ' zurück und verrät: "Wir haben mit 14 als Kartfahrer eines Teams in einem Restaurant in Griechenland davon gesprochen, wie es denn wäre, wenn wir in zehn Jahren gemeinsam im besten Team der Formel 1 um die WM kämpfen würden. Und das ist wahr geworden, wo passiert denn so was?"

Allerdings hatte Rosberg wohl schon eine Vorahnung, dass sich das negativ auf seine Freundschaft zu Hamilton auswirken würde. "Dass so ein Wettkampf eine Herausforderung wird und zu einer gewissen Distanzierung führt, halte ich für normal", erklärt er und ergänzt: "Das ist so ein kompliziertes Verhältnis in ein und demselben Team, das kann man kaum toppen."

Rosberg betont "Grundrespekt"

"Es ist eher erstaunlich, dass wir uns nicht die Köpfe eingeschlagen haben", erklärt der neue Weltmeister, der das auf die gemeinsame Vergangenheit der beiden zurückführt. "Das war möglich, weil der Grundrespekt von damals geblieben ist. Das hat uns geholfen", vermutet Rosberg, der alleine in diesem Jahr auf der Strecke mehrfach mit seinem Teamkollegen kollidiert ist.

Vor allem der Crash der beiden in Barcelona ist dabei natürlich in Erinnerung geblieben. Rein sportlich gesehen war es der negative Höhepunkt der beiden in vier gemeinsamen Mercedes-Jahren. Doch wie geht es nun nach Rosbergs Rücktritt weiter? Es ist klar, dass die beiden mit ihrer Freundschaft nicht einfach wieder da weitermachen werden, wo sie vor einigen Jahren aufgehört haben.

Dazu scheinen Rosberg und Hamilton mittlerweile auch zu unterschiedlich zu sein. Während sich der Deutsche in Zukunft mehr um seine Familie - insbesondere seine kleine Tochter - kümmern möchte, zieht der Brite ein Leben auf dem roten Teppich mit vielen Partys vor. Da ist es schwer vorstellbar, dass die beiden in Zukunft ihre freien Wochenenden miteinander verbringen werden.

Prost und Senna als Vorbild?

Trotzdem könnte sich die Beziehung der beiden in den kommenden Monaten und Jahren zumindest wieder etwas normalisieren. "Vielleicht kommen wir uns irgendwann wieder näher, wenn es sich durch Zufall ergibt. Das fände ich gut", erklärt Rosberg. Der erste Schritt scheint sogar bereits gemacht zu sein. Auf die Frage, wie er mit Hamilton über seinen Rücktritt gesprochen habe, antwortet er: "Wir haben einen persönlichen Moment gehabt, das war cool."

Dazu passt auch, dass Hamilton Ende November auf den sozialen Medien ein altes Bild von Rosberg und sich selbst aus Jungendtagen veröffentlichte und den Deutschen als "verdienten" Weltmeister bezeichnete. Der überraschende Rücktritt des Champions dürfte das Verhältnis der beiden ohne Frage weiter entspannen. Die Zeichen scheinen momentan eindeutig auf Versöhnung zu stehen.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt außerdem, dass auch die erbittertsten Rivalen wieder zueinanderfinden können. So versöhnten sich beispielsweise auch Ayrton Senna und Alain Prost nach dem Karriereende des Franzosen. Der Brasilianer bezeichnete seinen einstigen Intimfeind kurz vor seinem Tod sogar als "Freund". Vielleicht hören wir dieses Wort ja eines Tages auch noch einmal von Rosberg und Hamilton...

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