Singapur: Und plötzlich spaziert ein Mann auf der Strecke

, 20.09.2015

Beim Nachtrennen in Singapur spaziert plötzlich ein Mann auf der Strecke herum - Zum Glück ist nichts passiert, es ist schon der zweite Zwischenfall in diesem Jahr

Das wird für die Veranstalter des Singapur Grand Prix noch ein Nachspiel haben: In der 36. Runde spazierte plötzlich ein "Fan" - wenn man das so nennen kann - auf der Rennstrecke! "Da ist ein Mann auf der Strecke", brüllte Sebastian Vettel in den Teamfunk. Die Rennleitung reagierte sofort und schickte das Safety-Car auf die Strecke. Der Mann ging ein paar Meter an der Begrenzungsmauer entlang und kletterte dann wieder durch den Zaun.

Nicht auszudenken, was im Falle einer Kollision mit einem Auto passieren hätte können. Es war aber nicht das erste Mal, dass ein Rennen von einem Mann auf der Strecke beeinflusst wurde. Im Jahr 2000 protestierte in Hockenheim ein ehemaliger Mercedes-Mitarbeiter gegen seine Entlassung, als die Boliden mit über 300 km/h auf der langen Waldgeraden entlang geschossen kamen. In Silverstone 2003 lief ein verrückter Priester auf der Hangar-Straight herum.

Und auch in diesem Jahr überquerte in China im zweiten Freien Training ein Mann die Start-Ziel-Gerade. Noch im Laufe des Singapur-Rennens tauchten auf Twitter Fotos auf, wo klar zu sehen ist, dass Zugänge zur Rennstrecke offen und kein Streckenposten an diesen Stellen platziert waren. Welche Strafen die Veranstalter treffen wird, beziehungsweise welche Konsequenzen die FIA daraus ziehen wird, bleibt abzuwarten.

Offen ist auch noch, welche Strafe der Mann erhalten wird. Singapur hat extrem strenge Gesetze, auf die jeder Tourist aufmerksam gemacht wird. Schon ein weggeworfenes Papiertaschentuch auf den Gehweg kann mit einer Strafe von 2.200 Singapur-Dollar (umgerechnet rund 1.400 Euro) belegt werden. Das berühmte Kaugummiverbot wurde in jüngster Zeit zwar etwas gelockert, auf die Straße spucken ist trotzdem nicht erlaubt.

Auch in Singapur ist zum Glück nichts passiert. Kurioserweise gewann in Hockenheim 2000 und in Silverstone 2003 ein Ferrari. Auch diesmal holte sich die Scuderia mit Vettel den Sieg. "Was ist eigentlich mit dem Fan passiert?", fragt der Deutsche im Siegerehrungs-Raum. Daniel Ricciardo glaubt: "Der hat ein Video gemacht." Die zweite Safety-Car-Phase in Runde 36 hat die Renntaktik maßgeblich beeinflusst. An der Spitze holten sich die Fahrer frische Soft-Reifen und fuhren damit bis ins Ziel.

Mercedes-Pilot Nico Rosberg, der Vierter wurde, meint: "Für mich kam er genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich sage nicht, dass der Kerl auf der Strecke eine perfekte Situation war, aber für mich war es der perfekte Zeitpunkt." Trotzdem fügt der Deutsche hinzu: "Ich habe den Kerl gar nicht gesehen, aber wenn so etwas passiert, ist das natürlich nie ideal."

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