Formel 1 Singapur 2015: Sebastian Vettel gewinnt Nachtrennen

, 20.09.2015

Der Sieg beim Großen Preis von Singapur geht zum vierten Mal an Sebastian Vettel vor Daniel Ricciardo und Kimi Räikkönen - Nullnummer für Lewis Hamilton

Sebastian Vettel hat seine erste Pole-Position für Ferrari in einen perfekten Sieg umsetzen können. Der viermalige Formel-1-Weltmeister fuhr im Nachtrennen von Singapur bei schwülen 30 Grad Celsius Lufttemperatur einem dominanten und kontrollierten 42. Formel-1-Sieg entgegen und ließ sich auch nicht durch Safety-Car-Phasen und einen "Fußgänger" auf der Strecke aus dem Konzept bringen. Auf dem 5,073 Kilometer langen Marina-Bay-Street-Circuit sicherte sich der 28-Jährige seinen dritten Saisonsieg.

Das Podium komplettierten Daniel Ricciardo im Red Bull und Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen. Nico Rosberg im Mercedes folgte auf dem vierten Rang während Teamkollege Lewis Hamilton nach einem technisch bedingten Ausfall seinen ersten "Nuller" seit Spa 2014 verdauen musste, dennoch die Führung in der WM-Wertung komfortabel behält.

Mit WM-Punkten durften ab Rang vier auch Nico Rosberg (Mercedes), Valtteri Bottas (Williams), Daniil Kwjat (Red Bull), Sergio Perez (Force India), Max Verstappen und Carlos Sainz (beide Toro Rosso) sowie Felipe Nasr im Sauber abreisen.

Keine WM-Punkte gab es für auf Rang elf für Romain Grosjean im Lotus vor Marcus Ericsson (Sauber), Lotus-Fahrer Pastor Maldonado und den beiden Manor-Marussias von Alexander Rossi und Will Stevens. Einen Ausfall mussten beiden McLarens von Jenson Button und Fernando Alonso, Lewis Hamilton im Mercedes, Williams-Fahrer Felipe Massa und Nico Hülkenberg (Force India) verdauen.

Keine Positionsveränderungen beim Start an der Spitze

Vettel erwischte einen starken Start und konnte seine Pole-Position vor Ricciardo verteidigen. Auch die Mercedes-Fahrer, die beide in der Vorstartphase Elektronikprobleme hatten, kamen widererwartend gut vom Fleck. Wie angewurzelt stehen blieb hingegen Max Verstappen, der mit seinem Toro Rosso zunächst an die Box geschoben werden musste.

Vettel "explodiert"

Aus der ersten Runde kam Vettel bereits mit über drei Sekunden Vorsprung auf Ricciardo während Verstappen mit einer Runde Rückstand wieder ins Rennen ging. In den Top 7 hatte sich nach dem Start übrigens nichts an der Reihenfolge geändert. Größter Gewinner des Starts war Perez (+3) und der größte Verlierer Grosjean (-3).

Der Abstand in Runde zehn von 61 Runden: Vettel 4,7 vor Ricciardo, 6,5 vor Räikkönen, 9,6 vor Kwjat, 12,0 auf Hamilton, 16,1 auf Rosberg, 18,6 auf Bottas, 20,9 auf Massa, 23,0 auf Hülkenberg und 24,8 auf Perez auf dem zehnten Rang. Dahinter: Alonso, Sainz, Nasr, Ericsson, Button, Maldonado, Grosjean, Rossi, Stevens und Verstappen. Unterdessen kam Maldonado in Runde zehn bereits zum ersten Boxenstopp.

In der Folgephase gelang es Ricciardo, sukzessive auf Vettel aufzuholen - in Runde 13 betrug der Rückstand nur noch 3,7 Sekunden während Teamkollege Kwjat zum Stopp reinkam. In Runde 13 war das Rennen für Hülkenberg gelaufen - er kollidierte an der Boxengassenausfahrt mit dem herausfahrenden Massa.

Boxenstopps während Virtual-Safety-Car

Die Rennleitung aktivierte das Virtual Safety-Car, was jene Fahrer nutzten, die noch nicht an der Box waren. Massa holte sich nach dem Zwischenfall nochmal neue Reifen ab. In der 16. Runde sendete die Rennleitung das "echte" Safety-Car auf die Strecke, um den Kurs von Karbonsplittern befreien zu können, dadurch rückte das Fahrerfeld zusammen. Hamilton und Rosberg hatten sich beim Stopp übrigens als einzige Fahrer in den Top 7 für die härtere Mischung entschieden.

Vettel lahmt absichtlich - Hamilton unfreiwillig

In der 18. Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Auffällig: Vettel fuhr in den folgenden Runden nicht überzeugend schnell, das Feld hinter ihm konnte dem Ferrari-Piloten locker folgen. Hülkenberg erhielt für den Crash mit Massa unterdessen eine Strafe aufgebrummt. Er wird beim kommenden Rennen um drei Startplätze nach hinten strafversetzt.

In der 26. Runde meldete Hamilton seiner Box einen Leistungsverlust - prompt gingen Rosberg, Kwjat und Bottas am Briten vorbei. Vettel untermauerte unterdessen, dass er absichtlich langsamer gemacht hatte, in 1:50.520 fuhr er eine um mehr als 2,5 Sekunden schnellere neue schnellste Rennrunde als Ricciardo!

Die dritte Boxenstopprunde beginnt

In der 29. kamen mit Ericsson und Sainz die ersten Dreistopper an die Box während Hamilton nur noch 12. war. In der 31. Runde musste Massa seinen Williams aufgrund eines Problems abstellen. In der 34. Runde musste Hamilton seinen Silberpfeil endgültig auf Rang 18 liegend an der Box abstellen - der erste Ausfall für den Briten seit 20 Rennen (Unfall in Spa 2014 mit Rosberg)! Wenig später stellte auch Alonso seinen McLaren mit einem Getriebeschaden ab - auf Position zehn in den Punkten liegend!

Fußgänger auf der Strecke!

In der 37. Runde wurde plötzlich das Safety-Car auf die Strecke geschickt - ein Mann war plötzlich zu Fuß am Streckenrand unterwegs, überkletterte dann jedoch schnell die Leitplanken. Erneut mussten alle Fahrer schnell reagieren und an die Box fahren. Die Reihenfolge hinter dem Safety-Car: Vettel, Ricciardo, Räikkönen, Rosberg, Bottas, Kwjat, Perez, Grosjean, Maldonado und Button auf dem zehnten Rang. Dahinter: Nasr, Verstappen, Sainz, Ericsson, Stevens und Rossi. In der 41. Runde wurde das Rennen wieder freigegeben.

Auf dem zehnten Rang liegend fuhr sich Button in der 42. Runde den Frontflügel am Heck von Maldonados Auto seines McLarens ab und musste sich eine neue Nase abholen und fiel dadurch auf den 14. Rang zurück. In der 53. Runde musste dann auch Button seinen McLaren wie Alonso wegen Problemen mit dem Getriebe an der Box abstellen.

Die Reihenfolge in Runde 53 von 61: Vettel vor Ricciardo, Räikkönen, Rosberg, Bottas, Kwjat, Perez, Verstappen, Sainz, Grosjean, Maldonado, Nasr, Ericsson, Rossi und Stevens.

Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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