Spielberg-Westschleife: Formel-1-Rennen 2017 kommt zu früh

, 05.07.2016

Mögliche Rückkehr der Formel 1 zum Layout des legendären Österreichrings: Reaktivierung der Westschleife dauert bis mindestens zur Saison 2018

Der Formel-1-Grand-Prix 2016 in Österreich hat weit weniger Zuschauer angelockt als es sich die Betreiber des Red-Bull-Rings gewünscht hätten. Nach offiziellen Angaben zog der Event in diesem Jahr 85.000 Fans an, vor zwei Jahren waren es weit mehr als doppelt so viele gewesen. Für die kommenden Jahre will man ein noch attraktiveres Angebot schnüren. Dazu könnte auch die Rückkehr der Formel 1 auf das Layout des ehemaligen Österreichrings gehören .

Für einen solchen Wechsel der Streckenvariante wäre die Reaktivierung der sogenannten Westschleife notwendig. Der Platz für eine solche Maßnahme ist vorhanden, das alte Asphaltband weist nach wie vor den rund 1,9 Kilometer langen "Umweg" zwischen den Kurven 1 und 2 des aktuellen Red-Bull-Rings. "Ich weiß nicht, wie weit das Projekt vorangeschritten ist. Ich weiß nur, dass man darüber spricht", so Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger.

"Es wäre schon toll, wenn die Strecke etwas länger würde. Wenn im kommenden Jahr die Autos tatsächlich so schnell sein werden wie erwartet, dann wären wir bei den Rundenzeiten der Minutengrenze schon sehr nahe - was ziemlich kurz wäre", spricht sich Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo für eine Verlängerung der Strecke aus. "Der Platz ist vorhanden. Ich habe gehört, dass es im Gespräch ist. Da wäre wirklich interessant für uns."

Bis zur Realisierung, die von Red Bull gewollt ist und nun auf den Weg gebracht wird, dauert es allerdings weit mehr als ein Jahr. Ein Grand Prix 2017 auf der dann 6,2 Kilometer langen Anlage sei undenkbar, meint Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko. "Nach einer Planung muss man Ausschreibungen machen und bauen. Hier im Winter, da weiß man ja, die können sehr hart sein. Das ist rein von der Zeit her nicht möglich", sagt der Österreicher. Bislang sei noch nicht einmal die Planungsphase abgeschlossen.

Die neue (alte) Streckenführung soll nicht nur für die Formel 1 genutzt werden. Man liebäugelt zudem mit einem Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Dieser Schritt erscheint logisch, denn Red Bull hat enge Beziehungen zu den dort involvierten Herstellern Audi und Porsche. Zudem sind in der Szene zum Beispiel Mark Webber, Sebastien Buemi, Neel Jani und Brendon Hartley aktiv - allesamt Piloten aus der Red-Bull-Nachwuchsschule von Helmut Marko.

Bevor in Spielberg die Bagger anrollen können, gilt es jedoch andere Baustellen zu bearbeiten. "Wir sind nicht zufrieden mit der Zuschauerzahl", wird Marko von der Agentur 'APA' zitiert. Dies hänge einerseits mit dem negativen Bild der Formel 1 zusammen, auf der anderen Seite auch mit der Kostenstruktur. "Wenn jemand mit zwei Kindern kommt, vier Leute, fünf Leute, dann geht das unter normalen Bedingungen schon ziemlich in die Kosten", sagt der ehemalige Le-Mans-Sieger. Deshalb setze man 2017 auf familienfreundlichere Eintrittspreise. "Das war die Lehre von diesem Jahr."

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