Toto Wolff: Warum Privatteams auf Dauer keine Chance haben

, 28.02.2016

Das Formel-1-Modell der Zukunft sieht der Mercedes-Sportchef in Werksteams mit privater Beteiligung der Führungskräfte - Budgets zu groß für die "Kleinen"

Toto Wolff ist der Meinung, dass Privatteams keine Chance mehr hätten, in der Formel 1 dauerhaft an der Spitze mitzumischen. Der Mercedes-Sportchef schildert im Gespräch mit 'Pitwalk', dass die Budgets in der "Champions League" des Motorsports zu üppig seien, um als kleine Mannschaft mitzuhalten. "Das ist heuzutage unrealistisch", antwortet er auf die Frage, ob es im Falle eines Daimler-Ausstiegs aus der Königsklasse eine Exitstrategie wie "Toto Wolff Racing" gäbe.

Für den Finanzinvestor ist das Formel-1-Modell der Zukunft kein Werksteam mit einer klassischen Firmenstruktur. "Die haben sich alle wieder aus der Serie verabschiedet", bemerkt Wolff mit Blick auf BMW oder Toyota im vergangenen Jahrzehnt. Bei Mercedes gingen die Verantwortlichen einen anderen Weg und beteiligten ihn mit 30 Prozent am Unternehmen, nämlich dem Rennteam. "Es sollte ein unternehmerisches Engagement als Partner geben, mit sogenanntem 'skin in the game'."

Anhaltspunkt für die Herangehensweise war die Verbindung zwischen Flavio Briatore und Renault. Ziel war es, kurze Entscheidungswege ähnlich einem mittelständischem Unternehmen möglich zu machen. "Ein großer Konzern ist dafür einfach nicht aufgestellt", so Wolff. Er ist als Unternehmer bei Mercedes gemeinsam mit Co-Teilhaber Niki Lauda (hält zehn Prozent) und Mehrheitseigener Daimler (60 Prozent) nicht nur am Erfolg finanziell beteiligt, sondern trägt auch das Risiko mit.

"Wenn das Team sportlich seine Leistungen nicht bringt, hat das auch finanzielle Folgen - und das trifft mich dann als Unternehmer direkt", erklärt Wolff, der aktuell auch noch 4,9 Prozent an Williams hält. Den Restbestand der Anteile will er abgeben, obwohl Williams mit der Entwicklung von Akkus für Elektroautos oder Schwungrädern für Hybridantrie auch außerhalb der Rennbahn erfolgreich ist. "Weil man nicht auf zwei Hochzeiten tanzen kann", unterstreicht der 44-Jährige.

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