Verstappen: Alonso hätte sieben WM-Titel gewinnen müssen

, 19.08.2016

Red-Bull-Überflieger Max Verstappen weiß, warum der Gewinn eines Formel-1-WM-Titels kein Kindergeburtstag ist - Er erklärt das Alonso-Schicksal

Die Formel-1-Saison 2016 wird zwar vom Titelduell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg überschattet, jedoch ist es auch das Jahr von Max Verstappen. Der Stern des 18-Jährigen ist nach seinem Wechsel von Toro Rosso zu Red Bull beim Rennen in Spanien mit seinem Premierensieg aufgegangen und lässt den Jungbullen nun hell erstrahlen. Drei weitere Podestplatzierungen sind in den vergangenen vier Rennen hinzugekommen, für viele Experten ist Verstappen ein Jahrhunderttalent - und somit scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis er sich die WM-Krone aufsetzt. Er selbst macht sich weniger Druck und weiß, dass ihm auch das Fernando-Alonso-Schicksal ereilen könnte...

Verstappen stellt im Interview mit 'F1i.com' jedoch klar, dass der Weltmeistertitel "definitiv" sein Ziel ist. "Aber es ist schwierig zu sagen: 'Okay, hier in diesem Team bereite ich mich darauf vor, Weltmeister zu werden'. Man weiß es nie. Man benötigt Glück und das richtige Material zur richtigen Zeit", weiß der Niederländer.

Anhand des Karriereverlaufs von Fernando Alonso skizziert er mögliche Risiken. Denn für Verstappen ist klar: "Ich denke, er könnte siebenfacher Weltmeister sein, weil er sehr schnell ist, aber er war zur falschen Zeit am falschen Ort." Jene Aussage traf der Doppelweltmeister (2005, 2006) bereits vor wenigen Monaten selbst.

Verstappen will Titel mit Red Bull holen

Der McLaren-Fahrer wird immer noch als einer der besten Piloten im Fahrerfeld angesehen, doch hatte er in der Vergangenheit bei Renault, Ferrari oder nun mit dem McLaren-Honda MP4-31 nicht das richtige Fahrzeug, um den ersehnten dritten Titel einfahren zu können. Laut eigenen Aussagen könnte der Spanier heute zumindest fünffacher Weltmeister sein.

Verstappens Lehre daraus: "Es ist sehr schwierig, aber hoffentlich gelingt es mir mit diesem Team, weil ich mich hier sehr wohl fühle", lobt er die Atmosphäre bei Red Bull. Bisher gelang es nur Sebastian Vettel mit den Bullen Titel einzufahren. Sollte dem jungen Talent dies nicht gelingen, würde für ihn die Welt dennoch nicht stehenbleiben: "Sollte ich eine großartige Karriere in der Formel 1 haben und den Weltmeistertitel verpassen, dann soll es eben so sein. Natürlich ist der Titel mein Ziel, aber wenn ich mein Maximum gegeben habe, dann werde ich glücklich sein."

Glücklich war er bereits, als sein Wechsel von Toro Rosso zu Red Bull fix war: "Als ich gehört habe, dass ich wechseln werde, war ich bereit dafür. Als Fahrer glaubst du immer, dass du den Schritt wagen kannst. Wenn du so eine Möglichkeit geboten bekommst, lehnst du sie auch nicht ab." Verstappen nahm den Platz von Daniil Kwjat im Team ein und wurde an die Seite von Daniel Ricciardo gesetzt, der zu jenem Zeitpunkt bereits drei Grand-Prix-Siege für sich verbuchen konnte.

"Manchmal überrasche ich mich selbst"

Hatte der reif wirkende Holländer jemals Zweifel an dem Wechsel? "Natürlich gab es Fragezeichen, wie werde ich gegen meinen Teamkollegen abschneiden zum Beispiel, aber gleich von Beginn an ist es gut gelaufen. Es läuft alles in die richtige Richtung." Er gibt aber auch zu: "Natürlich hat man Erwartungen. Man denkt, dass es sehr hart werden wird. Als ich 2014 nach Hockenheim kam und die Autos sah, dachte ich auch, wie um Himmels Willen ich so ein Auto fahren soll. Aber wenn du mal einsteigst, dann hilft dir dein Gefühl und du weißt, wie du fahren musst."

Verstappen liegt in der WM-Tabelle derzeit nur fünf Punkte hinter Vettel und 18 Punkte hinter Ricciardo. Seinen Lauf vor der Sommerpause möchte er in zwei Wochen in Spa, Belgien, fortsetzen. Er merkt aber auch an: "Es sieht einfach aus, dahinter steckt aber auch viel harte Arbeit und Fleiß. Ich arbeite weiterhin hart, um etwas zu erreichen und manchmal überrasche ich mich selbst."

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