Verstappen wie Ibrahimovic: "Werde Fahrstil nicht verändern"

, 01.09.2016

Max Verstappen will ähnlich wie der schwedische Fußballstar nicht auf die Meinung anderer hören und wird trotz der Kritik an ihm nicht seinen Fahrstil ändern

Nach dem Rennen von Spa-Francorchamps sah sich Max Verstappen großer Kritik ausgesetzt. Mit seiner rücksichtslosen Fahrweise machte sich der Niederländer am vergangenen Wochenende keine Freunde und war laut Niki Lauda sogar ein Fall für die Psychiatrie. Doch geläutert zeigt sich der Red-Bull-Pilot in keinster Weise. Noch immer ist sich der 18-Jährige keiner Schuld bewusst und möchte daher für den Grand Prix in Monza nichts anders machen.

"Es gab keine Strafen, von daher gibt es keinen Anlass, etwas zu ändern", zuckt er am Donnerstag nur lässig mit den Schultern. "Um ehrlich zu sein, ist Spa für mich abgehakt", meint Verstappen, der sich mit den Vorkommissen von Belgien nicht weiter beschäftigen möchte: "Ich bleibe nicht gerne in der Vergangenheit, sondern blicke voraus. Was im Rennen passiert ist, kann manchmal vorkommen. Ich konzentriere mich auf Monza."

Kritik an sich will der Youngster bislang nicht wahrgenommen haben. Kommentare von außerhalb habe er ohnehin nicht gelesen, und von Teamchef Christian Horner habe er angeblich nur gesagt bekommen, dass er das Opfer gewesen sei - zumindest bei der Kollision in Kurve 1. Allerdings dürften das die anderen Piloten nicht so sehen. Schon nach dem Rennen in Ungarn kamen harsche Worte auf, vor allem weil er immer in der Bremszone die Spur gewechselt hat - ein No-Go.

Ibrahimovic auch kein Verteidiger

In Spa-Francorchamps bremste er Kimi Räikkönen auf der Kemmel-Geraden in letzter Sekunde brutal aus, was für enorme Missbilligung gesorgt hat. Verstappen selbst findet das Manöver nicht zu hart und Forderungen, er solle seinen Fahrstil ändern, stoßen beim Niederländer auf taube Ohren: "Nur weil andere Fahrer mir sagen, dass ich meinen Fahrstil ändern muss, mache ich das nicht", winkt der Red-Bull-Pilot ab.

Als Rechtfertigung vergleicht er sich mit dem exzentrischen Fußballstar Zlatan Ibrahimovic, der als schwieriger Charakter, aber gleichfalls als genialer Stürmer gilt. "Wenn man Ibrahimovic als Verteidiger aufstellen würde, nur weil alle denken, dass er ein besserer Verteidiger ist, dann würde er wohl nicht auf die Leute hören", erklärt Verstappen. "Er ist gerne Stürmer und attackiert gerne." Genauso ist es bei ihm selbst: "Ich werde den gleichen Fahrstil wie zuvor zeigen."

Verstappen kümmert sich um Monza

Auch der Startunfall in Kurve 1, der das Rennen Verstappens im Grunde zerstört hat, ist aus seiner Sicht ad acta gelegt. "Das lief ziemlich unglücklich gelaufen", sagt er. Eine Schuldfrage möchte er dabei nicht stellen, auch weil die Stewards erneut nicht eingegriffen haben. "Vielleicht hätten wir ein wenig mehr Platz lassen müssen, was von meiner Seite aber schwierig ist. Es war einfach Pech, weil Sebastian nicht gesehen hat, was auf der Innenseite mit Kimi war", so seine Analyse.

Für das Wochenende in Monza nimmt er sich daher nichts anderes vor als bei den bisherigen Rennen. "Ich fokussiere mich einfach auf das, was ich tun muss", will er über die Vorkommnisse in Belgien nicht mehr sprechen und nachdenken. Stattdessen will er wieder Leistung sprechen lassen, wie in Spa bis zum Startunfall. "Ob auch die Performance stimmt, weiß ich nicht", will er sich aber auf keine großen Hoffnungen einlassen.

"Wir wissen, dass es mit den langen Geraden ein wenig schwieriger werden wird. Es liegt an uns, eine gute Balance zu bekommen, und dann sehen wir, was passiert." Und wer weiß, ob die anderen Piloten bis Sonntag nicht noch das ein oder andere Wort mit Verstappen zu wechseln haben.

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