Villeneuve: "Formel 1 muss extrem, dumm und verrückt sein"

, 22.01.2016

Die Formel 1 hat für Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve eine falsche Richtung eingeschlagen: Laut ihm müsse man sich auf seine Wurzeln besinnen

Seit mittlerweile gut zehn Jahren ist Jacques Villeneuve kein aktiver Teil der Formel 1 mehr. Am Hockenheimring 2006 fuhr der Kanadier für BMW-Sauber sein letztes Rennen in der Königsklasse, bevor er den Hinterausgang über das Abstellgleis nehmen musste. Dennoch verfolgt der 44-Jährige die Formel 1 noch immer aus Fan- und TV-Kommentatorensicht und hat in den vergangenen Jahren kaum ein gutes Haar an ihr gelassen.

Noch immer zeigt sich der Weltmeister von 1997 besorgt darüber, welche Richtung die Formel 1 eingeschlagen hat. "Die Formel 1 versucht alles zu sein - und das ist falsch", mahnt er im Gespräch mit 'CNN'. Speziell der Hybridansatz sei für ihn nicht nachzuvollziehen, wodurch die Boliden eher zu einem Langstreckenfahrzeug verkommen: "Die Hybridtechnolgie wiegt um die 100 Kilo und kostet vier Sekunden pro Runde", schüttelt er den Kopf.

"Das ist nicht die Formel 1, das ist nicht extrem, das ergibt keinen Sinn", so das Fazit des 163-fachen Grand-Prix-Teilnehmers. "Die Formel 1 muss extrem, unerreichbar, dumm, verrückt sein - und das war sie schon immer. Sie ist ein Versuchslabor, in dem der Himmel die Grenze ist." So stellt sich zumindest Villeneuve die Königsklasse vor, und so hat er sie noch aus seiner aktiven Zeit in Erinnerung.

"2006 war eine dieser Zeiten, wo die Formel-1-Boliden am schnellsten waren. Die Kurvengeschwindigkeiten waren beeindruckend und auch die Pferdestärken waren nicht so schlecht", sagt er. Heutzutage kann sich der Kanadier eher mit der langsameren Formel E anfreunden, auch wenn die Belastungen nicht annähernd so hoch sind. Dafür fährt die Elektrorennserie auf Stadtkursen zwischen Mauern, wo man sich keinen Fehler erlauben darf.

"Das ist genau das Gegenteil von dem, was in der Formel 1 passiert ist", winkt Villeneuve ab. Auf den derzeitigen Parkplätzen, die sich Formel-1-Rennstrecke nennen, können die Piloten häufig über die Grenzen fahren, ohne dass sie dafür bestraft werden. "Es gibt einfach viele Dinge, die die Formel 1 für die Zuschauer weniger attraktiv machen - auch so Dinge wie DRS. In der Formel E haben wir so etwas nicht."

Und während die Formel 1 für den Routinier wieder zu ihren Wurzeln zurückgehen müsse, sieht er die Formel E auf dem aufsteigenden Ast: "Die Leute freuen sich über die Formel E. Der einzige Weg ist nach oben", sagt er. Allerdings haben die Elektroambitionen des Ex-Weltmeisters heute einen Dämpfer erhalten: Sein Team Venturi und Villeneuve haben sich einvernehmlich voneinander getrennt.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Die Rennpremiere in Baku findet in der Abenddämmerung statt

Baku-Grand-Prix: Qualifying kollidiert mit Start in Le Mans

Die Organisatoren des Grand Prix von Aserbaidschan, der vom 17. bis 19. Juni erstmals in den Straßen der Hauptstadt Baku stattfinden wird, haben allen Spekulationen um das Rennen zum trotz den Zeitplan …

Jost Capito sucht bei McLaren eine neue Herausforderung

Jost Capito: Abgasskandal kein Grund für Wechsel zu McLaren

Jost Capitos Weggang von Volkswagen und der Wechsel in die Formel 1 zu McLaren steht nicht im Zusammenhang mit dem Abgasskandal beim deutschen Autohersteller . Das stellt der zukünftige …

Ayrton Senna wollte von Sylvester Stallone dargestellt werden

Stallone: Ayrton Senna wollte, dass ich sein Leben verfilme

Sylvester Stallone spielt Ayrton Senna - wäre es nach der Formel-1-Legende gegangen, dann wäre genau das eingetreten. "Er wollte, dass ich sein Leben verfilme", enthüllte der 69-Jährige …

Die weltweite Ölpreis-Krise macht Aserbaischan zu schaffen

Ölpreiskrise: Formel-1-Premiere in Aserbaidschan gefährdet?

Die Grand-Prix-Premiere in Aserbaidschan könnte durch den weltweiten Verfall des Ölpreises in Gefahr sein. Wirtschaftsexperten fordern die Regierung bereits dazu auf, das geplante Formel-1-Rennen …

Mechaniker im Dauerstress: Daran ist weniger Nico Rosberg schuld

Mammut-Rennkalender: Mercedes will B-Team aufbauen

Mercedes plant, seine Formel-1-Mannschaft für die Saison 2016 personell zu verstärken und ein B-Team für den Einsatz an der Grand-Prix-Strecke aufzubauen. Die Maßnahme soll …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo