"Völlig übertrieben": Torpedierte Hamilton die Silber-Taktik?

, 15.11.2015

Nico Rosberg behauptet, er sei in Sao Paulo der Schnellere gewesen und nur unter Druck geraten, weil Lewis Hamilton die Reifenstrategie egal gewesen wäre

Es vergeht kein Formel-1-Grand-Prix ohne eine Kontroverse im Stallduell zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Da war der Große Preis von Brasilien am Sonntag keine Ausnahme. Was im Raum steht: Die Attacken des Briten auf den vom Start weg führenden Teamkollegen sollen die Taktik der Mercedes-Mannschaft unnötig gefährdet haben. "Ich habe doch nur Dampf bekommen, weil er es völlig übertrieben hat", erklärt Rosberg, warum die Lücke zur Rennmitte schlagartig schrumpfte.

Die angedachte Strategie mit zwei Reifenwechseln durchzuziehen wäre laut seiner Aussage unter diesen Voraussetzungen utopisch gewesen: "Er wäre nicht einmal annähernd zu zwei Stopps gekommen", unterstellt Rosberg Hamilton, die Pneus zu hart rangenommen und mit dem Fahren in der so genannten "Dirty Air" über die Maßen strapaziert zu haben. Die Quittung hätte er in Form nachlassender Gummis und eines wachsenden Rückstandes erhalten: "Er ist so was von abgekackt direkt danach."

An der Spitze sah sich Rosberg zu einem risikoreichen Spagat gezwungen, schließlich gab es mit Hamilton im Nacken keine Möglichkeit mehr, die avisierte Taktik durchzuziehen. "Den Abstand halten, dass er keine Attacke starten kann, aber gleichzeitig die Reifen schonen, dass ich die zwei Stopps noch schaffe. Nur so kam er überhaupt ein bisschen nahe", unterstreicht der spätere Sieger. Er nennt daher nicht Ferrari-Pilot Sebastian Vettel und seine Dreistoppstrategie den Grund, umzudisponieren.

"Lewis, auf jeden Fall", antwortet Rosberg auf die Frage, was die Silberpfeile bewogen hätte, von Plan A auf B auszuweichen. "Es hat uns beide auf drei Stopps gebracht." Für Hamiltons Aussagen, er sei nur deshalb nicht vorbeigekommen, weil die Strecke keine Manöver zuließe, hat Rosberg kein Verständnis. "Ich war im Rennen schneller", kontert er die Aussage des Weltmeisters, der Gleiches von sich behauptet. Rund sieben Sekunden Zeitdifferenz im Ziel seien Beweis genug, dass er richtig liegt.

Rosberg weiter: "Wenn er nahe kam, dann nur deshalb, weil er die Reifen viel mehr nutzte und sie danach völlig hinüber waren." Dass sein Formaufschwung erst zum Saisonende und nach der WM-Entscheidung kommt, bedauert Rosberg nicht: "Ich gucke nach vorne und freue mich über die Siege. Gewinnen macht Spaß. Es ist eine Genugtuung, jeden zu schlagen." Ganz besonders Lewis Hamilton.

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