Formel-3-Eklat von Monza: Berger kritisiert Rennleitung

, 15.06.2015

Gerhard Berger und Ferrari-Mann Luca Baldisserri geben nicht den Fahrern, sondern der Rennleitung die Schuld für den Formel-3-Eklat von Monza

Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger hat die Rennleitung der der Formel-3-Europameisterschaft für den Eklat bei den Rennen in Monza Ende Mai verantwortlich gemacht. Nach Ansicht der Österreichers hätten die Offiziellen mit dem Abbruch des dritten Rennens völlig überreagiert. "Nicht die Fahrer haben Fehler gemacht, sondern die Rennleistung", so Berger, der bis Ende 2014 Präsident der Formelkommission des Automobil-Weltverbands FIA war, gegenüber dem italienischen Magazin 'Autosprint'.

"Wenn Fahrer Fehler machen, die zu Unfällen führen, muss man sich herauspicken und bestrafen. Aber ein Rennen vorsorglich abzubrechen, was soll das?", fragt sich Berger. Im zweiten Rennen am Samstag war es durch übermotivierte Zweikämpfe zu schweren Unfällen gekommen. So überstand Ferrari-Nachwuchsmann Lance Stroll einen mehrfachen Überschlag mit Glück unverletzt.

Aufgrund der Vorfälle hatte Rennleiter Nils Wittich, nach Rücksprache mit Stefano Domenicali, der Berger als Präsident der Formelkommission nachgefolgt ist, die Fahrer zu einer außerplanmäßigen Besprechung einberufen und dabei mit einem Abbruch des Sonntagsrennens gedroht, sollte sich das Fahrverhalten nicht bessern. Nach einigen heiklen Manövern machte der Rennleiter seine Drohung wahr und zeigte die rote Flagge.

Für Luca Baldisserri, den Leiter des Nachwuchsprogramms von Ferrari, war das ein Unding. "Am Sonntag haben sie (die Offiziellen; Anm. d. Red.) gezeigt, dass sie nicht in der Lage sind, angemessen auf die Situation zu reagieren", so der langjährige Chefingenieur des Ferrari-Formel-1-Teams. "Man stelle sich vor, ein Fußballschiedsrichter würde das Spiel abpfeifen, weil er die Spieler nicht mehr unter Kontrolle hat."

Nach dem Eklat von Monza besteht nun Gesprächsbedarf. Für Montag hatte der ehemalige Ferrari-Teamchef Domenicali die Teamvertreter der Formel-3-EM zu einem Krisentreffen geladen. Berger schwant dabei jedoch Böses. "Wie ich höre, soll die Formel 3 nicht mehr in Monza fahren, weil es zu gefährlich ist. Außerdem sollen Verhaltensregeln für den Fall aufgestellt werden, wenn zwei Autos auf der selben Linie fahren", so Berger.

"Wollt ihr mich veralbern? In der Formel 3 gab es in Monza immer enge Zweikämpfe, die fantastisch waren", so Berger weiter. "Was wollen sie? Wollen sie in der Formel 3 eine Formel 1 machen, obwohl jeder im Fahrerlager weiß, dass das krampfhafte Bestrafen der Fahrer für alles mögliche falsch ist? Wollen sie eine gesunde Formel 3 zerstören?"

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