Hyundai testet den i20 WRC ausgiebig

, 05.09.2013

Bryan Bouffier und Juho Hänninen testeten den neuen Hyundai i20 WRC in Frankreich und Finnland - Die Vorbereitungen auf das WRC-Comeback laufen auf Hochtouren

Hyundai arbeitet mit Hochdruck am WRC-Comeback in der kommenden Saison. Im vergangenen August standen zwei wichtige Testfahrten auf dem Programm. Die beiden Testfahrer Bryan Bouffier und Juho Hänninen bewegten den neuen i20 WRC in Frankreich auf Asphalt und in Finnland auf Schotter. Insgesamt wurde zehn Tage lang getestet. Auf Asphalt wechselte sich das Duo ab, bevor Schotter-Spezialist Hänninen die Arbeit in Finnland fortsetzte. Zunächst wurde vom 12. bis 16. August in der Region der Vogesen getestet. Die Hyundai-Ingenieure wollten erste Erfahrungen auf Asphalt sammeln.

"Der i20 WRC nach 2014er-Spezifikation lief zum ersten Mal auf Asphalt. Wir hatten ein breites Testprogramm und wollten die Basisabstimmung für diesen Untergrund finden", gibt Teamchef Michel Nandan Auskunft. "Wir legten viele Kilometer ohne große Probleme zurück, und haben dabei wichtiges Feedback von Bryan und Juho erhalten. Dadurch können wir nun an den Details einzelner Komponenten arbeiten. Generell war es ein wichtiges Debüt auf Asphalt."

Auch Asphalt-Spezialist Bouffier war von dem Test positiv angetan: "Durch diesen Test haben wir eine gute Basis gefunden, auf der wir in Zukunft aufbauen können. Die Straßen in den Vogesen erlaubten es uns, an bestimmten Schlüsselkomponenten zu arbeiten und die Charakteristik des Autos zu verstehen", so der Franzose. "Ich bin mit dem Verhalten des i20 in schnellen Passagen und über Bodenwellen sehr zufrieden. Natürlich müssen wir noch an bestimmten Bereichen arbeiten, aber generell ist das Auto gut balanciert und einfach zu fahren."

Nach dem Asphalt-Test ging es weiter nach Finnland. Die Schotter-Straßen bestechen auch durch die hohen Geschwindigkeiten und die vielen Kuppen und Sprünge. Für die Technik ist Finnland immer eine große Herausforderung und Belastung. Dafür wurde der i20 auch technisch umgerüstet. "In Finnland verwendeten wir eine Evolution der 2014er-Spezifikation", klärt Nandan auf. "Sie war anders als jene in Frankreich."

"Es gab Veränderungen an der Karosserie. Während dem Test arbeiteten wir auch an der Aerodynamik. Es wurde ein neues Aerodynamikpaket montiert. Wir wollten eine gute Balance finden. Wir wollten überprüfen, ob alle Aspekte des Autos auch bei hohen Geschwindigkeiten funktionieren, und natürlich auch über Sprünge, die eine große Belastung sind. Das Auto kann über diese Sprünge extreme Beschleunigungswerte erreichen. Es ist wichtig, dass man das Verhalten des Autos und aller Komponenten bei der Landung genau studiert."

"Wir probierten auch unterschiedliche Aufhängungen und Differenziale aus, um die beste Abstimmung für die nächstjährige Rallye herauszufinden." Hänninen nahm Anfang August mit einem Ford an der Rallye Finnland teil und kehrte wenige Wochen später zurück in seine Heimat. "Ich war nach der ersten Fahrt vom Handling des i20 WRC positiv überrascht. Wenn man zum ersten Mal nach Finnland geht, weiß man nie was man erwarten darf. Manchmal kann es wirklich hart sein und man muss viel Arbeit in die Aufhängungen investieren", erläutert Hänninen.

"In diesem Fall war es vom ersten Tag an einfach, denn wir mussten nur kleine Anpassungen vornehmen. Das Auto reagierte in all den fünf Tagen positiv auf Veränderungen. Ich fühlte, dass ich dem Auto sofort vertrauen konnte. Das Gefühl wurde mit jedem Tag stärker." Mit den Testfahrten im August hat Hyundai die heiße Phase der WM-Vorbereitungen eingeleitet. Im Herbst sind beinahe jede zweite Woche Testfahrten geplant.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Die Konkurrenz sieht die Rückkehr von Hyundai positiv: "Hyundai hat ein sehr gutes, sehr erfahrenes Team zusammengestellt", lobt Volkswagen-Motorsportdirektor Jost Capito bei 'WRC.com'. "Ich denke mit aller Erfahrung, die das Team aus der WRC schon hat, brauchen sie sicher keine Tipps von mir, wie man das macht und wie man erfolgreich wird. Wir werden Hyundai sicherlich nicht unterschätzen und glauben, dass sie das Potenzial haben, um ab der Rallye Monte Carlo bei der Musik zu sein. Wir müssen sehr gut vorbereitet sein, um den entsprechenden Widerstand leisten zu können."

Neben Volkswagen und Citroen wird es mit Hyundai im kommenden Jahr drei Werksteams in der Rallye-WM geben. Konkurrenz belebt das Geschäft. "Ich denke das ist es, was die Rallye-Weltmeisterschaft braucht", ist Capito überzeugt. "Die Rallye-Weltmeisterschaft braucht Hersteller und den Kampf. Eine Dominanz, wie es sie in den vergangenen neun Jahren gab, ist sicherlich nicht das, was sich der Zuschauer von einem Sport wünscht."

"Wir gehen davon aus, dass Hyundai das WRC-Engagement sehr ernst nimmt und ein ernstzunehmender Gegner wird. Es macht dem Team auch wesentlich mehr Spaß zu kämpfen, wenn es gute Konkurrenz gibt, wobei man nicht sagen kann, dass es die in diesem Jahr nicht gibt. Ich glaube das in diesem Jahr alle Fahrzeuge auf einem sehr gleichen Niveau sind und die Gesamt-Teamleistung entscheidet und nicht der eine oder andere Faktor alleine."

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