Östberg und Meeke peilen in Australien das Podest an

, 06.09.2014

Kris Meeke und Mads Östberg fahren um ihre Zukunft - Bei der Rallye Australien wollen es beide Citroen-Werksfahrer auf das Podest schaffen

Die Rallye Australien ist eine der wenigen Veranstaltungen, bei denen Citroen nicht auf eine lange Reihe an Erfolgen zurückblicken kann. Rekordweltmeister Sebastien Loeb holte sich im Jahr 2004 seinen einzigen Sieg "Down Under". 2005 war Francois Duval erfolgreich. Seither gewann lediglich Ford-Pilot Mikko Hirvonen sowie Sebastien Ogier (Volkswagen) im Vorjahr. In der Region rund um Coffs Harbour fehlt dem französischen Team bisher der Sieg. Dafür kennen Mads Östberg und Kris Meeke die Rallye. Meeke erhielt im Vorjahr dort seine zweite Chance bei Citroen, schied aber durch einen Unfall aus.

Da keine Testfahrten außerhalb Europas erlaubt sind, musste sich Citroen anders auf die schnelle Asphalt-Rallye vorbereiten. "Wir bereiteten uns für Australien bei anderen Sessions vor", erklärt Motorsportchef Yves Matton. "Das Testprogramm zu managen, ist ein sehr wichtiger Punkt. Wir bereiteten uns vor und nach der Rallye Finnland auf Australien vor. Im Moment konzentrieren sich unsere Testfahrten auf die kommenden Asphalt-Läufe."

Chefingenieur Didier Clement weiß, worauf es in Australien ankommt: "Die Straßen sind relativ eben und es gibt kaum Höhenunterschiede. Die Straßen sind recht schnell, obwohl es sehr rutschig werden kann, falls es regnet. Obwohl wir immer etwas lernen müssen, selbst wenn wir die Rallye in den vergangenen 15 Jahren bestritten haben, haben wir gute Vorstellungen für Australien. Das Team hat relativ rasch eine Abstimmung gefunden. Aus dieser Sicht ist es keine schwierige Rallye. Wir können in den Daten nachschauen und eine Basisabstimmung finden."

Gutes Ergebnis wird wichtig

Die beiden Fahrer kennen Australien. Vor allem Meeke will die Enttäuschung von Deutschland wettmachen. Dort führte er die Rallye am Finaltag an, schied aber durch einen Fahrfehler aus. Ja, zum ersten Mal habe ich eine WRC-Rallye angeführt", sagt Meeke. "Es hat etwas gedauert, bis ich die Enttäuschung weggesteckt habe. Diese Erfahrung wird mir aber helfen, stärker zu werden." In Finnland eroberte Meeke Platz drei. Diese Schotter-Rallye ist mit Australien zum Teil vergleichbar.

Auch in Deutschland war der Nordire stark. In Australien will Meeke auf die Erfahrung aus dem Vorjahr setzen. Damals vertrat er Dani Sordo im DS3 WRC. "Es lastete viel Druck auf mir", erinnert sich der 35-Jährige zurück. "Ich war mir nicht sicher, wie ich mich gegen die anderen Fahrer schlagen würde. Wir mussten auch Punkte für die Marken-WM sammeln. Ich hatte einen perfekten Start und fuhr im Qualifying die schnellste Zeit. Ich war auch die meiste Zeit in den Top 3. Leider schaffte ich am Ende das Ergebnis nicht, aber die Erfahrung war wichtig."

Auch Östberg muss in Australien Leistung zeigen. Es geht auch um seinen Job für die kommende Saison. Seit seinem Podestplatz in Italien waren die Ergebnisse nicht überzeugend: Ausfall in Finnland und Platz sechs in Deutschland. Im Vorjahr wurde der Norweger in Australien Fünfter. "Es war sehr wichtig, es in Deutschland ins Ziel zu schaffen", betont Östberg dennoch. "Es fehlten auch nur 20 Sekunden auf das Podium. Wichtig war, dass wir fürs Team Punkte gesammelt haben."

Im Vorjahr fuhr er für M-Sport Ford zum ersten Mal in Australien, denn in seiner Zeit als Privatier war die lange Reise nicht finanzierbar. "Die Prüfungen sind sehr schon, denn es gibt viele Tempowechsel. Man muss sich auf verschiedene Bedingungen einstellen. Diesen wechselnden Untergrund findet man auch in Mexiko, Sardinien und Finnland. Die engen Abschnitte sind sehr herausfordernd, denn die Bäume stehen nahe an der Ideallinie", weiß Östberg aus dem Vorjahr. "Manchmal hat man den Eindruck, sie stehen direkt auf der Straße."

"Wie immer wollen wir um einen Podestplatz kämpfen. Niemand hat in Australien viel Erfahrung, was für mich ein Vorteil sein könnte. Natürlich wird es eine schwierige Rallye, aber wir haben die Chance auf ein Ergebnis in den Top 3." Auch Motorsportchef Matton fordert von seinen beiden Fahrern gute Ergebnisse: "Kris und Mads haben ihre Fähigkeiten auf diesen Straßen gezeigt. In der zweiten Saisonhälfte sollte ihnen die Erfahrung helfen, um positive Resultate zu holen."

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