Der 29-Jährige wird in der kommenden Saison den zweiten DS3 fahren und hat sich seinen ersten Rallye-Sieg vorgenommen - Wilcock bedauert Abschied
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Alte Besen kehren gut - oder wie lautete nochmal das Sprichwort? Citroen jedenfalls glaubt an diese Version der Binsenweisheit und hat die Verpflichtung Dani Sordos für die kommende Saison der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bekanntgegeben. Der Spanier wird den DS3 an der Seite von Beifahrer Carlos del Barrio pilotieren. Sordo war bereits von 2005 bis 2010 für die Franzosen im Einsatz. Zuletzt war er mit einem MINI John Cooper Works für die Prodrive-Mannschaft um Dave Wilcock unterwegs.
Die Entscheidung kommt nicht überraschend, dennoch freut sich Sordo über den neuen, alten Arbeitsplatz: "Natürlich bin ich sehr glücklich, wieder zum Team zu stoßen. Es war meine erste Wahl für 2013", meint der 29-Jährige. "Die vergangenen Jahre waren gute für mich. Bei anderen Teams habe ich andere Arbeitsweisen kennengelernt und mehr Verantwortung bei der Entwicklung übernommen. Da ist die Rückkehr eine Chance", erklärt Sordo, warum er noch stärker ist als bei seiner ersten Karriere bei Citroen.
Handverlesener Teamkollege für Hirvonen
Im Gepäck hat er große Ziele: "Ich jage noch immer meinen ersten Sieg in der WRC und ich bin fest entschlossen, das im kommenden Jahr zu schaffen", gibt sich Sordo selbstbewusst und voller Vorfreude: "Ich kann es kaum abwarten, hinter das Steuer zu gelangen." Auch Teamchef Yves Matton sieht einer positiven Zukunft entgegen, nachdem die Tinte getrocknet ist: "Wir haben uns dabei Zeit gelassen, das Potenzial eines möglichen Teamkollegen für Mikko Hirvonen auszuloten", meint der Belgier.
Matton ist sich sicher, eine gute Wahl getroffen zu haben: "Natürlich war Dani ganz oben auf unserer Kandidatenliste und bei der Spanien-Rallye hat er gezeigt, dass er noch immer auf aller höchstem Niveau fahren kann", so der Citroen-Verantwortliche. "Dani ist beliebt im Team und es ist für jeden ein Vergnügen, ihn wieder in der Familie zu begrüßen. Er passt sehr gut zu Mikko. Für Citroen war es wegen der Märkte Südeuropa und Lateinamerika wichtig, einen Latino zu holen."
Wilcock wollte Sordo halten
Sordo bestritt 80 seiner insgesamt 98 WRC-Einsätze für Citroen, 2005 zunächst im C2 in der Junior-Kategorie. Nach dem Titelgewinn im Premierenjahr bekam er 2006 den zweiten Xsara WRC. Als Teamkollege von Sebastien Loeb stand er insgesamt 25 Mal auf dem Podium und half dabei, vier Konstrukteurs-Titel einzufahren. Bei Sordos bisherigem Arbeitgeber Prodrive bedauert man die Entscheidung des Mannes aus Torrelavega in Kantabrien.
Dave Wilcock erklärt gegenüber 'Autosport': "Dani ist einer der Spitzenfahrer. Da überrascht es mich überhaupt nicht, dass Citroen ihn sich geschnappt hat." Der Spanier habe sich hinter den Kulissen immer als fairer Teamkollege präsentiert und auf die schwierige Situation bei Prodrive stets positiv und mit Loyalität reagiert. "Ich bin nur traurig, dass wir ihm ihn nicht seinen ersten Sieg schenken konnten. Ich wusste, dass er das mit dem MINI schaffen wollte", bedauert Wilcock.
Der Brite ist sich darüber im Klaren, dass sein Angebot mit dem Citroens nicht mithalten konnte: "Hätten wir es geschafft, ihm für 2013 uneingeschränkt zuzusagen, wäre er sicher im Team geblieben", meint Wilcock, der sich jetzt nach einem neuen Piloten umsehen muss. "Wir müssen weitermachen, unsere Planungen abschließen und die Fahrer bestätigen, damit wir unser Ziel erreichen und endlich einen MINI-Sieg in der WRC feiern können."