Überraschung in Peking: Chilton schlägt die Citroens

, 05.10.2014

Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) steht auf der Pole-Position in Peking, Gabriele Tarquini (Honda) ist Zweiter und die Favoriten von Citroen sind überraschend geschlagen

Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) hat im Qualifying der WTCC in Peking für eine Überraschung gesorgt. Der britische Rennfahrer setzte sich in Q3 mit einer starken Vorstellung gegen seine verbliebenen Rivalen durch und sicherte sich damit die Pole-Position. Gabriele Tarquini (Honda) erreichte knapp hinter Chilton den zweiten Platz, Yvan Muller (Citroen) kam als bester Vertreter seiner Marke auf Rang drei.

WM-Spitzenreiter Jose-Maria Lopez (Citroen) erwischte im letzten Teilabschnitt des Qualifyings keine gute Runde, büßte viel Zeit ein und landete als Vierter noch hinter seinem Titelrivalen Muller. Dieser holte so einen Punkt auf und liegt nun in der WM-Gesamtwertung "nur" noch 59 Punkte hinter Lopez, der aber als klarer Favorit auf den Gesamtsieg in die letzten vier Rennwochenenden des Jahres geht.

In Q1 hatte sich Tiago Monteiro (Honda) in 1:04.884 Minuten durchgesetzt und damit seine Leistung aus den Freien Trainings unterstrichen. Mit ihm zogen die "üblichen Verdächtigen" in die zweite Qualifikationsrunde ein. Eine Überraschung aber gab es dennoch: Der chinesische Lokalheld Qing-Hua Ma (Citroen) kam in Q1 auf keinen grünen Zweig und schied als 14. unter 21 Fahrern vorzeitig aus.

Die beiden Deutschen im Starterfeld, Rene Münnich (Münnich-Chevrolet) und Franz Engstler (Engstler-BMW), landeten im Doppelpack auf den Positionen 17 und 18. Münnich im TC1-Auto blieb in 1:06.210 Minuten rund zwei Sekunden vor Engstler im TC2-Fahrzeug, der in 1:08.028 Minuten wieder einmal die Klassenbestzeit aufstellte. Insgesamt blieb Engstler damit nur 3,1 Sekunden hinter der Spitze zurück.

In der zweiten Teilsitzung übernahm Citroen-Fahrer Lopez das Kommando in Peking. Er legte in 1:04.347 Minuten vor und verbesserte sich sogar auf 1:04.081 Minuten. Gemeinsam mit ihm zogen Muller, Tarquini, Gianni Morbidelli (Münnich-Chevrolet) und Chilton in die letzte Runde ein und machten die Top-5-Plätze unter sich aus. Norbert Michelisz (Zengö-Honda) als Sechster schied dagegen aus.

Ein vorzeitiges, aber positives Ende nahm die Qualifikation für Lada: Weil Rob Huff in Q2 den zehnten Platz belegte, startet er im zweiten Rennen von der Pole-Position. Direkt hinter ihm fährt dann sein Lada-Teamkollege James Thompson los. Für ihn bedeutet der achte Platz in Q2 den dritten Startplatz in Peking. Und damit eine ebenfalls hervorragende Ausgangslage auf der sehr kurvenreichen Strecke.

Im entscheidenden Q3, dem Einzel-Zeitfahren, war Chilton als Erster auf der Strecke und ging zunächst mit 1:04.321 Minuten in Führung. Morbidelli blieb bei seinem Versuch etwa fünf Zehntel hinter ihm zurück. Auch Tarquini büßte Zeit auf Chilton ein: Ein schlechter dritter Sektor kostete ihn Platz eins, um 0,032 Sekunden. Muller erlitt kurz darauf ein ganz ähnliches Schicksal in Peking.

Nach der Bestzeit im zweiten Sektor leistete sich der WM-Titelverteidiger einen kleinen Fahrfehler beim Anbremsen, wodurch er seinerseits am Zielstrich 0,090 Sekunden auf Chilton verlor. Nur noch Lopez konnte diesem die Pole-Position streitig machen. Doch Lopez enttäuschte: Der WM-Führende kam 0,455 Sekunden hinter Chilton an und wurde damit nur Vierter - direkt hinter Titelrivale Muller, vor Morbidelli.

Die Qualifikation am Goldenport Motor Park war in Q1 gleich zweimal unterbrochen worden. Nach nur vier Minuten strandete Gastpilot Felipe de Souza (Engstler-BMW) in der Zielkurve im Kiesbett und sein Auto musste geborgen werden. Drei Minuten vor Schluss der 20-minütigen Session sorgte dann Dusan Borkovic (Campos-Chevrolet) für rote Flaggen, weil er im ersten Streckensektor verunfallt war.

Borkovic hatte auf dem Randstein ausgangs von Kurve drei die Kontrolle über sein Auto verloren und war danach quer über die Strecke und hinein in die matschige Wiese gerutscht. Dort riss er sich die Frontpartie seines Fahrzeugs auf, rollte aber schließlich auf dem feuchten Gras aus. Sowohl de Souza als auch Borkovic überstanden ihre Zwischenfälle offenbar unverletzt. Die Bergung aber dauerte jeweils lange.

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