WTCC-Privatchampion Bennani: "Dieses Jahr war mein Jahr"

, 26.09.2016

Der frischgebackene Privatfahrermeister der WTCC Mehdi Bennani spricht über seinen Titelgewinn und sein Erfolgsgeheimnis auf dem Kurs von Schanghai

Mehdi Bennani ist Privatfahrermeister der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) 2016. Nach dem Ausfall seines Teamkollegen und Titelrivalen Tom Chilton im Eröffnungsrennen von Schanghai steht der Marokkaner vorzeitig als Titelträger fest. Im Interview blickt Bennani auf das Wochenende zurück und erklärt, wieso es trotz eines klaren Vorsprungs für ihn nicht einfach war. Außerdem schaut der Citroen-Pilot voraus auf das Saisonfinale in Katar, wo er sich in der Gesamtwertung verbessern will.

Frage: "Mehdi, eine fantastische Leistung nach einer für dich fantastischen Saison. Wie fühlst du dich?"

Mehdi Bennani: "Es war ein schwieriges Wochenende. Wenn man weiß, dass einem schon ein paar Punkte zum Meistertitel reichen, ist das zwar einerseits schön. Andererseits aber auch nicht, denn man will im ersten Rennen einen Unfall vermeiden, was in meinem Fall ziemlich knapp war. Ich wollte es unbedingt gut machen, und mein Ingenieur hat mir zwischendurch gesagt, dass ich jetzt zwei Punkte Vorsprung habe."

"Es war nicht einfach, denn mein Teamkollege ist ein sehr starker Fahrer und hat das während der gesamten Meisterschaft gezeigt. Er ist schnell, hat mit dem selben Auto Rennen gewonnen und hat fast die gleiche Abstimmung. Es war daher sehr schwierig, die notwendigen Punkte zu gewinnen. Sein Ausfall im ersten Rennen war schade, aber dadurch konnte ich kämpfen und bin jetzt Meister. Das war wie schon im vergangenen Jahr mein Ziel. Damals war ich vier Punkte hinter Norbert Michelisz, aber dieses Jahr war mein Jahr. Ich bin sehr glücklich."

Frage: "Du hast nicht nur die Privatfahrerwertung gewonnen, sondern standest auch in der Gesamtwertung auf dem Podium. Auf dieser Strecke warst du bis jetzt immer stark. Was ist dein Geheimnis in Schanghai?"

Bennani: "Ich weiß es nicht! Die Rennen in Asien sind für mich schon immer gut gelaufen, das war schon in der Formel BMW so. Es funktioniert einfach, warum auch immer. Vielleicht liegt es daran, dass diese Strecke weit entfernt ist und niemand hier trainieren kann. Dadurch sind wir alle auf einem Level und die Top-Fahrer haben keinen Vorteil."

Frage: Das Saisonfinale der WTCC findet in Katar statt, und da du arabischer Herkunft bist: Wie wichtig wird dieses Rennen für dich? Dort kannst du nicht nur deinen WTCC Trophy Sieg feiern, sondern auch in der Gesamtwertung noch einen Platz nach vorne rücken.

Bennani: "Die Verbindung zwischen Marokko und Katar ist sehr eng, es gibt viele Partnerschaften zwischen beiden Ländern. In Katar zu fahren ist wirklich wie in Marrakesch, daher hoffe ich auf ein fantastisches Rennen."

"Da ich jetzt schon Weltmeister bin, könnte es etwas ganz Besonderes werden. Ich denke, ich werde dort noch stärker sein, denn ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich werde mein bestes geben und hoffe auf zwei starke Rennen und viele Punkte, denn ich muss jetzt auch an die Gesamtwertung denken. Mit genügend Punkten kann ich den Top 6 oder Top 5 nahe kommen."

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