Ford Mustang Boss 302: Der legendäre Boss lebt!

, 18.08.2010

Wer beim „Boss“ an Telecaster-Gitarre, „Born to run“ und die E-Street-Band denkt, ist hier schief gewickelt. Es gilt nicht, die Rückkehr des Rock’n’Roll-„Boss“ Bruce Springsteen zu feiern; denn der war trotz seiner mittlerweile 60 Jahre nie wirklich weg vom Fenster. Vielmehr feiert ein legendäres Muscle Car als Namensvetter von Springsteen seine Wiederauferstehung: Der Ford Mustang Boss 302.


Außergewöhnlich: Im Vergleich zum Basis Mustang GT hat der vierrädrige Boss zwar in Sachen PS zugelegt, im Drehmoment jedoch höheren Drehzahlen zuliebe nachgegeben. Vorgestellt hat Ford den Wiederauferstandenen an einem historischen Ort, nämlich an der legendären Rennstrecke von Laguna Seca, wo Rennfahrer-Legende Parnelli Jones im Jahre 1970 das Eröffnungsrennen der Trans-Am-Serie in einem Boss 302 gewann.

1969 debütierte der legendäre Ford 302 mit dem 5,0 Liter großen V8-Motor. Das Mustang-Sondermodell gewann 1970 sogar die gesamte amerikanische Trans-Am-Serie und erwarb sich damit im Volksmund der Motorsport-Fans den respektvollen Namen „Boss“ 302. Die drei Ziffern gehen auf den Hubraum des Kraftprotzes von 302 Kubik-Inch zurück. Das damalige Original lieferte weniger als 300 PS, aber heutzutage gibt es modifizierte „Pony Cars“ mit 500 PS und mehr, die einen starken Block benötigen und entsprechend teuer sind.


Der Boss 302 der Neuzeit leistet 446 PS und 515 Nm Drehmoment. Der Drehfreude des Motors zuliebe sind das zwar 28 PS mehr, aber gleichzeitig 14 Nm weniger als beim Mustang GT. Jedenfalls immer noch genug, um die bayerische Drehorgel BMW M3 mit ihren 420 PS und 400 Nm an die Wand zu spielen - das erklärte Ziel der Ford-Entwickler für den neuen Boss, der die bayerische Benchmark für Sportlimousinen in der Rundenzeit in Laguna Seca schlagen soll.

Um das Ziel zu verwirklichen, den BMW M3 zu schlagen, hängte der Boss schon mal den serienmäßigen Mustang GT in Laguna Seca um zwei Sekunden ab. Die Techniker erreichten die Kraft- und die Performance-Kur für den Muskelprotz durch einen neuen Ansaugtrakt und überarbeitete Nockenwellen sowie eine aggressiver abgestimmte Motorsteuerung. Geschaltet wird dabei über eine eng abgestufte 6-Gang-Handschaltung mit verstärkter Rennkupplung.

 

Darüber hinaus kümmerte sich Ford um den Motor-Sound. Das V8-Triebwerk im Boss 302 wird je nach Drehzahl kehlig-heiser brüllen und blubbern. Herausnehmbare Schalldämpfer, offiziell nur für die Rennstrecke, sind auf öffentlichen Straßen ein Feature unter dem Motto: „Und führe mich nicht in Versuchung.“


Das Fahrwerk ist - im Vergleich zum Mustang GT - vorne um 11 Millimeter und hinten um exakt 1 Millimeter tiefergelegt. Die straffere Dämpfung und härteren Federn sind verstellbar. Der Boss rollt währenddessen auf schwarzen 19-Zoll-Renn-Alus mit „Pirelli PZero“-Gummis.

Eine verschärfte Bremsanlage sorgt für deutlich kürzere Negativ-Beschleunigung bis in den Stillstand. Wer all dies für zu konventionell halten sollte, kann noch auf die Steigerung warten: Den Ford Boss 302 Laguna Seca mit stabilerer Karosserie, verwindungssteiferem Fahrwerk und Motorsport-Aerodynamik-Paket.


Doch auch der Boss 302 weiß mit seinen Anleihen beim Ur-Vater des Jahres 1969 optisch zu überzeugen: Wer den Boss 302 nicht an Sound oder Performance erkennt, schaut auf die Front und erblickt dort eine charakteristische Schürze und einen speziellen Grill. Als Farben jeweils mit schwarzen Dekorflächen und Streifen bietet Ford an: Orange, Blau, Weiß, Gelb und - was selbstverständlich nicht fehlen darf - „Racing Red.“ Ein Frontsplitter und ein Heckspoiler tragen positiv zum wichtigen aerodynamischen Abtrieb bei, um das Handling bei hohen Geschwindigkeiten zu optimieren. Dazu bekommt der Boss ein spezifisches Kühlsystem.

Im Innenraum schont ein Alcantara-Lenkrad die Handflächen des Piloten, der auf eine tiefdunkle Instrumententafel blickt. Die optionalen Recaro-Sitze stammen vom Mustang GT500. Passend zum Nostalgie-Flair rund um den Boss wechselt der Fahrer die Gänge per Billardkugel-Schaltknüppel.

1 Kommentar > Kommentar schreiben

22.08.2010

Schon arm, das Ford einen aufgemachen Mustang brauch um den "normalen" M3 schlagen zu können ... Mustang Boss 302 vs M3 GTS wäre ein fairer Vergleich ;)


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