24-Stunden-Rennen: Manthey-Porsche siegt in der Grünen Hölle

, 27.06.2011


Es war eines der schnellsten und dramatischsten 24-Stunden-Rennen aller Zeiten auf der Nürburgring-Nordschleife (25.06.2011 - 26.06.2011), bei dem sich mehrere Teams einen packenden Schlagabtausch lieferten. Am Ende triumphierte knapp der Manthey-Porsche: Vor rund 250.000 Zuschauern entlang der legendären Nordschleife gewannen die Porsche-Werksfahrer Marc Lieb, Timo Bernhard, Romain Dumas sowie Lucas Luhr mit dem Porsche 911 GT3 RSR die 39. Auflage des Langstreckenklassikers in der Eifel und verwiesen dabei die starke Konkurrenz von BMW und Audi auf die Plätze 2 und 3.


Für Porsche und das Porsche-Team Manthey war es bereits der fünfte Sieg bei dem Traditionsrennen in den letzten sechs Jahren - ebenso für Timo Bernhard. Mit dem Porsche 911 GT3 RSR übernahm das Quartett am Samstag um 23.25 Uhr die Führung und gab sie danach bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand. Was folgte, waren 16 Stunden und 35 Minuten an der Spitze, 108 konstant schnelle und fehlerfreie Runden unter großem Druck auf einer der selektivsten Rennstrecken der Welt. Der neue Distanzrekord, den sie mit insgesamt 156 Runden und 3.958,968 Kilometern aufstellten, unterstreicht die großartige Leistung der Sieger und ihres Teams.

Ein packender Langstrecken-Krimi

Zuvor erlebten die Fans eine packende Startphase mit vielen Führungswechseln, die nahtlos in einen nächtlichen Hochgeschwindigkeits-Kampf überging. Am Ende lag der Manthey-Porsche nur 4:23 Minuten vor dem zweitplatzierten BMW M3 GT mit den Piloten Augusto Farfus, Jörg Müller Uwe Alzen und Pedro Lamy, die letztes Jahr das prestigereiche Rennen in der „Grünen Hölle“ gewinnen konnten.

Bis auf eine Kollision in der 24. Runde und die damit verbundene dreiminütige „Stop-and-Go“-Strafe absolvierten die Vorjahressieger ein fehlerfreies Rennen und demonstrierten die Leistungsfähigkeit des BMW M3 GT eindrucksvoll, mussten sich am Ende des Langstreckenklassikers in der Eifel aber dennoch knapp geschlagen geben.

Der Traum vom ersten Gesamtsieg von Audi erfüllte sich noch immer nicht. So belegte eine kleine Armada von Audi R8 LMS den dritten, vierten und fünften Platz in der Gesamtwertung. In einem spannenden Finale ging der Audi R8 LMS des Audi Sport Team Phoenix mit der Besatzung Marc Basseng, Marcel Fässler, Frank Stippler 43 Minuten vor Rennende an dem weiter vorne liegenden Mercedes SLS AMG vorbei, als dieser mit einem technischen Problem die Box ansteuern musste.

 

Der am Ende bestplatzierte Audi R8 LMS verlor kurz vor 21 Uhr rund vier Minuten durch einen losen Frontsplitter. Am frühen Sonntagmorgen wurde der Frontsplitter gewechselt, was einen zusätzlichen Zeitverlust von 2.50 Minuten bedeutete. Trotzdem konnten sich Basseng, Fässler, Stippler noch auf Rang 3 nach vorn kämpfen und hatten am Ende eine Runde Rückstand auf den Manthey-Porsche.


Stuck: Abschied vom Lenkrad

Einen emotionalen Abschied als aktiver Fahrer von der Motorsportbühne feiert an diesem Wochenende Hans-Joachim „Striezel“ Stuck. Mit seinem Sieg bei der ersten Auflage des 24-Stunden-Rennens im Jahr 1970 legte der Wahl-Österreicher den Grundstein für eine einmalige Fahrerkarriere, die nun an gleicher Stelle endete: Auf einem Lamborghini LG 600 ging der Publikumsliebling gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Johannes und Ferdinand sowie Dennis Rostek ins Rennen.

Mit dem 15. Platz war der Altmeister höchst zufrieden: „Das Wochenende hat mir super viel Spaß gemacht“, grinste Stuck. „Das Größte für mich war, dass Ferdi von uns die schnellsten Runden gefahren ist. Auch in der Nacht hat er einen tollen Job gemacht. Für mich ist das ein Zeichen, dass ich den Staffelstab jetzt an meine Söhne abgeben kann.“ Dabei ließ es sich Stuck nicht nehmen, während der letzten Runden höchstpersönlich ins Volant zu greifen: „Ich habe mich auf die letzten Runden sehr gefreut und wollte jede einzelne genießen.“


Die Top 10 des diesjährigen Rennens:

1. Lieb/Bernhard/Dumas/Luhr (Porsche 911 GT3 RSR), 156 Runden
2. Müller/Farfus/Alzen/Lamy (BMW M3 GT), +4:23,7 Sekunden
3. Basseng/Fässler/Piccini/Stippler (Audi R8 LMS), 155 Runden
4. Stippler/Hennerici/Haase/Winkelhock (Audi R8 LMS), 155 Runden
5. Ekström/Scheider/Werner/Abt (Audi R8 LMS), 154 Runden
6. Heyer/Jäger/Bleekemolen/Seyffarth (Mercedes SLS AMG GT3), 153 Runden
7. Arnold/Margaritis/Brück/Frankenhout (Mercedes SLS AMG GT3), 153 Runden
8. Farnbacher/Simonsen/Seefried/Melo (Ferrari 458 Italia GT), 152 Runden
9. Abbelen/Schmitz/Kentenich/T. Bergmeister (Porsche 911 GT3 R), 152 Runden
10. Weiss/Kainz/Jacobs/Krumbach (Porsche 911 GT3 R), 151 Runden

4 Kommentare > Kommentar schreiben

27.06.2011

Manthey siegt beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring!!! Eine tolle Leistung eines grandiosen Teams. Was denkt ihr darüber? Habt ihr das Rennen gesehen?

28.06.2011

Das Rennen war der absolute Wahnsinn. 24h voll am Limit mit tollen Bildern von der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt... Schade, dass es keinem der SLS auf das Podium gereicht hat. Das hätten die tollen Fahrzeuge verdient gehabt.

01.07.2011

Jaa ich habs gesehen.Man hätte sich aber vorher bei Manthey denken können, das 2 Autos mit den selben 4 Fahrern nicht klappen kann ... Schade, einen Startplatz für einen Konkurrenten "blockiert"

04.07.2011

Naja, so schlecht war der taktische Zug nicht. Erstmal schauen, welches Auto besser geht und dann eines rausnehmen fand ich ziemlich clever ;)


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